Wann immer ein Einzelstück in der Kunst, Literatur oder Musik betrachtet oder untersucht wird, stellt sich die Frage nach seiner Kategorisierung in ein bestimmtes Genre. Dass dem Genre der Kriminalromane ein besonderer Reiz innewohne, meint Raymond Chandler, Vorbild und Pionier für die weltweit oft kopierten Figuren des hartgesottenen Polizisten in „hardboiled novels“, wenn er sagt: „Man zeige mir einen Mann oder eine Frau, die Kriminalromane nicht ausstehen können, dann will ich Ihnen einen Narren zeigen; einen klugen Narren vielleicht – aber nichtsdestoweniger einen Narren“(Walter, Vorwort 2002, 7). Worin dieser Reiz im Einzelnen bestehen kann, welche Formen er in der Entwicklung der (Anti-) Kriminalgeschichten angenommen hat, und inwiefern sich solche Formen in Martin Suters „Allmen und die Libellen“ finden lassen, wird in dieser Arbeit untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Genretheorie
- 3 Kriminalliteratur
- 3.1 Detektivroman
- 3.2 Regeln des Detektivromans
- 4 Allmen und die Libellen
- 4.1 Gattungsdiskursiver Kontext
- 4.2 Literarische Verfahren
- 4.2.1 Täuschung des Lesers durch den plot
- 4.2.2 Die Maskerade im Roman
- 4.3 Figuren
- 4.3.1 Johann Friedrich von Allmen als (Anti-)Detektiv
- 4.3.2 Der Komplize
- 4.4 Einordnung des Romans
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Untersuchung von Gattungsmerkmalen des Romans „Allmen und die Libellen“ von Martin Suter. Das Ziel ist es, die Einordnung des Romans in die Genres Detektiv- und Kriminalroman zu analysieren und anhand von literarischen Verfahren sowie Figurenkonzeption die Gattungszugehörigkeit zu bestimmen.
- Definition und Abgrenzung von Genre und Gattung
- Analyse von Gattungsmerkmalen des Detektiv- und Kriminalromans
- Untersuchung der Rolle des (Anti-)Detektivs im Roman
- Analyse von Täuschungsstrategien und literarischen Verfahren im Roman
- Einordnung von „Allmen und die Libellen“ in den gattungsdiskursiven Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Das Kapitel führt in die Thematik der Gattungszugehörigkeit von literarischen Werken ein und betont die Relevanz von Genre-Klassifikationen für Rezeption und Analyse. Die Bedeutung von Genrekonventionen im Kontext der Kriminalliteratur wird hervorgehoben und die Relevanz der Arbeit für die wissenschaftliche Analyse sowie die gesellschaftliche Rezeption von Kriminalliteratur wird herausgestellt.
- Kapitel 2: Genretheorie
Dieses Kapitel beleuchtet den Begriff "Genre" und dessen Bedeutung in der Literaturwissenschaft. Es werden verschiedene methodische Ansätze zur Definition von Genres vorgestellt und diskutiert, insbesondere die "idealist method" und die "empiricist method". Die unterschiedlichen Herangehensweisen werden in Bezug auf die Analyse des Romans "Allmen und die Libellen" reflektiert und es wird die Frage aufgeworfen, ob die Regeln eines Genres durch einen idealen Vertreter oder durch die Analyse von Gemeinsamkeiten verschiedener Werke bestimmt werden.
- Kapitel 3: Kriminalliteratur
Das Kapitel widmet sich der Definition von "Kriminalliteratur" und präsentiert verschiedene Definitionen aus der Literaturwissenschaft. Es wird die Bedeutung des Verbrechens als zentrales Element der Kriminalliteratur herausgestellt, wobei die Frage nach der Notwendigkeit von Aufklärung und Ermittlung im Kontext der Gattungszugehörigkeit diskutiert wird. Die unterschiedlichen Definitionen stellen die Komplexität der Genre-Klassifikation in der Kriminalliteratur heraus und prägen die Grundlage für die weitere Analyse des Romans "Allmen und die Libellen".
- Kapitel 4: Allmen und die Libellen
Dieses Kapitel befasst sich mit der Einordnung des Romans "Allmen und die Libellen" in den gattungsdiskursiven Kontext. Es werden verschiedene literarische Verfahren und Figurenkonzeptionen untersucht, die typisch für Detektiv- und Kriminalromane sind.
Schlüsselwörter
Kriminalliteratur, Detektivroman, Genre, Gattung, Gattungsmerkmale, Allmen und die Libellen, Martin Suter, Literarische Verfahren, Figurenkonzeption, Täuschung des Lesers, Maskerade, Anti-Detektiv, Gattungsdiskursiver Kontext.
- Citar trabajo
- Jonathan Hirtz (Autor), 2016, Zwischen Detektiv- und Kriminalroman. Untersuchung verschiedener Gattungsmerkmale in Martin Suters "Allmen und die Libellen", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373855