Mein reines Für-sich-Bewusstsein (der ´Herr´) hängt von einem anderen Bewusstsein (dem ´Knecht´) ab, mit dem ein dialektisches Verhältnis der Einheit der Gegensätze als bestimmend für mein Selbstbewusstsein eingegangen wird. Davon abgeleitet lässt sich sagen, dass mein Für-sich-sein überhaupt vom Anderen abhängt. Das heißt, es ist von seiner Anerkennung abhängig. Dies gilt reziprok auch für den Anderen, für sein Für-sich-sein.
Für jeden ist der Andere also der ´Knecht´ und er selbst ist der ´Herr´ in dem gleichen Verhältnis, in dem die beiden Teile des jeweiligen, verdoppelten Selbstbewusstseins zueinander stehen.
„Der geniale Einfall Hegels besteht also darin, mich in meinem Sein vom Anderen abhängig sein zu lassen.“1
Der Andere kann daher in seiner Existenz logischerweise gar nicht mehr angezweifelt werden, weil dieser Zweifel Ausdruck eines Ich-Bewusstseins wäre, das ohne die vorhergehende Anerkennung des Anderen gar nicht zustande gekommen wäre!
Inhaltsverzeichnis
- Das Selbstbewusstsein: das 'Herr und Knecht´- Bild bei Hegel
- Sartre und Hegel
- Äußerungen zu Sartre-Hegel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie Jean-Paul Sartre das Herr-Knecht-Verhältnis aus Hegels „Phänomenologie des Geistes“ interpretiert und in seine eigene Philosophie des Existentialismus einbringt. Dabei werden die philosophischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Sartre und Hegel aufgezeigt.
- Das Herr-Knecht-Verhältnis bei Hegel
- Sartres Interpretation des Herr-Knecht-Verhältnisses
- Die Rolle des Anderen in Sartres Philosophie
- Der Einfluss von Hegels Philosophie auf Sartres Existentialismus
Zusammenfassung der Kapitel
Das Selbstbewusstsein: das 'Herr und Knecht´- Bild bei Hegel
Dieses Kapitel analysiert Hegels Beschreibung des Herr-Knecht-Verhältnisses in der „Phänomenologie des Geistes“. Es erläutert die beiden Figuren des Herrn und des Knechts, ihre Beziehung zueinander und die Rolle der Arbeit in diesem Verhältnis. Die Dialektik der Selbstfindung durch die Verdoppelung des Selbstbewusstseins und die Bedeutung der gegenseitigen Anerkennung werden hervorgehoben.
Sartre und Hegel
Dieses Kapitel beleuchtet Sartres Auseinandersetzung mit Hegels Philosophie und insbesondere mit dem Herr-Knecht-Verhältnis. Es untersucht, wie Sartre Hegels Konzept in seine eigene Existenzialistische Philosophie integriert und auf das Problem der Intersubjektivität anwendet. Die Frage nach der Existenz des Anderen und die Überwindung des Solipsismus durch die Anerkennung des Anderen werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Hegel, Sartre, Phänomenologie des Geistes, Herr-Knecht-Verhältnis, Existenzialismus, Intersubjektivität, Solipsismus, Selbstbewusstsein, Anerkennung, Arbeit, Fremdexistenz.
- Quote paper
- Dr. Anton Stengl (Author), 2014, Das Herr-Knecht-Verhältnis aus Hegels "Phänomenologie des Geistes" bei Jean-Paul Sartre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375682