Die zwei bedeutendsten theoretischen Grundlagen für die Wirtschaftspolitik des 20. Jahrhunderts, der Keynesianismus und der Monetarismus, werden zu Zeiten der Finanzkrise viel diskutiert und dabei oft konträr zueinander betrachtet. Altmann definiert Wirtschaftspolitik wie folgt: „Wirtschaftspolitik erstreckt sich auf die Durchführung von Maßnahmen, mit denen bestimmte ökonomische und soziale Ziele verwirklicht werden sollen.“ Wirtschaftspolitische Konzeptionen stellen dementsprechend unterschiedliche Ansichten darüber dar, wie eine Volkswirtschaft strukturiert wird und mit welchen geldpolitischen Maßnahmen sie gesteuert werden darf und kann. Welche Gestalt eine solche Strukturierung haben kann, welche Maßnahmen und Ziele die effektiveren oder angemessenen sind, hängt dabei von verschiedenen Rahmenbedingungen und Sichtweisen ab. So unterscheiden sich die Überzeugungen sowie Empfehlungen des Keynesianismus und des Monetarismus über makroökonomische Korrelationen sowie die Wirkung entsprechender wirtschaftspolitischer Maßnahmen oft grundlegend. Aus unterschiedlichen Krisensituationen entstanden, wird diese Divergenz exemplarisch auch mittels ihrer verschiedenartigen Vorgehensempfehlungen bei Krisenzeiten deutlich. Die Keynesianer empfehlen hier, durch vermehrte Staatsausgaben und Investitionsanreize die Konjunktur anzukurbeln. Das Eingreifen von Seiten des Staates birgt jedoch Probleme, die vor allem die Monetaristen sehen, da sie jegliches staatliche Eingreifen ablehnen. Sie sind eher für ein stetiges Erhöhen der Geldmenge, dabei soll sich am Wirtschaftswachstum orientiert werden. Diese Divergenz zwischen Keynesianismus und Monetarismus führt dazu, dass beide Konzepte häufig durch den Zusatz „versus“ versehen werden. Gleichwohl stehen sie in der aktuellen Wirtschaftspolitik vieler Volkswirtschaften nebeneinander.
Zwei Theorien, zwei Vorgehensweisen. Aber welche stellt aus heutiger Sicht die effektivere dar? Um sich dieser Frage zu nähern, sollen beide Theorien im Folgenden einander gegenübergestellt werden. Um eine theoretische Basis zu schaffen, werden beide Konzepte in diesem Sinne zunächst in ihren Grundzügen erläutert sowie ihre gegenwärtige Relevanz durch aktuelle wirtschaftspolitische Beispiele untermauert. In einem resümierenden Fazit werden daraufhin die Grenzen beider Konzepte dargestellt sowie Stellung in Bezug auf die zuvor gestellte Frage, ob sowie welches Konzept aus heutiger Sicht als effektiver gelten kann, genommen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Keynesianismus
- 2.1 Die Entstehung des Keynesianismus
- 2.2 Grundannahmen des Keynesianismus
- 2.3 Keynes Lösungsvorschlag
- 3. Monetarismus
- 3.1 Die Entstehung des Monetarismus
- 3.2 Grundannahmen des Monetarismus
- 3.3 Monetaristische Ansätze in der Geldpolitik der EZB
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit einem Vergleich des Keynesianismus und des Monetarismus, zwei bedeutenden makroökonomischen Konzepten des 20. Jahrhunderts. Ziel ist es, die Entstehung, Grundannahmen und wirtschaftspolitischen Implikationen beider Theorien darzustellen und ihre Relevanz in Bezug auf aktuelle Krisenmanagementstrategien zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Gegenüberstellung der beiden Konzepte und der Analyse ihrer unterschiedlichen Lösungsansätze.
- Entstehung und historische Kontexte des Keynesianismus und des Monetarismus
- Grundlegende Annahmen und Prinzipien beider wirtschaftspolitischer Schulen
- Unterschiedliche Ansätze im Krisenmanagement (Keynesianische Intervention vs. monetaristische Stabilität)
- Bewertung der Wirksamkeit beider Ansätze im Kontext der Weltwirtschaftskrise
- Gegenwärtige Relevanz und Koexistenz beider Konzepte in der modernen Wirtschaftspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt die zentrale Fragestellung des Vergleichs zwischen Keynesianismus und Monetarismus. Sie hebt die Bedeutung beider Konzepte für die Wirtschaftspolitik des 20. Jahrhunderts hervor und betont deren konträre Ansätze im Umgang mit Krisen. Der Begriff der Wirtschaftspolitik wird definiert und die unterschiedlichen Sichtweisen des Keynesianismus und Monetarismus auf makroökonomische Zusammenhänge und wirtschaftspolitische Maßnahmen werden angedeutet. Die Einleitung stellt die Divergenz zwischen beiden Konzepten heraus und kündigt die detailliertere Darstellung in den folgenden Kapiteln an.
