Da die vorliegende Arbeit im Rahmen der slavischen Philologie verfasst worden ist, liegt die kultur- und medienwissenschaftliche Auseinandersetzung im Mittelpunkt. Genauer gesagt soll es um Polens Selbstpräsentation im ESC gehen. Welche Mittel der Selbstpräsentation werden im Wettbewerbsvortrag verwendet? Welche Themen werden im Liedtext angesprochen und in welcher Sprache ist dieser verfasst? Findet etwa eine musikalische Angleichung an das restliche Europa oder doch eher eine Abgrenzung statt? Was lässt sich in Bezug auf die Geschlechterrollen der polnischen Bühnenauftritte feststellen? Lassen sich die analysierten Wettbewerbsbeiträge Polens in bestimmte Gruppen einteilen und nach welchen Erkennungsmerkmalen ist dies möglich? Wie verhält es sich mit dem Selbst- und Fremdbild Polens, das auf der Bühne transportiert wird? Dies sind meine wissenschaftlichen Kernfragen, die ich in der vorliegenden Arbeit erforschen möchte.
Die meisten Videoclips und Bühnenauftritte sind über Youtube oder andere digitale Plattformen im Internet abrufbar. Nach einer ganz kurzen historischen Gesamtdarstellung des ESC, die als Basiswissen für die weiteren Kapitel dienen soll, beleuchte ich näher das Wesen der Nation, bevor ihre Rolle im Kontext des ESC weiter erörtert wird. Hierbei habe ich auf Standardwerke wie Imagined Communities von Benedict Anderson oder The Invention of Traditions und Nation and Nationalism since 1780 von Eric J. Hobsbawm zurückgegriffen. Anschließend analysiere ich einige von mir persönlich ausgewählte Auftritte Polens beim ESC, um auf deren Basis zu einem Ergebnis der oben aufgeführten Leitfragen zu kommen. Im letzten Kapitel gehe ich auch auf die mediale Berichterstattung und Wahrnehmung der polnischen Auftritte und ihrer Platzierungen ein. Zitate aus der medialen Berichterstattung sowie Kommentare von Zuschauern nach dem Wettbewerb runden die Arbeit schließlich ab.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Bisheriger Forschungsstand
3 Der Eurovision Song Contest
3.1 Die Entstehung des Eurovision Song Contest
3.1.1 Die EBU (European Broadcasting Union)
3.1.2 Das San-Remo-Festival als Vorbild
3.2 Historischer Überblick
3.2.1 Auftritte: Orchester vs. Playback
3.2.2 Sprachenwahl: Englisch vs. Landessprache
3.2.3 Abstimmung: Jury vs. Televoting
3.3 Der ESC als Mittel nationaler und kultureller Selbstpräsentation
4 Der Einzug Osteuropas in den ESC
4.1 Auswirkungen auf den ESC
4.1.1 Veränderungen im Regelwerk der EBU
4.1.2 Abstimmungsverhalten
4.2 Der ESC als Chance und Prestige für die osteuropäischen Teilnehmerländer
5 Polnische Auftritte beim ESC
5.1 Vorstellung der analytischen Methode
5.2 Analyse einiger Auftritte
5.2.1 Edyta Górniak (1994)
5.2.2 Justyna Steczkowska (1995)
5.2.3 Ich Troje (2003)
5.2.4 Iwan & Delfin (2005)
5.2.5 Marcin Mroziński (2010)
5.2.6 Cleo & Donatan (2014)
5.2.7 Monika Kuszyńska (2015)
5.3 Ergebnisse
5.3.1 Das Genderbild Polens im Wandel
5.3.2 Das Bild Polens als Nation – Selbstpräsentation und Wahrnehmung
6 Die mediale Berichterstattung
6.1 Die 1990er Jahre – Euphorie und Begeisterung der Polen
6.2 Das neue Jahrtausend – Schwindendes Interesse und negative Schlagzeilen
7 Fazit
8 Quellenverzeichnis
- Quote paper
- Michal Perlinski (Author), 2016, "We are Slavic". Polens Selbstpräsentation im Eurovision Song Contest, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375230
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