In dieser Arbeit wird das migrantische Unternehmertum untersucht. Der Fokus wird auf einen als veraltet deklarierten Erklärungsansatz genommen: den Nischenansatz.
Selbstständigkeit bei MigrantInnen beziehungsweise migrantisches Unternehmertum ist heutzutage keine Seltenheit mehr. So haben bereits Einwanderer der ersten Generation in Deutschland Ihren Lebensunterhalt selbstständig bestritten und der Anteil dieser hat zudem seit den 1990er Jahren stetig zugenommen. Waren MigrantInnen anfangs noch in Branchen tätig, die eine vergleichsweise niedrige Qualifikation und einen niedrigen Bildungsstand benötigten, haben sich die Branchen, und damit auch die erforderlichen Kompetenzen zur Ausübung in diesen Branchen, zusätzlich verschoben. Jedoch darf dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass die strukturellen Rahmenbedingungen eines Landes, in diesem Fall Deutschland, und die gesetzlichen Regelungen ebenso für damalige Umstände und den Wandel verantwortlich sind, sodass ein verengter Blick auf die MigrantInnen unzureichend erscheint. Wenn hierbei die Rede von MigrantInnen ist, wird die Gruppe der Personen mit Migrationshintergrund ebenfalls in den Blick genommen. Dabei wird diese Gruppe nach dem Statistischen Bundesamt wie folgt definiert: „Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt.“ Die Definition umfasst dabei auch zugewanderte und nicht zugewanderte Ausländer und Eingebürgerte, (Spät-)Aussiedler und darüber hinaus die als Deutsche geborenen Nachkommen der bereits genannten Gruppen. In der Migrationsforschung haben sich dabei verschiedene Erklärungsansätze für Selbstständigkeit bei MigrantInnen herausgebildet, die zum Teil unterschiedliche Schwerpunkte setzen, doch finden sich auch Ansätze, die verschiedene Ansichten zu vereinen versuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Begriff Migrantische Ökonomie
- Bedeutung und Verwendung von Migrantischer Ökonomie
- Bedeutung und Verwendung von Ethnischer Ökonomie
- Das Nischenmodell
- Bedeutung und Verwendung des Nischenmodells
- Nischenmärkte im Wandel
- Generationen im Wandel
- Strukturelle und rechtliche Faktoren im Wandel
- Pull- und Pushfaktoren
- Pullfaktoren
- Pushfaktoren
- Forschungsprojekt des HWWI
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Nischenmodell als Erklärungsansatz für die Migrantische Ökonomie, wobei der Fokus auf die Frage liegt, ob es sich dabei um einen veralteten Ansatz handelt oder weiterhin eine relevante Grundlage für die Selbstständigkeit von MigrantInnen bietet.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe "Migrantische Ökonomie" und "Ethnische Ökonomie"
- Beschreibung und Analyse des Nischenmodells und seiner Anwendungsbereiche
- Untersuchung der Veränderungen von Nischenmärkten im Kontext von Generationenwandel und strukturellen Rahmenbedingungen
- Analyse der Pull- und Pushfaktoren, die MigrantInnen zur Selbstständigkeit in Nischen motivieren
- Bewertung des Nischenmodells im Lichte aktueller Forschungsergebnisse, insbesondere des Forschungsprojekts des HWWI
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema „Selbstständigkeit bei MigrantInnen“ ein und stellt den Nischenansatz als einen der relevanten Erklärungsansätze vor. Die Arbeit fokussiert sich auf die Frage, ob der Nischenansatz als veraltet bezeichnet werden kann.
- Zum Begriff Migrantische Ökonomie: In diesem Kapitel werden die Begriffe „Migrantische Ökonomie“ und „Ethnische Ökonomie“ definiert und ihre Bedeutung im Kontext der Selbstständigkeit von MigrantInnen erläutert.
- Das Nischenmodell: Das Kapitel beschreibt das Nischenmodell und seine Verwendung in der Migrationsforschung. Es beleuchtet den Wandel von Nischenmärkten im Laufe der Generationen und die Auswirkungen von strukturellen und rechtlichen Faktoren.
- Pull- und Pushfaktoren: Dieser Abschnitt analysiert die Faktoren, die MigrantInnen zur Selbstständigkeit in Nischen motivieren können. Hierzu werden Pullfaktoren (Anreize) und Pushfaktoren (Druckfaktoren) unterschieden.
- Forschungsprojekt des HWWI: Das Forschungsprojekt des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) wird vorgestellt und als Grundlage für die Überprüfung des Nischenmodells in Deutschland herangezogen.
Schlüsselwörter
Migrantische Ökonomie, Ethnische Ökonomie, Nischenmodell, Nischenmärkte, Selbstständigkeit, MigrantInnen, Generationenwandel, strukturelle Rahmenbedingungen, Pullfaktoren, Pushfaktoren, Forschungsprojekt, HWWI.
- Arbeit zitieren
- Lion Ahmeti (Autor:in), 2017, Die Bedeutung des Nischenmodells für die migrantische Ökonomie. Veralteter Erklärungsansatz oder bestehender Grund zur Selbstständigkeit?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371625