Afrika ist und bleibt immer noch ein Mythos. Erinnern wir uns an die Kolonialisierung der
Europäer und die Missionierung durch die Christen weltweit, sprechen wir von
bahnbrechenden wie aber auch genickbrechenden Tatendrängen. Gerade der „schwarze“
Planet Afrika wurde dabei wie von einer Pest heimgesucht, die bis heute als ein Schatten
über unserem Gewissen zu ruhen scheint. Der ärmste und kränkste Kontinent unseres
Planeten ringt um Luft zu überleben; doch diese Luft ist voll von fremden Gedanken und
erschwert das Entfalten der eigenen kulturellen Identität Afrikas. Diese wurde im Laufe der
Geschichte entscheidend verändert. Die Versklavung und Unterdrückung kreativer
Individuen durch die Wissenschaft befleckte das über Generationen mündlich überlieferte
Wissen der verschiedenen Stämme Afrikas und hat es teilweise irreparabel verformt. Doch
während die allwissende Seele Afrikas blutet, sorgen sich gebildete afrikanische
Philosophen um die Stillung der Wunde und darüber hinaus um die Befreiung
Jahrhunderte langer geistiger Unterdrückung durch den eurozentrischen Stempel
(Habermas). Im Kampf um eine Entkolonialisierung ringt Afrika um eine neue kulturelle
Identität und versucht sich durch die Rückbesinnung auf das Eigene postkolonial neu zu
orientieren. Das erdrückende, die afrikanische Mentalität prägende Erbe der Kolonialzeit
bedeutet noch heute eine geistige Sklaverei im eigenen Lande !
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Afrikanische Philosophie
- Existiert afrikanische Philosophie ?
- Moderne Afrikanische Philosophie I. - Henry Odera Oruka
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage nach der Existenz und Bedeutung afrikanischer Philosophie. Sie analysiert die Argumente von Henry Odera Oruka im Kontext der modernen afrikanischen Philosophie und beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Kolonialisierung für die afrikanische Identität und Denkart ergeben.
- Die Bedeutung der Kolonialisierung für die Entwicklung afrikanischer Philosophie
- Das Problem der eurozentrischen Sichtweise und die Suche nach einer afrikanischen Identität
- Die Rolle der Tradition und des mündlichen Wissens in der afrikanischen Philosophie
- Die Frage nach der Authentizität und der wissenschaftlichen Anerkennung afrikanischer Philosophie
- Die Herausforderungen und Chancen für die moderne afrikanische Philosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Problematik der afrikanischen Philosophie ein und zeigt die Relevanz des Themas im Kontext der Kolonialisierung und der Suche nach einer neuen Identität. Sie beleuchtet das Erbe des Kolonialismus und dessen Einfluss auf die geistige Entwicklung Afrikas.
Afrikanische Philosophie
Das Kapitel behandelt die Frage nach der Existenz afrikanischer Philosophie und analysiert die Schwierigkeiten, die mit der Definition und Anerkennung dieser Disziplin verbunden sind. Es beleuchtet die Kritik am eurozentrischen Denken und die Notwendigkeit, afrikanische Philosophie in ihren eigenen Begriffen und Strukturen zu begreifen.
Existiert afrikanische Philosophie ?
Dieses Unterkapitel beschäftigt sich mit der Kritik von Hegel, der Afrika als eine Welt ohne Geschichte und Philosophie klassifizierte. Es werden die Auswirkungen dieser eurozentrischen Sichtweise auf die Wahrnehmung afrikanischer Philosophie und die Suche nach einer eigenen Identität beleuchtet.
Moderne Afrikanische Philosophie I. - Henry Odera Oruka
Dieses Unterkapitel widmet sich der Philosophie von Henry Odera Oruka und seinen Beiträgen zur modernen afrikanischen Philosophie. Es werden seine Ansichten zu den Herausforderungen und Chancen der afrikanischen Philosophie im Kontext der Kolonialisierung und des europäischen Wissenschaftsdiskurses vorgestellt.
Schlüsselwörter
Afrikanische Philosophie, Kolonialismus, Identität, Tradition, mündliches Wissen, Henry Odera Oruka, Eurozentrismus, Postkolonialismus, Wissenschaftsgeschichte.
- Quote paper
- Stefan Ginter (Author), 2000, Moderne Afrikanische Philosophie: Henry Odera Oruka, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375