Diese Arbeit untersucht Rettungsgeschwister und die damit einhergehende Embryonenselektion. Dabei teilt sich die Arbeit in zwei einzeln zu betrachtende Abschnitte auf: Der erste Abschnitt besteht aus der Frage, inwieweit die benötigte Präimplantationsdiagnostik ethisch vertretbar ist, obwohl hier potentielles Leben vernichtet und der Wert eines Menschenlebens anhand spezieller Kriterien bemessen wird. Der zweite Teil dieser Arbeit behandelt schließlich die ethischen Bedenken nach der Zeugung und Geburt des Rettungsgeschwisterkindes, das häufig schmerzhafte Eingriffe in Kauf nehmen muss, um seinem Geschwisterkind zu helfen.
Dabei sind die Betroffenen häufig viel zu jung, um diese Entscheidung selbst zu treffen, weshalb ihre Eltern über den Körper des Rettungsgeschwisterkindes entscheiden. Fragen nach dem Recht auf Unversehrtheit des eigenen Körpers sowie nach der Instrumentalisierung eines Menschen werden hier diskutiert.
Das Konzept der Rettungsgeschwister ist vielen wohl vor allem durch den Film "Beim Leben meiner Schwester" bekannt. In diesem Film ist die 15-jährige Kate an Leukämie erkrankt und befindet sich bereits im Endstadium. Dass Kate überhaupt 15 Jahre alt geworden ist, hat sie ihrer jüngeren Schwester zu verdanken, die als einzige Knochenmark-Spenderin für Kate infrage kommt. Denn Kates Eltern haben schon früh eine Entscheidung getroffen, um das Leben ihrer Tochter zu verlängern – sie haben mittels der In-vitro-Fertilisation, also der Zeugung im Reagenzglas, mehrere Eizellen befruchten lassen und dann anhand der Präimplantationsdiagnostik, kurz PID genannt, den Embryo ausgewählt, der genetisch am besten zu Kate passt. Aus dem durch diesen Prozess ausgewählten Embryo entstand schließlich Kates jüngere Schwester Anna. Sie muss nun immer wieder Knochenmark, Blut und schließlich sogar eine Niere an ihre Schwester spenden. In dieser Arbeit soll nun thematisiert werden, inwieweit solche künstlich gezeugten Rettungsgeschwister ethisch zu vertreten sind.
Gliederung
1. Rettungsgeschwister – eine Einführung in die Problemstellung
2. Vor der Geburt - die Präimplantationsdiagnostik
a) Das Verfahren der Präimplantationsdiagnostik
b) Ethische Bedenken – Die menschliche Würde und das gleiche Recht auf Leben
c) Die Embryonenselektion – verwerflich im Angesicht eines zu rettenden Menschenlebens?
d) Fazit
3. Nach der Geburt – die Eingriffe in den Körper der Rettungsgeschwister
a) Ethische Bedenken - Die Gefahr der Instrumentalisierung und das Recht auf die Unversehrtheit des eigenen Körpers
b) Mögliche Chancen – Warum Rettungsgeschwister das Familienglück vervollständigen
c) Fazit
4. Fazit – Rettungsgeschwister: ethisch vertretbar?
Eigenständigkeitserklärung
Quellenverzeichnis
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