Das Ziel der Ausarbeitung ist es, die hermeneutische Herangehensweise und deren Hintergründe in der Theologie Gerhard Maiers zu untersuchen. Zentral sind deshalb hier der biografische Bezug und der zeitgeschichtliche Kontext. Bisherige hermeneutische Ansätze (Schleiermachers, Diltheys oder Bultmanns) werden reflektiert, sowie das Scheitern der historisch-kritischen Methode insgesamt.
Gerhard Maier empfand seinen persönlichen Glauben, der vom Pietismus und der evangelikalen Bewegung her geprägt war, oft im Widerspruch zu der an den Universitäten gelehrten Theologie. Dies hat er besonders erfahren müssen in seiner Zeit am Albrecht-Bengel Haus, in der er jungen Theologen helfen wollte, ihren persönlichen Glauben mit der Ausrichtung auf die Mission oder Gemeindearbeit nicht durch die Universitätstheologie zu verlieren. In der Praxis fand er oft ein anderes Bild vor: junge Theologen die im Zuge der historisch- kritischen Methode nicht nur die Autorität und den Wahrheitsgehalt der Bibel, sondern ihren ganzen Glauben in Frage stellten. Diese fehlgeleitete Hermeneutik mit ihren Folgen hat Maier dazu bewegt, ein eigenes hermeneutisches Prinzip aufzustellen, die biblisch-historische Auslegung. Dabei entlarvt er zuerst die fehlerhaften Ansätze der historisch-kritischen Methode, die dem Anspruch der Bibel nicht gerecht wird.
Inhaltsverzeichnis
- Biografischer Bezug
- Zeitgeschichtlicher Kontext
- Hermeneutische Hauptaussagen
- Notwendigkeit einer neuen hermeneutischen Methode
- Drei Voraussetzungen der biblisch-historischen Methode
- Die Frage der Inspiration
- Heiliger Geist und Schriftauslegung
- Praktische Ansätze der biblisch-historischen Auslegung
- Reflexion
- Thesenpapier
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Internet
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Gerhard Maiers Werk „Biblische Hermeneutik“ zielt darauf ab, eine neue Methode der Bibelauslegung zu entwickeln, die die Grenzen der historisch-kritischen Methode überwindet und gleichzeitig die Bedeutung des Heiligen Geistes in der Interpretation der Bibel betont. Maier sieht die historisch-kritische Methode als unzureichend an, um den Selbstanspruch der Bibel als Gotteswort gerecht zu werden.
- Die Notwendigkeit einer neuen Hermeneutik angesichts der Schwächen der historisch-kritischen Methode.
- Die Bedeutung des Heiligen Geistes in der Inspiration und Auslegung der Bibel.
- Die Integration historischer Forschung und theologischer Interpretation.
- Die Rolle der Bibel als Gotteswort und die Frage der göttlichen Autorität.
- Die praktische Anwendung der biblisch-historischen Methode im Gemeindedienst und der Mission.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel des Buches befasst sich mit dem biografischen Hintergrund von Gerhard Maier und seiner Motivation, sich mit der Thematik der Hermeneutik auseinanderzusetzen. Maier schildert seine Erfahrungen mit der historisch-kritischen Methode, die er als unzureichend für eine authentische Bibelauslegung empfand. Das zweite Kapitel behandelt den zeitgeschichtlichen Kontext, in dem Maiers hermeneutisches Denken entstand, und beleuchtet den Einfluss der Säkularisierung, der Liberalisierung und der Kritik an der historisch-kritischen Methode auf seine Herangehensweise.
In Kapitel drei werden die zentralen Aussagen von Maiers Hermeneutik vorgestellt. Er kritisiert die Grenzen der historisch-kritischen Methode, stellt die Notwendigkeit einer neuen Hermeneutik heraus und beschreibt die Grundprinzipien seiner biblisch-historischen Methode. Die biblisch-historische Methode soll eine wissenschaftlich fundierte und gleichzeitig vom Heiligen Geist geleitete Interpretation der Bibel ermöglichen.
Der Schwerpunkt des vierten Kapitels liegt auf der Diskussion der Frage der Inspiration. Maier argumentiert, dass die Bibel sowohl Gotteswort als auch Menschenwort ist und dass es daher nicht möglich ist, die Bibel einfach in ewige Wahrheit und zeitgeschichtliche Aussagen aufzuteilen. Er betont die Bedeutung des Heiligen Geistes bei der Inspiration der Bibel und in der Auslegung der Schrift.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe in Maiers Werk sind: biblische Hermeneutik, historisch-kritische Methode, biblisch-historische Methode, Inspiration, Heiliger Geist, Gotteswort, Menschenwort, Gemeindedienst, Mission, Säkularisierung, Liberalisierung, Zeitgeist.
- Quote paper
- David Rümmler (Author), 2016, Die Hermeneutik Gerhard Maiers. Biografie, zeitgeschichtlicher Kontext und hermeneutische Hauptaussagen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375857