Im Folgenden wird das Thema der Homosexualität im Vordergrund stehen. Inhalt dieser Hausarbeit sind unter Anderem die Geschichte, Verfolgung, religiöse Konnotation und ethischen Positionen.
Die meisten Forschungen basierten auf der Voraussetzung, dass die Heterosexualität für den Menschen das „Normale“ oder „das Natürliche“ ist, und dass die in unserem Kulturraum heterosexuelle Lebensform die dem Menschen am besten entsprechende Lebensform sei. Heterosexualität war die Basisnorm aller Gesellschaften, die keiner wissenschaftlichen Rechtfertigung bedurfte. Die Homosexualität wurde auf Grund ihrer Andersartigkeit, als Krankheit oder Verbrechen eingestuft und deswegen zu ständigen Untersuchungen herangezogen. Während der Schwulen- und Lesbenbewegung in den 70er Jahren wurde die Forschung nach Ursachen der Homosexualität auch deswegen oft kritisch gesehen, weil die Erforschung der Ursache dazu dienen könne, die Homosexualität „abzuschalten“, d. h. es wurde befürchtet, dass man alle als schwul bzw. lesbisch vermuteten Föten abzutreiben oder ggf. gentechnische Korrekturen vornehmen wolle. Bis in die 1960er Jahre wurde sogar versucht, Lesben und Schwule mit Stromschlägen zu „heilen". Es ist noch gar nicht lange her, da galt Homosexualität auch in Deutschland als behandelbares psychisches Leiden. Noch bis 1992 erfasste der Krankheiten-Katalog der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität unter dem Klassenkürzel 302.0 als eigene Krankheit. "Bei der Behandlung der vermeintlich psychisch kranken Männer und Frauen kam bis in die 1960er Jahre auch Elektroschocktherapie zum Einsatz", erzählt Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold. Heterosexuelles Begehren sollte antrainiert werden. Mithilfe dieses Elektroschockapparates sollten homosexuelle "Patienten" bestimmte Reize mit negativen Assoziationen in Form von Schmerzen verbinden. Dafür wurden ihnen beispielsweise homoerotische Abbildungen gezeigt, während sie gleichzeitig Elektroschocks erhielten. Im nächsten Schritt der "Behandlung" bekamen die Personen Bilder heterosexueller Natur gezeigt – diesmal ohne begleitende Schmerzen. Arnhold: "Durch diese Form der negativen Konditionierung sollte homosexuelles Begehren quasi ab- und heterosexuelles Begehren antrainiert werden.“ Erst ab den Siebzigerjahren veränderte sich die Sicht der Wissenschaft. Homosexualität wurde zunehmend als normale Variante menschlicher Entwicklung gesehen.
Inhaltsverzeichnis
- Wissenschaft und Homosexualität
- Ursache der Homosexualität
- Geschichte der Homosexualität
- Homosexualität im antiken Griechenland
- Homosexualität im alten Rom
- Homosexualität im Mittelalter
- Homosexualität im Zeitalter der Aufklärung
- Homosexualität Ende des 19. Jahrhunderts
- Homosexualität im Zeitalter der Nationalsozialisten
- Homosexualität ab dem 20. Jahrhundert
- Homosexualität und internationaler Menschenrechtsschutz
- Homosexualität und Religion
- Homosexualität - strafrechtliche Verfolgung
- Verfolgungssituationen
- Auswirkungen
- Probleme am Arbeitsplatz
- Therapie
- Zur heutigen ethischen Position
- Eigene Meinung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Werk befasst sich mit der Geschichte, den Ursachen und den Auswirkungen von Homosexualität in verschiedenen Kulturkreisen und Zeiten. Es analysiert die wissenschaftliche Perspektive auf Homosexualität, beleuchtet die strafrechtliche Verfolgung und den internationalen Menschenrechtsschutz in Bezug auf homosexuelle Menschen und untersucht die Rolle von Religion und Gesellschaft in der Auseinandersetzung mit diesem Thema.
- Wissenschaftliche und gesellschaftliche Perspektiven auf Homosexualität
- Geschichte und Entwicklung von Einstellungen gegenüber Homosexualität
- Homosexualität im Kontext von Menschenrechten und internationalem Recht
- Auswirkungen von Diskriminierung und Verfolgung homosexueller Menschen
- Die Rolle von Religion und Gesellschaft in der Debatte um Homosexualität
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der wissenschaftlichen Forschung über Homosexualität. Es untersucht, wie sich die Perspektive auf Homosexualität im Laufe der Zeit gewandelt hat, von der Klassifizierung als Krankheit bis zur Anerkennung als natürliche Variante menschlicher Sexualität. Das zweite Kapitel analysiert die Ursachen von Homosexualität und diskutiert genetische und umweltbedingte Faktoren. Das dritte Kapitel beleuchtet die Geschichte der Homosexualität in verschiedenen Epochen, von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, und betrachtet die unterschiedlichen Einstellungen und rechtlichen Rahmenbedingungen in verschiedenen Kulturen.
Schlüsselwörter
Homosexualität, Menschenrechte, Geschichte, Wissenschaft, Religion, Gesellschaft, Diskriminierung, Verfolgung, Internationale Menschenrechtsverträge, Päderastie, Elektroschocktherapie.
- Quote paper
- Marijana Riek (Author), 2017, Die Geschichte der Homosexualität. Menschenrechtliche und ethische Betrachtungsweisen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371737