Modezeitschriften gibt es schon seit mehr als 200 Jahren. Nimmt man die höfischen Berichterstattungen über die Kleidung mit dazu, dann sind es sogar mehr als 400 Jahre. Mode war schon immer ein Thema in allen Gesellschaftsschichten und auch das Bedürfnis, immer auf dem aktuellen Stand zu sein.
Der Philosoph Georg Simmel, der versucht hat die Mode auf eine ästhetische und soziologische Weise zu verstehen, schrieb: „Auf diesem Wege zu ihr [Die Mode-Anm.d.Verf.] begleiten Konsumenten geeignete Organe, die solche Öffentlichkeit herstellen. Diese publizistische Funktion erfüllen seit rund 250 Jahren Modejournale bzw. Modezeitschriften“ (Simmel, Georg, 1919). Die Mode wird demnach bevor sie veröffentlicht wird, bekannt gemacht. Die große Modezeitschrift Vogue betitelt mit ihrem Slogan „Before it´s in fashion, it´s in vogue“ (Zika, Anne, 2006) genau Simmels Aussage.
Neben Wochenblättern, Modejournalen, Frauenzeitschriften und Magazinen aus Frankreich, England oder später auch aus Deutschland, gibt es auch Handarbeitszeitschriften, wie die Burda.
Die Zeitschrift „Burda Moden“ erschien erstmalig 1950 unter der Verlegerin Aenne Burda. Das Blatt zeichnete sich durch eine revolutionäre Idee aus: Kleidung zum Selbermachen. In den Heften befinden sich ausgewählte Kleider der damaligen Zeit und dazu Schnittmuster, damit die Frauen zuhause diese selber und kostengünstig nach nähen konnten. In den 50er Jahren fand die Art der Modezeitschrift großen Anklang und entwickelte sich in den Jahren zu einer Weltmarke in über 120 Ländern. Neben der Zeitschrift, gilt Aenne Burda als Frau in der Nachkriegszeit, als besonders ehrgeizig und stark. Der Kampf um die Gleichberechtigung im Bereich Politik, Ehe und Mode, war ein großes Thema in den 50er Jahren. Ihr Selbstbewusstsein gab sie mit ihrer Zeitschrift an die Frauenwelt weiter.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung der Modezeitschriften in den 50er Jahren
- Das Frauenbild in den 50er Jahren
- Was machte die Burda revolutionär?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entstehung und Entwicklung von Modezeitschriften in den 1950er Jahren, insbesondere am Beispiel der Zeitschrift "Burda Moden". Dabei wird der Fokus auf die revolutionäre Idee der Zeitschrift, Kleidung zum Selbermachen, gelegt und die Bedeutung dieser Innovation in der Nachkriegszeit beleuchtet. Weiterhin wird untersucht, wie die Zeitschrift das Frauenbild der 50er Jahre widerspiegelte und die Rolle der Mode als Ausdruck von Selbstbewusstsein und Identität in den Vordergrund stellte.
- Entstehung und Entwicklung von Modezeitschriften im 20. Jahrhundert
- Die Rolle der Mode in der Nachkriegszeit
- Das Frauenbild in den 1950er Jahren
- Die Bedeutung von Schnittmustern und DIY-Mode
- Der Einfluss von Mode auf Selbstbewusstsein und Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Modezeitschriften und deren Bedeutung im Laufe der Geschichte ein. Sie beleuchtet die Entwicklung von Modejournalen und deren publizistische Funktion, die bereits im 17. Jahrhundert mit höfischen Berichterstattungen begann. Die Einleitung hebt die Bedeutung von Georg Simmels Theorie der Mode hervor und stellt die Zeitschrift "Burda Moden" als Beispiel für eine revolutionäre Innovation in den 1950er Jahren vor.
Entstehung der Modezeitschriften in den 50er Jahren
Dieser Abschnitt betrachtet die Entwicklung der Modezeitschriften im 17. und 18. Jahrhundert und zeigt, wie sich das Format im Laufe der Zeit veränderte. Es wird deutlich, dass frühe Modezeitschriften oft mehr auf gesellschaftliche Regeln und Kleiderordnungen fokussiert waren als auf die Darstellung aktueller Modetrends. Die Entwicklung der Modezeitschrift "Burda Moden" wird als Beispiel für einen Paradigmenwechsel in der Nachkriegszeit vorgestellt.
Schlüsselwörter
Modezeitschriften, Burda Moden, 1950er Jahre, Frauenbild, Nachkriegszeit, Schnittmuster, Selbermachen, DIY-Mode, Selbstbewusstsein, Identität, Modegeschichte, Publizistik.
- Quote paper
- Helena Kampschulte (Author), 2014, Polkadots und Petticoats. Burda und das Frauenbild der 50er Jahre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372321