Im Folgenden geht es um das steigende Problem des Medienkonsums und die damit zusammenhängenden Gefahren, die besonders für Kinder in ihrer Werdung gefährlich werden können.
Der Alltag ist stressig, der Kopf voll, die Nerven sind strapaziert und die Verlockung groß – wenn Eltern sich überfordert fühlen oder Kinder „einfach nur“ quengeln, dann werden sie oft dem Konsum von Bildschirm‐Medien überlassen. Das scheint eine bequeme Lösung zu sein, denn bekanntermaßen kommen selbst die Kleinen schnell zur Ruhe, wenn sie sich lediglich kurz in eine fiktive elektronische Welt flüchten können, die uns doch allen den Anschein gibt, von einem gemütlichen Zuhause aus so Vieles von der Welt außerhalb erfahren und erleben zu können. Durch die „Mediatisierung“ in der modernen Gesellschaft ist eine „Zunahme der medienvermittelten Erfahrung“ und „des Stellenwerts elektronischer Medien für die Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen“ unverkennbar und so kommt es, dass immer mehr und immer jüngere Mädchen und Jungen diese Medienangebote rezipieren. „Laut einer amerikanischen Studie verbringen schon Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren durchschnittlich bereits mehr als 32 Stunden pro Woche vor dem Bildschirm“. Eine Zahl, die nach einer Stichprobe von Hurrelmann in besonderem Maße durch den hohen TV-Konsum in kinderreichen und Ein-Eltern‐Familien zustande kommt. Denn die „hohe Belastung geht häufig mit einem Kontrollverlust über die Freizeitgestaltung der Kinder einher“ und da eben bereits die Kleinsten nur allzu gerne Zeit vor dem Fernsehgerät verbringen, tun sie dies auch exzessiv, sofern es ihnen gestattet wird. So lässt sich schließlich auch die Tatsache erklären, dass sich der Nachwuchs heutzutage durchschnittlich länger vor dem Bildschirm aufhält, als bei schulischen Aktivitäten.
Inhaltsverzeichnis
- Bequemlichkeit und Bildschirm-Medien im Alltag
- Einstiegsdroge Teletubbies!?
- Vorsicht Bildschirm! - Gefahren des Medienkonsums für Kinder und Jugendliche
- Öffentliche Gegenstimmen
- Auswege in der Publikumsethik
- Notwendigkeit der „Impfung\" des Publikums
- Bedeutung der frühkindlichen Nahwelt
- Zumutbarkeit und Wirksamkeit der elterlichen Rolle als Medienerzieher?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Gefahren des übermäßigen Medienkonsums bei Kindern und Jugendlichen, insbesondere im Kontext von Bildschirm-Medien. Der Autor, Manfred Spitzer, untersucht die Auswirkungen dieser Medien auf die physische und mentale Gesundheit von jungen Menschen, beleuchtet die Rolle der elterlichen Verantwortung in der Medienerziehung und plädiert für eine aktive Publikumsethik, um dem Konsum von Bildschirm-Medien kritisch zu begegnen.
- Auswirkungen von Bildschirm-Medien auf die physische und mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
- Die Rolle der elterlichen Verantwortung in der Medienerziehung
- Die Bedeutung der Publikumsethik in der Auseinandersetzung mit Bildschirm-Medien
- Die Auswirkungen von Bildschirm-Medien auf die Entwicklung von Aufmerksamkeit und Konzentration
- Die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit den Inhalten und der Beschaffenheit von Bildschirm-Medien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Bildschirm-Medien und die Bequemlichkeit, die diese für Eltern und Kinder bieten. Es wird aufgezeigt, wie Bildschirm-Medien als vermeintlich einfache Lösung für stressige Alltagssituationen dienen, dabei aber potenziell negative Auswirkungen auf die Entwicklung und Gesundheit von Kindern haben können.
Das zweite Kapitel setzt sich mit der These auseinander, dass Kinderfernsehen, insbesondere Formate wie „Teletubbies“, eine "Einstiegsdroge" für den Medienkonsum darstellen. Spitzer argumentiert, dass der frühkindliche Medienkonsum schwerwiegende negative Folgen für die Entwicklung und das Wohlbefinden von Kindern haben kann.
Im dritten Kapitel analysiert Spitzer die Gefahren des Medienkonsums für Kinder und Jugendliche, mit einem Schwerpunkt auf den Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. Es werden empirische Daten und neurobiologische Grundlagen herangezogen, um die Zusammenhänge zwischen Medienkonsum und Übergewicht, Bluthochdruck, sowie anderen Gesundheitsrisiken aufzuzeigen.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Beeinträchtigung der Erfahrung und Aufmerksamkeit durch den Konsum von Bildschirm-Medien. Spitzer argumentiert, dass die passive Rezeption von Inhalten, die durch Bildschirm-Medien vermittelt werden, zu einer Verarmung der sensorischen Erfahrung führt und die Entwicklung der Aufmerksamkeit und Konzentration negativ beeinflusst.
Schlüsselwörter
Der Text fokussiert auf die Themen Bildschirm-Medien, Kinder und Jugendliche, Medienkonsum, physische und mentale Gesundheit, Publikumsethik, Medienerziehung, frühkindliche Entwicklung, Aufmerksamkeit, Konzentration, neurobiologische Grundlagen und empirische Studien. Besondere Bedeutung haben die Begriffe "Vorsicht Bildschirm!", "Mediatisierung", "Teletubbies" und "Superadditivität".
- Citar trabajo
- Isabella Krompaß (Autor), 2011, Der Teufelskreis des elektronischen Medienkonsums auf der Grundlage von "Vorsicht Bildschirm!" von Manfred Spitzer, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373340