Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre wurde die Wirtschaft erst durch ein sehr großes Wachstum, mit einem sich ständig verschärfenden internationalen Wettbewerb und dann durch eine starke Rezession geprägt. Dies führte zu einer bis dahin noch nicht dagewesenen Dynamik der Wirtschaft mit extremen Veränderungen in allen Bereichen. Die Unternehmen versuchten sich diesen großen Veränderungen durch Entwicklung neuer und effektiverer Managementkonzepte, wie z.B. „Just in Time“ oder „Make or Buy“, anzupassen. Dabei vernachlässigten jedoch die meisten Unternehmen einen wesentlichen Aspekt – den des Umweltschutzes. Bis Mitte der achtziger Jahre herrschte sogar eine totale Irrelevanz im Bezug auf den Umweltschutz. Umweltschutzrelevante Ansätze waren nicht existent. Ein Beispiel dafür wäre die Entsorgung von Abfall auf völlig ungeeigneten Deponieren oder die Ableitung des unbehandelten Abwassers in Flüsse oder Gewässer. Die Auswirkungen davon sind teilweise heute noch spürbar, z.B. bei der Schwermetallbelastung des Rheins. Diese Haltung änderte sich ab Ende der achtziger bis Mitte der neunziger Jahre (die Zeit der extremen Veränderungen in der Wirtschaft), wo sich aus der Irrelevanz eine Akzeptanz entwickelte. Allerdings war zu dieser Zeit das Verhalten der meisten Unternehmen noch defensiv und abwartend. Nur partiell wurden Umweltschutzaspekte berücksichtigt. Zum Ende der neunziger Jahre änderte sich dies jedoch grundlegend. Durch die steigende Umweltsensibilisierung der Bevölkerung und die Knappheit natürlicher Ressourcen wurde aus der Akzeptanz des Umweltschutzes eine Dominanz. Unternehmen begannen die Entsorgung von betrieblichem Abfall offensiv nach Umweltschutzaspekten vorzunehmen [6, Seite 2f.]. Mittlerweile haben viele, vor allem große Unternehmen den Schutz der Umwelt als wichtiges Ziel in der Unternehmenszielhierarchie festgelegt. Kleine und mittlere Unternehmen sind davon jedoch teilweise noch weit entfernt. Manche große Unternehmen sind sogar so weit gegangen, den Umweltschutz und die Wirtschaftlichkeit als gleichrangiges Ziel zu nennen. Allerdings herrscht meist eine große Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis. Die positiven Marketingaspekte des Umweltschutzes sind für die Unternehmen von hoher Wichtigkeit. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Geschichtliche Entwicklung
- 1.2 Entsorgungssituation in Unternehmen
- 1.3 Entsorgungssituation in privaten Haushalten
- 2. Entsorgungslogistik
- 2.1 Definition
- 2.2 Aufgaben der Entsorgungslogistik
- 2.2.1 Entstehung von Reststoffen
- 2.2.2 Sammlung und Trennung
- 2.2.3 Transport
- 2.2.4 Förderung
- 2.2.5 Umschlag
- 2.2.6 Lagerung
- 2.2.7 Zusammenfassung
- 3. Abfallwirtschaft
- 3.1 Begriffsbestimmung
- 3.2 Abfallentstehung in Wirtschaftsunternehmen
- 3.3 Abfallentstehung in privaten Haushalten
- 3.4 Nachhaltige Abfallpolitik
- 3.4.1 Zielhierarchie der Abfallwirtschaft
- 3.5 Verwertungsquoten
- 3.6 Besondere Regelungen zu einzelnen Produkten
- 3.6.1 Einweg-Getränkeverpackungen
- 3.6.2 Altautos
- 3.6.3 Elektro- und Elektronikgeräte
- 4. Entsorgung
- 4.1 Das Duale Abfallwirtschaftssystem
- 4.2 Recycling
- 4.2.1 Recycling am Beispiel von EPS (Styropor©)
- 5. Ausblick und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema der Entsorgungslogistik und analysiert die historische Entwicklung sowie die aktuelle Situation der Abfallentsorgung im Kontext von Wirtschaft und privaten Haushalten. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Chancen im Bereich der Abfallwirtschaft und zeigt die Notwendigkeit einer nachhaltigen Abfallpolitik auf.
- Die Entwicklung der Entsorgungslogistik im Kontext des Wirtschaftswachstums und der Umweltsensibilisierung
- Die Herausforderungen der Abfallentsorgung in Unternehmen und privaten Haushalten
- Die Bedeutung der nachhaltigen Abfallwirtschaft und des Recyclings
- Die Rolle des Dualen Abfallwirtschaftssystems in der Abfallentsorgung
- Die Bedeutung von Automatisierung und Technologie in der Entsorgungslogistik
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel gibt einen historischen Überblick über die Entwicklung der Entsorgungslogistik und zeigt die Bedeutung des Umweltschutzes im Kontext des wirtschaftlichen Wandels auf. Es werden die unterschiedlichen Haltungen von Unternehmen gegenüber der Entsorgung von Abfall in der Vergangenheit dargestellt. Außerdem werden die Herausforderungen der Entsorgungssituation in Unternehmen und privaten Haushalten im Detail beleuchtet.
Kapitel 2: Entsorgungslogistik
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Entsorgungslogistik und beschreibt die verschiedenen Aufgabenfelder. Die Entstehung von Reststoffen, Sammlung und Trennung, Transport, Förderung, Umschlag, Lagerung und die Zusammenfassung dieser Aufgabenbereiche werden eingehend behandelt.
Kapitel 3: Abfallwirtschaft
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Begriffsbestimmung von Abfall und erläutert die Entstehung von Abfall in Wirtschaftsunternehmen und privaten Haushalten. Es wird die Bedeutung einer nachhaltigen Abfallpolitik betont und die Zielhierarchie der Abfallwirtschaft dargestellt. Außerdem werden Verwertungsquoten und besondere Regelungen zu einzelnen Produkten, wie Einweg-Getränkeverpackungen, Altautos und Elektro- und Elektronikgeräte, behandelt.
Kapitel 4: Entsorgung
Dieses Kapitel beschreibt das Duale Abfallwirtschaftssystem und beleuchtet die Bedeutung von Recycling für die Abfallentsorgung. Am Beispiel von EPS (Styropor©) wird der Recyclingprozess detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Entsorgungslogistik, Abfallwirtschaft, Nachhaltigkeit, Recycling, Duale Abfallwirtschaftssystem, Umweltmanagement, Unternehmen, private Haushalte, Abfallentsorgung, Deponie, Verwertung, Automatisierung, Ressourcenmanagement, Umweltbewusstsein.
- Quote paper
- Matthias Bönneken (Author), 2005, Entsorgungslogistik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37606