In dieser Arbeit soll der Fokus auf die Stadtentwicklung Wiens gelegt werden, welche bereits im 19. Jahrhundert eine der bedeutendsten Metropolen Europas war. Dabei geht es nicht nur um den technischen Fortschritt und die Industrialisierung, sondern um einen allumfangenden gesellschaftlichen Strukturwandel. Im Mittelpunkt der Untersuchung und als Hauptquelle, soll die Rede des werdenden Bürgermeisters Karl Lueger dienen.
Entlang der Analyse dieses Textes, sollen die Ereignisse der Zeit dargestellt werden und die Veränderungen, Probleme und Wandlungen dieser Zeit offengelegt werden. Kernfragen sollen sein: Wer war die Person Karl Lueger, was erfährt man über seine Politik und welches sind ihre Kernpunkte? Inwiefern ist Lueger ein Kind seiner Zeit, was macht er anders als andere und welche Veränderung zeichnet sich in der Politik ab? Wie reagiert er auf den Strukturwandel? Zudem soll untersucht werden, welche Hinweise die Quelle enthält, um das Anwachsen der christsozialen Bewegung zur Massenpartei zu erklären. Die Herangehensweise an die Quelle und die Untersuchung allgemein, soll dabei ein sozial- und politikgeschichtlicher sein. Teilweise wird auch ein ideologiegeschichtlicher Blickwinkel gewählt, wobei nicht auf die Herkunft seiner Ideologie und seine „Mentoren“, wie von Schönerer oder von Vogelsang eingegangen werden soll, da dies den Rahmen sprengen würde
Im Folgenden, wird zunächst die Quelle an sich dargestellt und kurz für sich stehend beschrieben werden, darauf folgt eine Hinführung zur Quelle, hierbei wird der historische Kontext grob skizziert. Anschließend soll die Rede anhand des historischen Kontextes, Stück für Stück analysiert und ihre verschiedenen Aussagen und Signale im Zusammenhang zur damaligen Situation erklärt und dabei die unterschiedlichen Kernfragen beantwortet werden. Zum Ende der Arbeit, erfolgen eine Zusammenfassung der Ergebnisse und ein Ausblick, durch den vielleicht sogar folgende historische Phänomene oder Ereignisse erklärt werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenanalyse
- Die Wahl
- Ringen um die Macht
- Katholizismus als einende Kraft
- Wiederherstellung des Gleichgewichts
- Bürgermeister des Volkes
- Feindbilder
- Antisemitismus als politisches Kampfmittel
- Deutschtum
- Rhetorik
- Zusammenfassung und Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Rede des Politikers Karl Lueger, der 1895 zum Bürgermeister von Wien gewählt wurde. Ziel ist es, Luegers Rede im Kontext der damaligen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu analysieren und seine wichtigsten Aussagen und Ziele zu beleuchten.
- Die Auswirkungen der Industrialisierung und Verstädterung auf die Wiener Gesellschaft
- Die Entstehung neuer politischer Konflikte zwischen Liberalismus und Antiliberalismus, Bourgeoisie und Kleinbürgertum/Arbeiterschaft, Juden und Christen
- Luegers christlich-soziale Politik und seine Nutzung des Antisemitismus als politisches Instrument
- Der Nationalitätenkonflikt in Österreich und Luegers Fokus auf das Deutschtum
- Luegers Rhetorik und sein Einfluss auf die Massenmobilisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Quellenanalyse beginnt mit einer Beschreibung der Wahl Luegers zum Bürgermeister von Wien und dem Spannungsverhältnis zwischen den Christsozialen und den Liberalen. Lueger betonte in seiner Rede die Notwendigkeit einer Regierung, die im Sinne des gesamten Volkes handle und nicht nur die Interessen einzelner Gruppen vertrete. Er versprach eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Opposition, allerdings war seine Rede auch von einer starken nationalistischen und antisemitischen Rhetorik geprägt.
Lueger betonte die Bedeutung des christlichen Glaubens als einende Kraft und sah die Juden, insbesondere die neu zugewanderten Ostjuden, als ein Feindbild für die deutsche und christliche Gesellschaft. Er kritisierte den „internationalen Schwindel" und den „unehrlichen Handel" der Juden und betonte die Notwendigkeit, das Deutschtum in Wien zu stärken und den Einfluss der Juden zurückzudrängen.
Die Zusammenfassung und das Fazit der Arbeit beleuchten die Bedeutung von Luegers Rede als Spiegelbild der politischen und gesellschaftlichen Konflikte des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Industrialisierung und Verstädterung führten zu neuen sozialen und politischen Spannungen, die Lueger mit seiner christlich-sozialen Politik zu nutzen wusste. Sein Antisemitismus war ein wichtiges Instrument seiner Massenmobilisierung, aber er war auch ein genialer Politiker, der die Bedürfnisse der Menschen verstand und sich für viele positive Veränderungen in Wien einsetzte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Antisemitismus, den Nationalitätenkonflikt, die Industrialisierung, die Verstädterung, die christlich-soziale Bewegung, Karl Lueger, Wien, Österreich, das Deutschtum und die politische Rhetorik. Die Arbeit analysiert Luegers Rede im Kontext der damaligen Zeit und beleuchtet seine wichtigsten Aussagen und Ziele. Sie zeigt die Komplexität der Konflikte, die in Wien und in ganz Österreich um die Jahrhundertwende herrschten, und die Bedeutung von Luegers Politik für die Entwicklung der Stadt und der österreichischen Gesellschaft.
- Quote paper
- Julian Azzurro (Author), 2017, Die Herausbildung der Massenbewegung in der Wiener Moderne am Beispiel Karls Luegers und dem Aufstieg seiner christsozialen Partei, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373344
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