Aus dem rechtspopulistischen und/oder europa-skeptischen Spektrum muss sich die EU vermehrt der Frage stellen lassen, ob sie nicht schlicht zu verschiedene Nationalitäten mit ihren spezifischen Kulturen beherbergen würde. Vereinfacht dargestellt ist es eine Frage nach der erforderlichen Homogenität der Gesellschaft - oder ob die Heterogenität die Größe eines Staates einschränkt. Vor diesem Hintergrund sollen in dieser Arbeit zuerst zwei verschiedene Perspektiven von Demokratie und Republik als Staatsverständnis und deren damit einhergehende Konzeptionen des Bürgers und der Ausdehnung der Herrschaft dargestellt werden.
Der erste Teil hat Jean-Jacques Rousseau zum Gegenstand, wobei hier insbesondere auf die Elemente des Naturzustandes, des Allgemeinwohls, der Republik und der Erziehung zum tugendhaften Bürger eingegangen wird. Der zweite Schwerpunkt nimmt die Federalist Papers zur Thematik. Hier gilt es, das spezifische Menschen- und Gesellschaftsbild herauszuarbeiten, auf das Demokratieverständnis zu verweisen, das Republikverständnis und die Repräsentationsnotwendigkeit darzustellen, sowie die Gewaltenteilung in den Fokus zu nehmen.
Im dritten Schritt geht es um eine Gegenüberstellung der beiden Positionen von Rousseau und den Theoremen der Federalist Papers und der Herausarbeitung spezifischer Merkmale, sowohl differenzierend als auch verbindend. Zum Vierten wird der Versuch unternommen in wie fern die dargelegten historischen Positionen im gegenwärtigen europäischen Einheitsprozess einen Transfer leisten können.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Jean-Jacques Rousseau
2.1 Rousseaus zeitgenössisches Gesellschaftsbild
2.2 Naturzustand
2.2.1 Die Eigenschaften des Menschen
2.2.2 Austritt aus dem Naturzustand - über die sittlich/politische Ungleichheit und die Freiheit
2.3. Der Gesellschaftsvertrag- ein staatstheoretisches Ideal
2.3.1. Der Allgemeinwille
2.3.2 Transformation des Freiheitsverständnisses
2.3.3 Gesetze - der Bürger als Autor und Adressat der Gesetze
2.3.4 Die Konstruktion der Tugend
2.4 Die "Éducation" zum tugendhaften Bürger
2.4.1 Politische Anthropologie - Vorbilder für erzieherische Tätigkeiten
2.4.2.Erziehung
2.4.2.1 Unterricht
2.4.2.2 Sport - Körperliche Erziehung und Spiele
2.4.2.3 Von Festen, Symbolen und dem "Gründungsmythos"
2.5 Die Republik
2.5.1 Repräsentation
2.5.2 Die Einteilung in verschiedene Regierungen
2.5.3 Die Demokratie: ideale Regierungsform der Republik
2.6 Die Größe für sich
2.7 Die Homogenität der Gesellschaft
3. Die "Federalist Papers"
3.1 Das Menschenbild und Gesellschaftsverständnis
3.2 Die Faktionen und ihre Wirkung
3.3 Das Demokratieverständnis der Federalist Papers
3.4 Das Republikverständnis und die Notwendigkeit der Repräsentation
3.5. Die Gewaltenteilung
3.6 Die Größe an sich und die Heterogenität der Gesellschaft
4. Vergleich zwischen Rousseau und den Federalist Papers
5. Rousseau, die Federalist Papers und die EU
6. Schlussbetrachtung
7. Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Adam Hošek (Author), 2014, Die Theorien Rousseaus und der "Federalist Papers" im Vergleich. Was können sie heute für die EU leisten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373976
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