Während der vorlesungsfreien Zeit absolvierte ich ein Praktikum im Niedersächsischen Landeskrankenhaus Hildesheim. Dieses erstreckte sich vom 05. Juli 2004 bis zum 29.August 2004. Anfangs sollte erwähnt werden, dass mein Interesse nicht dem klassischen Sozialdienst eines Krankenhauses galt, sondern eher der ganztägigen Stationsarbeit, wobei dort im geringsten Maße an pflegerischer Tätigkeit gedacht werden kann. Ein Praktikum im Sozialdienst stand also außer Frage und meine Bewerbung richtete sich direkt an die Pflegedienstleitung der forensischen Abteilung. Beim Vorstellungsgespräch stellte sich schnell heraus das es ungewöhnlich sei, als angehender Sozialarbeiter, in diesem Bereich (unmittelbare Stationsarbeit), ein Praktikum absolvieren zu wollen. Denn ein ganztägiger speziell für eine Station eingerichteter Sozialdienst existiert bisher noch nicht, da therapeutische und gesprächsführende Aufgaben anderen Berufsgruppen1 vorbehalten sind. Im weiteren Gespräch wurde eine Zusage des Praktikumsplatzes immer deutlicher und letztendlich konnte ich mir eine der vier vorgestellten Stationen aussuchen. Mit Empfehlungen des Pflegedienstleiters fiel meine Wahl auf die Station 64, die vorrangig Patienten mit Suchterkrankungen und daraus resultierender Straftaten beha ndelt. Die erwähnte Empfehlung bekam ich aus Gründen der Unerfahrenhe it, denn der Pflegedienstleiter hielt die anderen Stationen bzw. die dortigen Patienten für zu „schwierig“. Als Leihe oder Einsteiger sei die Station 64 die am besten Geeignete. Im nun folgenden Bericht findet eine Auseinandersetzung mit der vorbereitenden und weiterführenden Literatur statt. Außerdem wird eine Vorstellung des Praxisfeldes, insbesondere der Einrichtung und der Strukturen innerhalb dieser geboten. Den Abschluss bildet ein Versuch einer Reflexion, der erfahrenen Berufspraxis aus dem Praktikum. Aus Verpflichtung zur Verschwiegenheit gegenüber aller Informationen der Praxisstelle, ist dieser Praktikumsbericht lediglich für das Praktikumseminar und dessen Dozenten bestimmt. Zudem lehnt sich dieser Bericht an die Vorgaben der Diplomprüfungsordnung2. 1 Anmerkung: gemeint sind die Berufsgruppen der Psychologen und Ärzte (Psychotherapeuten) 2 Anmerkung: § 8 DPO, Abs. 8
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Auswertung der vorbereitenden und weiterführenden Literatur
- 2.1 Lohfink, Markus: Maßregelvollzug und stationäre Nachsorge forensisch- psychiatrischer Patienten, WS 1995/96
- 2.2 Rasch, Wilfried: Forensische Psychiatrie, Stuttgart 1999
- 2.3 Penners, Bernd- Michael: Zum Begriff der Aussichtslosigkeit einer Entziehungskur nach § 64 Abs. 2 StGB, Berlin 1991
- 2.4 Fazit
- 3. Beschreibung der Praxisstelle
- 3.1 Vorstellung der Institution
- 3.2 Geschichte der Einrichtung
- 3.3 Strukturen der Klinik
- 3.4 Methoden und Arbeitsweisen der Berufsgruppen
- 3.5 Die Aufgaben des Maßregelvollzuges nach § 64 StGB
- 4. Beschreibung der Tätigkeiten im Praktikum
- 4.1 Zielsetzung
- 4.2 Konkrete Tätigkeiten
- 4.3 Konkrete Fall-, Situations- und Problemdarstellungen
- 4.3.1 Fall I
- 4.3.2 Fall II
- 4.3.3 Fall III
- 5. Reflexion der Fall-, Situations- und Problemdarstellungen
- 5.1 Fall I
- 5.2 Fall II
- 5.3 Fall III
- 6. Resümee und Reflexion
- 6.1 Auswertung der Praxis
- 6.2 Auswertung der Praxis in Bezug auf die vorbereitende Theorie
- 7. Abschließende Worte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Praktikumsbericht beschreibt die Erfahrungen eines Studierenden der Sozialen Arbeit während eines Praktikums in der forensischen Abteilung eines Landeskrankenhauses. Der Fokus liegt auf der Stationsarbeit und der Auseinandersetzung mit den Besonderheiten des Maßregelvollzugs im Kontext von Suchterkrankungen.
- Die Einordnung der Praktikumserfahrungen in den Kontext der wissenschaftlichen Literatur
- Die Beschreibung der Strukturen und Arbeitsweisen der Klinik
- Die Darstellung konkreter Fälle und Situationen aus der Stationsarbeit
- Die Reflexion der Praxiserfahrungen im Hinblick auf die vorbereitende Theorie
- Die Bedeutung des Maßregelvollzugs und dessen Aufgaben im Strafrecht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Praktikums ein und beschreibt den spezifischen Kontext der forensischen Abteilung des Landeskrankenhauses Hildesheim. Kapitel 2 beleuchtet die vorbereitende und weiterführende Literatur, die für das Verständnis der Thematik des Maßregelvollzugs relevant ist. Kapitel 3 beschreibt die Praxisstelle, die Strukturen der Klinik sowie die Aufgaben des Maßregelvollzugs im Detail. Kapitel 4 erläutert die konkreten Tätigkeiten des Praktikanten und stellt Fallbeispiele aus der Stationsarbeit vor. In Kapitel 5 erfolgt eine Reflexion der Fallbeispiele und ihrer Bedeutung im Hinblick auf die theoretischen Grundlagen. Abschließend resümiert und reflektiert Kapitel 6 die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Praktikum.
Schlüsselwörter
Maßregelvollzug, forensische Psychiatrie, Suchterkrankungen, Strafrecht, Stationsarbeit, Praktikum, Sozialarbeit, Theorie und Praxis, Fallbeispiele, Reflexion, Klinikstrukturen.
- Quote paper
- Mike Brandt (Author), 2005, Praktikum im Niedersächsischen Landeskrankenhaus Hildesheim, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37215