Ziel dieser Arbeit ist es, anhand der EU-internen Vorgänge rund um die oben
genannten Konfliktherde beispielhaft festzumachen, inwiefern die Europäische
Sicherheits- und Verteidigungspolitik mittlerweile so weit gediehen ist, dass man
die EU-Missionen in Mali und der Zentralafrikanischen Republik als Grundlage für eine weitere und tiefer
gehende Kooperation und Koordination in diesem Bereich betrachten kann.
Auf der anderen Seite soll jedoch auch geklärt werden, ob und inwieweit die
Streitigkeiten zwischen den EU-Mitgliedsländern symbolhaft für deren immer
noch verhaftete nationale Denkweise in der Sicherheits- und Außenpolitik stehen.
Vor der Klärung der Ausgangsfrage soll in Punkt 2 zunächst an das Thema
herangeführt werden. Dabei erfolgt zuerst ein historischer Rückblick auf die
Entstehung der GSVP und deren Hintergründe (2.1). In 2.2 wird dann der Frage
nachgegangen, weshalb und woran in der Vergangenheit eine tiefere Integration
im Verteidigungsbereich auch europäischer Ebene gescheitert ist. Für ein besseres Verständnis der Lage in den beiden zu behandelnden
afrikanischen Ländern, wird in 2.3 erläutert, worum es bei den Konflikten in Mali
und der ZAR geht und wie es jeweils zur dramatischen Zuspitzung kam.
Darauf aufbauend wird in Punkt 3 das gemeinsame Vorgehen der EU-Länder mit
Bezug auf Mali und die ZAR beschrieben. Zunächst wird hierbei auf gemeinsame
politische Erklärungen und Maßnahmen eingegangen (3.1), bevor dann das
militärische Handeln im der Namen der Europäischen Union erläutert wird (3.2).
In 3.3 soll analysiert werden, inwieweit das abgestimmte Verhalten und
entsprechende Maßnahmen seitens der Europäischen Union positiv zu bewerten
sind, dahingehend, dass sich diese als solide Grundlage für ein ähnlich
koordiniertes Verhalten in erneuten Krisensituationen erweisen könnten.
Die Gegenseite wird in Punkt 4 beleuchtet. Hier wird auf die Streitigkeiten der EU
bezüglich eines gemeinsamen Vorgehens in Mali und der ZAR eingegangen.
Zunächst wird beschrieben, wie sehr sich die Grenzen der
Kooperationsbereitschaft der EU-Länder in beiden Konfliktfällen zeigten (4.1),
insbesondere auch rund um den Hauptakteur Frankreich (4.2). Dessen Kritik und
weitere kritische Stimmen am Handeln der EU werden in 4.3 dargelegt.
In Punkt 5 wird in einem abschließenden Fazit die Ausgangsfrage anhand der
erarbeiteten Ergebnisse differenziert beantwortet.
Inhalt
1. Einleitung
1.1 Gegenstand und Fragestellung
1.2 Aufbau der Arbeit
2. Von der gescheiterten Europäischen Verteidigungsgemeinschaft bis zu EU- Militärmissionen in Mali und der Zentralafrikanischen Republik - Historische Entwicklung und Hintergründe europäischer Verteidigungspolitik
2.1 Die Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik von der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute
2.2 Antriebsfedern und Hürden einer gemeinsamen europäischen Verteidigungspolitik
2.3 Die Konflikte in Mali und der Zentralafrikanischen Republik
3. Gemeinsames Vorgehen der EU in den Konflikten in Mali und der Zentralafrikanischen Republik
3.1 Poltische Stellungnahmen und Maßnahmen
3.2 Militärische Maßnahmen und gegenseitige Unterstützung
3.3 Abgestimmte Politik als möglicher Grundstein für eine vertiefte Außen- und Verteidigungspolitik der EU
4. Unstimmigkeiten und unterschiedliche Positionen der EU-Staaten rund um beide Konflikte
4.1 Grenzen der Interventions- und Kooperationsbereitschaft der EU-Staaten in beiden Konfliktfällen
4.2 Die besondere Rolle Frankreichs
4.3 Kritik am Zustandekommen und an der Durchführung der beiden EU- Einsätze
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
7. Internetquellen
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