Exchange Traded Funds sind passive Anlagevehikel, die an der Börse gehandelt werden und einen bestimmten Referenzindex so präzise wie möglich abbilden.
Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es in Bezug auf die Replikationsmethodik der Fonds zwei grundlegend verschiedene Ansätze. Die physische Nachbildung setzt auf der einen Seite voraus, dass alle im Index enthaltenen Wertpapiere genau in derselben Gewichtung erworben und tatsächlich im Portfolio des ETFs gehalten werden. Eine Unterkategorie stellt die Sampling-Methode dar, wobei lediglich eine repräsentative Auswahl an Titeln erworben wird, um auch sehr breite und illiquide Märkte abzubilden.
Die synthetische Replikation arbeitet auf der anderen Seite mit Swap-Geschäften, die mit Drittparteien abgeschlossen werden. Im Rahmen dieser Verträge wird der Tausch der Rendite des vom ETF gehaltenen Sicherheiten-Portfolios gegen die Performance des abzubildenden Indexes vereinbart.
Vor dem Hintergrund der immer stärkeren Kapitalkonzentration in den großen physisch replizierenden ETFs ist es das Ziel dieser Arbeit, den Status Quo der derzeitigen Anlagepolitik zu hinterfragen und eine Grundlage für Investitionsentscheidungen, sowohl für institutionelle als auch private Investoren zu schaffen. Dabei soll insbesondere ein besseres Verständnis für den Bereich der synthetischen ETFs geschaffen werden. Hierfür wurden jeweils die zehn größten in Europa verfügbaren Fonds, gemessen am verwalteten Vermögen, von vier verschiedenen Indizes anhand dreier Kriterien (Total Expense Ratio, Tracking Difference und absolute Performance) im Zeitraum von 2012 bis 2016 untersucht. Es konnte festgestellt werden, dass die synthetische Replikationsmethode bei allen drei Untersuchungskriterien in jeweils drei von vier Fällen deutlich bessere Ergebnisse erzielen konnte. Diese Arbeit gibt somit den Anstoß für tiefergehende Analysen und absolut notwendige Forschung auf diesem komplexen und bedeutenden Gebiet des nachhaltigen Investments.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Einleitung
- 1 Funktionsweise und Rahmenbedingungen von ETFs
- 1.1 Begriff und Definition
- 1.2 Entwicklung der ETF-Branche
- 1.2.1 Größe und Marktkapitalisierung von ETFs
- 1.2.2 Abdeckung diverser Asset-Klassen
- 1.3 Replikationsarten von ETFs
- 1.3.1 Aufbau von physisch replizierenden ETFs
- 1.3.1.1 Vorteile der physischen Replikation
- 1.3.1.2 Nachteile der physischen Replikation
- 1.3.2 Synthetische Replikation
- 2 Funktionsweise von SWAPS in synthetischen ETFs
- 2.1 Die Grundform von Swaps
- 2.2 Preisbildung von Swaps
- 2.3 Aufbau eines Swap-Geschäfts im ETF-Konstrukt
- 2.3.1 Unfunded Swaps
- 2.3.2 Funded Swaps
- 3 Chancen und Risiken des SWAP-Geschäfts im ETF-Konstrukt
- 3.1 Tracking Error
- 3.2 Kosten
- 3.3 Steuerliche Faktoren
- 3.4 Kontrahenten Risiko
- 3.5 Besicherung des Swap-Wertes
- 4 Performance-Vergleich von physischen und synthetischen ETFs
- 4.1 MSCI Emerging Markets
- 4.2 Euro Stoxx 50
- 4.3 MSCI World
- 4.4 S&P 500
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit synthetischen Exchange Traded Funds (ETFs), einem wichtigen Bestandteil der modernen Vermögensanlage. Ziel ist es, das Funktionsweise und die Chancen und Risiken von Swap-Geschäften im Kontext von ETFs zu beleuchten. Insbesondere soll ein besseres Verständnis für synthetische ETFs im Vergleich zu ihren physischen Gegenstücken geschaffen werden.
- Funktionsweise und Rahmenbedingungen von ETFs
- Synthetische Replikationsmethode und Swap-Geschäfte
- Chancen und Risiken des Swap-Geschäfts in ETFs
- Performance-Vergleich von physischen und synthetischen ETFs
- Bedeutung für institutionelle und private Investoren
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in den Bereich der ETFs, ihrer Entwicklung und der verschiedenen Replikationsmethoden. Dabei werden die Funktionsweise von physischen ETFs und ihre Vor- und Nachteile erläutert. Im Anschluss werden synthetische ETFs im Detail betrachtet. Kapitel 2 widmet sich der Funktionsweise von Swaps, ihrer Preisbildung und der konkreten Anwendung im ETF-Konstrukt. Kapitel 3 analysiert die Chancen und Risiken des Swap-Geschäfts, einschließlich Tracking Error, Kosten, Steuerlichen Faktoren, Kontrahentenrisikos und Besicherung des Swap-Wertes. In Kapitel 4 werden die Performance von physischen und synthetischen ETFs anhand vier verschiedener Indizes verglichen. Die Analyse erfolgt anhand dreier Kriterien: Total Expense Ratio, Tracking Difference und Absolute Performance.
Schlüsselwörter
Exchange Traded Funds, synthetische ETFs, Swap-Geschäfte, physische Replikation, Replikationsmethoden, Tracking Error, Kosten, Steuerliche Faktoren, Kontrahentenrisiko, Performance-Vergleich, nachhaltige Vermögensanlage, institutionelle Investoren, private Investoren.
- Citar trabajo
- Kevin Schwarzinger (Autor), 2017, Synthetische Exchange Traded Funds. Chancen und Risiken von Swaps im Bereich der langfristigen und nachhaltigen Vermögensanlage, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371642