Thomas Bernhard ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Literaten aller Zeiten. Vor allem in Österreich sorgte er mit seinen polarisierenden Werken für zahlreiche Skandale. Die wohl heftigsten entstanden um seine Werke "Heldenplatz" und "Holzfällen.
Am 4. November 1988 war das Burgtheater Schauplatz zahlreicher Demonstrationen; es wurde unter anderem eine große Ladung Pferdemist vor dem Eingang abgeladen. Es findet hier die Uraufführung von Thomas Bernhards Heldenplatz, nach den furiosen Wochen zuvor, in denen das Stück vor allem medial enorm skandalisiert wurde, statt.
Als "Skandalstück" wurde Heldenplatz bekannt. Diese Arbeit hat es sich zum Ziel gesetzt, genauer unter anderem auf diese Einstufung einzugehen. Dazu wird zunächst der Inhalt des Stückes kurz zusammengefasst und die Protagonisten charakterisiert. Es folgt eine Werkinterpretation, in der unter anderem die Kritik an der österreichischen Bevölkerung und der österreichischen Politik zur Sprache kommt. Anschließend wird die zweite Szene des Stückes, die auch die aussagekräftigste ist, genauer analysiert. Des Weiteren wird genauer auf den Heldenplatzskandal eingegangen, wobei der historische Kontext rekonstruiert und die herausgehobene Rolle der Medien analysiert wird.
Neben dem Stück Heldenplatz beschäftigt sich die Arbeit mit einem weiteren skandalträchtigen Werk Bernhards, dem Roman Holzfällen. Es folgt kontrastorisch in gleichem Aufbau auch hier eine Zusammenfassung, und eine Charakterisiertung des namenlosen Ich-Erzählers. Einer Untersuchung der Motive des Werkes folgt die formale Analyse, die den für Bernhard typischen musikalischen Stil bearbeitet. Auch auf den Skandal um Holzfällen, der in einer Beschlagnahme aller Bücher resultierte, geht die Arbeit ein.
Den Abschluss bildet eine persönliche Stellungnahme, die Gedanken zu den Werken und Skandalen umfasst, und außerdem die Bedeutung des Autors für den Staat Österreich betont.
Inhaltsverzeichnis
- Der Autor - Thomas Bernhard
- „Heldenplatz“
- Inhalt des Werkes
- Charakterisierung der Protagonisten
- Josef Schuster
- Anna
- Olga
- Hedwig
- Frau Zittel
- Interpretation des Stückes
- Der Schauplatz
- Zeit der Handlung / historischer Kontext der Entstehung
- Intention/Themen
- Szenenanalyse
- Der „Heldenplatzskandal“
- Holzfällen - Eine Erregung
- Inhalt des Werkes
- Charakterisierung der Protagonisten
- Interpretation des Werkes
- Formale Analyse
- Der Skandal um das Werk Holzfällen
- Persönliche Stellungnahme / Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Thomas Bernhards „Heldenplatz“ und „Holzfällen“, zwei seiner Werke, die zu Skandalen führten. Sie beleuchtet die Inhalte und die Charakterisierung der Protagonisten, geht auf die Interpretation und Themen der Werke ein, analysiert die Szenen und den historischen Kontext, und befasst sich mit den Skandalen, die durch die Werke ausgelöst wurden.
- Kritik an der österreichischen Gesellschaft und Politik
- Die Rolle des Nationalsozialismus und des Antisemitismus in Österreich
- Die Bedeutung der Medien im Zusammenhang mit Kunstskandalen
- Die Auswirkungen des Selbstmords auf die Familie und das Umfeld des Verstorbenen
- Die literarische Sprache und der Stil Thomas Bernhards
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Abschnitt behandelt die Biographie des Autors Thomas Bernhard, beleuchtet seinen Lebensweg und die Einflüsse, die seine Werke prägten.
Im zweiten Kapitel wird das Drama „Heldenplatz“ näher betrachtet. Zuerst wird der Inhalt zusammengefasst und anschließend die Charakterisierung der wichtigsten Protagonisten vorgestellt, darunter Josef Schuster, Anna, Olga, Hedwig und Frau Zittel. Die Interpretation des Stückes fokussiert auf die Kritik an der österreichischen Gesellschaft und Politik, während die Szenenanalyse die einzelnen Szenen des Stückes analysiert. Zum Abschluss wird der "Heldenplatzskandal" betrachtet, der sich um die Uraufführung des Stückes drehte.
Im dritten Kapitel geht es um den Roman „Holzfällen“. Der Inhalt des Werkes wird zusammengefasst und die wichtigsten Protagonisten charakterisiert. Die Interpretation des Werkes beleuchtet die Motive und die Autobiographischen Elemente, die Bernhard in seinen Roman integriert hat. Außerdem wird die formale Analyse des Romans behandelt, die sich mit Bernhards typischem, musikalischem Schreibstil auseinandersetzt. Abschließend wird der Skandal um "Holzfällen" beleuchtet, der zu einer Beschlagnahme aller Bücher führte.
Schlüsselwörter
Thomas Bernhard, Heldenplatz, Holzfällen, Österreich, Kritik, Antisemitismus, Nationalsozialismus, Suizid, Skandal, Gesellschaft, Politik, Sprache, Stil, Literatur.
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- Antonin Schmidt-Chiari (Author), 2017, Die Skandalstücke "Heldenplatz" und "Holzfällen" von Thomas Bernhard. Inhalt, Interpretation und öffentliche Reaktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373385