Mit der vorliegenden Hausarbeit werden die Grundformen der Investitionsgüterfinanzierung vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Langfristige Fremdfinanzierung
3 Langfristige Darlehen
3.1 Quellen der langfristigen Darlehensfinanzierung
3.2 Tilgungsmodalitäten langfristiger Darlehen
3.2.1 Die Ratentilgung
3.2.2 Die Annuitätentilgung
3.3 Nominal- und Effektivverzinsung langfristiger Darlehen
3.4 Kündigung eines langfristigen Darlehens
3.5 Kreditsicherheiten
4 Das Schuldscheindarlehen
1 Einleitung
Mit der vorliegenden Hausarbeit werden die Grundformen der Investitionsgüter-finanzierung vorgestellt. Um den engen Zusammenhang zwischen einer Investition auf der einen Seite und der Finanzierung auf der anderen Seite deut-lich zu machen, ist eine kurze Betrachtung der beiden Begriffe sinnvoll. Unter einer Investition versteht man die Verwendung von finanziellen Mitteln. Inves-titionen bedingen in der Regel einen hohen Kapitalbedarf und eine langfristige Kapitalbindung. Die zeitliche Abfolge von Zahlungsvorgängen im Rahmen einer Investition ist dadurch gekennzeichnet, dass einer Auszahlung am Anfang der Zeitreihe in späteren Zeitabschnitten Einzahlungen folgen, die die Auszahlung übertreffen und die Investition somit rentabel machen. Die Verbindung des Begriffes Investition zum Begriff Finanzierung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Verwendung von finanziellen Mitteln die Bereitstellung finanzieller Mittel vorausgeht. Diese Bereitstellungsaufgabe wird im allgemeinen als Finanzierung bezeichnet. Somit wird deutlich, dass Entscheidungen bzgl. einer Investition untrennbar mit der Frage der Finanzierung verbunden sind (Wöhe, 1996, S.737-738).
Als Investitionsgüter bezeichnet man Anlagegüter wie z.B. Gebäude, Produktionsanlagen oder Transporteinrichtungen, die dem Anlagevermögen zuge-rechnet werden. Sofern dem investierenden Unternehmen zur Finanzierung eines Anlagegutes nicht genügend Eigenkapital zur Verfügung steht, muss die Investition über die Aufnahme von Fremdkapital realisiert werden. (Schäfer, 1997, S.275). Da die Investitionsgüter dem Unternehmen in Bezug auf die Nutzungsdauer oder die Abschreibungsmöglichkeiten langfristig zur Verfügung stehen, ist im Interesse des finanziellen Gleichgewichts darauf zu achten, dass die Fremdfinanzierung ebenfalls langfristig erfolgt. Gemäss der goldenen Finanzierungsregel im engeren Sinne sollen die Fristigkeit der finanziellen Mittel und die Fristigkeit der Verwendung dieser Mittel harmonisieren. Die Beachtung der goldenen Finanzierungsregel soll die jederzeitige Liquidität des Unternehmens gewährleisten, ohne dass der reibungslose Ablauf des Leistungsprozesses gestört wird (Wöhe/Bilstein, 1998, S.345-346).
2 Langfristige Fremdfinanzierung
Bei der im Rahmen der Aussenfinanzierung erfolgenden Fremdfinanzierung stellt der Kreditgeber dem Unternehmen Fremdkapital mit einer genauen zeitlichen Be-grenzung zur Verfügung. Der Gläubiger erhält für sein überlassenes Kapital eine Verzinsung, erwirbt jedoch kein Eigentum und keine Mitsprache- oder Leitungsrechte an dem Unternehmen. Das Risiko des Kreditgebers besteht darin, dass der Schuldner seinen aus Tilgung und Zinsen bestehenden Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt. Aus diesem Grund existieren eine Reihe von Kreditsicherungen, die der Gläubiger vom Kreditnehmer verlangen kann und auf die an einer späteren Stelle eingegangen wird (Schmalen, 1999, S.621). Die Zahlungsverpflichtungen bedeuten für das Unternehmen eine regel-mässige Liquiditätsbelastung, die auch dann weiterbesteht, wenn der Betrieb Verluste erwirtschaftet. Zu beachten ist noch, dass Fremdkapitalzinsen bei der Einkommen- bzw. Körperschaftsteuer als Betriebsausgaben absetzbar sind. Bei der Gewerbeertragsteuer werden die Fremdkapitalzinsen für langfristige Kredite zur Hälfte als „Hinzurechnung“ berücksichtigt (Wöhe/Bilstein, 1998, S.150). In Bezug auf die Fristigkeitsabgrenzungen herrschen zum Teil leicht unterschiedliche Auffassungen. So definiert die Deutsche Bundesbank solche Finanzkontrakte als langfristig, die einen Zeitraum von vier Jahren oder länger einnehmen. Das Handelsgesetzbuch deklariert in seinem §285 Nr.1a HGB solche Verbindlichkeiten als langfristig, die eine Restlaufzeit von fünf Jahren oder darüber einnehmen (Bitz, 2000, S.40).
In der Praxis existieren eine Reihe von Finanzierungsinstrumenten , die der lang-fristigen Fremdfinanzierung zuzuordnen sind. Die folgende Übersicht unter-scheidet danach, ob die jeweilige Kreditform verbrieft, d.h. in Wertpapiere einge-kleidet und somit an der Börse handelbar ist, oder unverbrieft ist:
- verbriefte Formen der langfristigen Kreditfinanzierung: Industrieanleihe, Floating Rate Notes, Zero Bonds, Gewinnschuldverschreibung, Doppel-währungsanleihe, Wandelanleihe und Optionsanleihe.
- unverbriefte Formen der langfristigen Kreditfinanzierung: Investitionsdar-lehen von Banken und Schuldscheindarlehen (Bonn/Horsch, 1997, Teil 7, Kapitel 5.3, S.1).
Im folgenden wird in der Hauptsache das langfristige Darlehen als Grundform der langfristigen Fremdfinanzierung erläutert. Die Hausarbeit schliesst mit einer groben Skizzierung des Schuldscheindarlehens.
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- Stefan Elfgen (Author), 2001, Die Grundformen der Investitionsgüterfinanzierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37609
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