Ist die Einführung der gesetzlichen Frauenquote ein guter Weg zu mehr Gleichberechtigung und Chancengleichheit oder eine überflüssige Symbolpolitik, welche durch eine verpasste Kulturpolitik kompensiert wird?
Die gesetzliche Frauenquote versetzt deutsche Unternehmen in Unruhe. Allein die Androhung in den letzten Jahren erzeugte wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Druck. Es gibt Argumente und symbolisch gehaltvolle Gesten, die Förderung akademisch gebildeter Frauen gesetzlich zu verankern, Gegenargumente dagegen mindestens in gleicher Weise.
Im Fokus steht nicht die Frage, ob die Quotenregelung notwendig ist. Das Augenmerk liegt vielmehr darin, aktuelle Gegebenheiten mittels Literaturanalyse sowie Forschungsanalysen darzulegen und sie im Kontext zu analysieren. Darüber hinaus Erklärungsansätze für die Minderheit von feminin besetzen Führungspositionen zu ergründen, den wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Nutzen einer gesetzlichen Einführung herauszufiltern und die Sinnhaftigkeit mit primären gewonnenen Argumenten zu widerlegen.
Theoretisch gesehen war es für Frauen noch nie so einfach Karriere zu machen, denn die Voraussetzungen, die Karriereleiter zu erklimmen, sind besser denn je. Ja, Frauen können zwar das Top-Management erreichen, in der Praxis jedoch mit erheblich mehr Leistung und Aufwand als ihre männlichen Mitstreiter. Kann man dabei von einer Gerechtigkeit, Gleichstellung oder Chancengleichheit sprechen, wenn das Frausein noch immer eine Karrierebremse darstellt? Natürlich definieren sich veraltete Rollenbilder und Geschlechterstereotype nicht über Nacht neu, jedoch zeigt uns die Gegenwart selbst nach 100 Jahren Frauenbewegung, dass den erbrachten Leistungen der weiblichen Gesellschaft bei weitem nicht die gleiche Bedeutung beigemessen wird, wie denen der männlichen Kollegen. Dabei sind die Anforderungen, die die Wirtschaft an ein erfolgreiches Unternehmen stellt, grundsätzlich geschlechtsneutral.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Fragestellung und Zielsetzung
- Aufbau
- Theoretische Grundlagen – Darstellung der Studien
- Definitionen und Begriffseingrenzungen
- Analyse der Unterrepräsentation der Frauen im Management
- Führungskompetenzen
- Geschlechterstereotype
- Demografischer Wandel
- Vor- und innerberufliche Qualifikationen
- Leistungsansprüche und Wochenarbeitszeiten
- Forschungen der Aufstiegskompetenzen
- Glass-Ceiling-Phänomen
- Familienplanung vs. Karriere
- Erwerbsunterbrechung und Kindertagesbetreuung
- Frauenmeinungen - Einführung der gesetzlichen Frauenquote
- Gründe der Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen
- Gesellschaftliche- und sozialpolitische Aspekte
- Betriebliche Einflussfaktoren
- Zwischenfazit
- Analyse der gesetzlichen Frauenquote
- Sinnhaftigkeit einer Quotenregelung
- Veränderungen der Stellenbesetzung durch bisherige Gesetze
- Gesetze im Zeitverlauf
- Freiwillige Selbstverpflichtung 2001
- Resümee
- Frauenanteil in Führungspositionen nach Branchen
- Einwände der gesetzlichen Frauenquote
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft im Kontext der gesetzlichen Frauenquote. Sie beleuchtet die Ursachen für diese Diskrepanz, analysiert die Wirksamkeit der Frauenquote und diskutiert die Herausforderungen und Chancen ihrer Umsetzung.
- Analyse der Ursachen für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen
- Bewertung der Wirksamkeit der gesetzlichen Frauenquote
- Diskussion der Herausforderungen und Chancen der Frauenquote
- Bedeutung von Führungskompetenzen und Geschlechterstereotypen im Kontext der Frauenquote
- Analyse der Rolle von gesellschaftlichen und betrieblichen Einflussfaktoren auf die Position von Frauen in Führungspositionen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung ein und definiert die Forschungsfrage und Zielsetzung der Arbeit. Die theoretischen Grundlagen beleuchten die Definitionen und Begriffseingrenzungen sowie die Analyse der Unterrepräsentanz von Frauen im Management, wobei verschiedene Faktoren wie Führungskompetenzen, Geschlechterstereotype und der demografische Wandel berücksichtigt werden. Im dritten Kapitel werden die Gründe für die Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen aus gesellschaftlicher, sozialpolitischer und betrieblicher Sicht beleuchtet. Das vierte Kapitel analysiert die gesetzliche Frauenquote, ihre Sinnhaftigkeit, die Veränderungen in der Stellenbesetzung durch bisherige Gesetze und die Kritikpunkte an ihrer Anwendung. Abschließend wird in der Schlussbetrachtung eine Zusammenfassung der Ergebnisse und eine Einordnung in den aktuellen Forschungsstand gegeben.
Schlüsselwörter
Unterrepräsentanz, Frauen in Führungspositionen, Frauenquote, Führungskompetenzen, Geschlechterstereotype, demografischer Wandel, gesellschaftliche und betriebliche Einflussfaktoren, gesetzliche Maßnahmen, Kritikpunkte.
- Quote paper
- Julia Walter (Author), 2016, Die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen in der Privatwirtschaft im Zuge der gesetzlichen Frauenquote, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376137