2. Keynesianismus: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung, den Grundannahmen und den Lösungsvorschlägen des Keynesianismus. Es beschreibt den historischen Kontext der Weltwirtschaftskrise und die Unzulänglichkeit der neoklassischen Ansätze zur Bewältigung der Krise. Die Entstehung des Keynesianismus wird im Kontext des Scheiterns der neoklassischen Theorien und der daraus resultierenden „Massenarbeitslosigkeit“ erläutert. Die zentralen Annahmen des Keynesianismus, insbesondere die Bedeutung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und das Konzept des Marktversagens, werden ausführlich dargestellt. Das Kapitel beleuchtet die Rolle der Zukunftserwartungen und die Grenzen der Geldpolitik aus keynesianischer Sicht.
Schlüsselwörter
Keynesianismus, Monetarismus, Weltwirtschaftskrise, Makroökonomie, Wirtschaftspolitik, Geldpolitik, Finanzpolitik, Marktversagen, gesamtwirtschaftliche Nachfrage, Konjunkturzyklen, Vollbeschäftigung, Arbeitslosigkeit, Inflation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Vergleich Keynesianismus und Monetarismus
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Der Text bietet eine umfassende Übersicht über den Keynesianismus und den Monetarismus. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf einem Vergleich beider makroökonomischer Konzepte, ihrer Entstehung, Grundannahmen und wirtschaftspolitischen Implikationen, insbesondere im Krisenmanagement.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt die Entstehung des Keynesianismus und des Monetarismus im historischen Kontext, ihre grundlegenden Annahmen und Prinzipien, ihre unterschiedlichen Ansätze im Krisenmanagement (Keynesianische Intervention vs. monetaristische Stabilität), eine Bewertung der Wirksamkeit beider Ansätze (z.B. im Kontext der Weltwirtschaftskrise) und die gegenwärtige Relevanz und Koexistenz beider Konzepte in der modernen Wirtschaftspolitik.
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Keynesianismus (mit Unterkapiteln zur Entstehung, Grundannahmen und Lösungsvorschlägen), ein Kapitel zum Monetarismus (mit Unterkapiteln zur Entstehung, Grundannahmen und monetaristischen Ansätzen in der Geldpolitik der EZB) und ein Fazit.
Was sind die zentralen Unterschiede zwischen Keynesianismus und Monetarismus?
Der Text hebt die konträren Ansätze beider Konzepte im Umgang mit Krisen hervor. Während der Keynesianismus staatliche Interventionen zur Stimulierung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage befürwortet, konzentriert sich der Monetarismus auf die Stabilität der Geldmenge. Der Text analysiert diese Unterschiede detailliert anhand der jeweiligen Grundannahmen und wirtschaftspolitischen Implikationen.
Welche Rolle spielt die Weltwirtschaftskrise im Text?
Die Weltwirtschaftskrise dient als wichtiger historischer Kontext für die Entstehung des Keynesianismus und als Referenzpunkt für die Bewertung der Wirksamkeit beider Konzepte im Krisenmanagement. Der Text beleuchtet die Unzulänglichkeiten neoklassischer Ansätze im Umgang mit der Krise und die daraus resultierende Entwicklung des Keynesianismus.
Welche Schlüsselwörter sind im Text relevant?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Keynesianismus, Monetarismus, Weltwirtschaftskrise, Makroökonomie, Wirtschaftspolitik, Geldpolitik, Finanzpolitik, Marktversagen, gesamtwirtschaftliche Nachfrage, Konjunkturzyklen, Vollbeschäftigung, Arbeitslosigkeit und Inflation.
Welche Zielsetzung verfolgt der Text?
Ziel des Textes ist ein Vergleich des Keynesianismus und des Monetarismus, um ihre Entstehung, Grundannahmen und wirtschaftspolitischen Implikationen darzustellen und ihre Relevanz für aktuelle Krisenmanagementstrategien zu beleuchten. Der Fokus liegt auf der Gegenüberstellung beider Konzepte und der Analyse ihrer unterschiedlichen Lösungsansätze.
Für wen ist dieser Text geeignet?
Dieser Text ist für Leser geeignet, die sich einen Überblick über den Keynesianismus und den Monetarismus verschaffen möchten, insbesondere im Kontext der makroökonomischen Theorie und Wirtschaftspolitik. Die Zusammenfassung der Kapitel und die klare Struktur machen den Text auch für ein akademisches Publikum mit unterschiedlichem Vorwissen verständlich.
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- Annika Hartwig (Author), Lara Heinke (Author), 2016, Keynesianismus versus Monetarismus. Ein Vergleich der Wirtschaftsmodelle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373590