Tiere sind in unserer Gesellschaft ebenso allgegenwärtig wie selbstverständlich. Ob man sie dabei als Nahrungsquelle, Haustier oder Schuhsohle betrachtet, differiert jedoch erheblich. Schon seit Urzeiten machen sich Menschen die Tiere zu nutzen, der Schutz derselben scheint jedoch für viele immer wichtiger zu werden. Dieser Entwicklung im Denken der Menschen wird auch die Politik gerecht, indem 2002 der Tierschutz in das Grundgesetz aufgenommen und somit zum Staatsziel erklärt wird.
Eine Reihe von bedeutenden Neuerungen tritt dann mit der Reform des Tierschutzgesetzes 2013 in Kraft, wobei unter anderem Bestimmungen zur Nutztierhaltung novelliert wurden. Durch die Gesetzeslage sind Tiere dem Menschen jedoch weder gleichgestellt, noch ist deren Nutzung verboten. Der Boom des Vegetarismus beweist allerdings, dass insbesondere die Nutzung der Tiere zu Nahrungszwecken immer mehr in Kritik gerät. Die Gruppe der moralischen Vegetariern, welche mit 60% die größte Gruppe innerhalb der Vegetarier selbst darstellt, lehnt Fleisch grundsätzlich ab, da sie es als unmoralisch ansehen, dass Tiere für ihren Genuss gequält und getötet werden.
Die bis heute andauernde Diskussion über die moralisch angemessene Behandlung von Tieren wurde maßgeblich von Peter Singer angestoßen. In seinem Buch „Practical Ethics“ (1979) beschäftigt er sich unter anderem mit der Tierethik. Diese ist von besonderer Bedeutung, da sie sich einerseits als Teilgebiet der angewandten Ethik mit einer Thematik befasst, mit der man tagtäglich konfrontiert ist. Andererseits können durch die Frage der Tiere Moraltheorien explizit in den Blick genommen und Grenzen einer Position aufgezeigt werden. Diese Arbeit ersucht, angelehnt an eine bisher immer aktuelle Debatte, zu erörtern, ob das Töten von Tieren zu Nahrungszwecken zu rechtfertigen ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Utilitarismus Peter Singers
2.1 Die Grundlage des Utilitarismus: Nützlichkeit als Moralprinzip
2.2 Die Begründung von Tierrechten
2.3 Kritik an dem utilitaristischen Ansatz
3. Tom Regan und die Theorie der Tierrechte
3.1 Der inhärente Wert des Lebens als moralische Grundkonzeption
3.2 Die Ausweitung des Konzeptes auf Tiere
3.3 Einwände gegen Regans theoretischen Ansatz
4. Immanuel Kants Vernunftmoral
4.1 Die Autonomie als Quelle der Moral
4.2 Die Aufstellung indirekter Argumente für Tierrechte
4.3 Kritik an der Moralphilosophie Kants
5. Anwendung der theoretischen Konzepte
5.1 Das Töten von Tieren zu Nahrungszwecken aus der Perspektive Singers
5.2 Das Töten von Tieren zu Nahrungszwecken aus der Perspektive Regans
5.3 Das Töten von Tieren zu Nahrungszwecken aus der Perspektive Kants
6. Zusammenfassung und Fazit
Literaturverzeichnis
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