Im ersten Abschnitt soll grundsätzlich ein Ein- und Ausblick zum methodischen Vorgehen in der Masterseminararbeit expliziert werden, Erörterungen zu dieser Wahl und grundsätzlich der wissenschaftsphilosophischen Ausrichtung. Darauf folgen die gedanklichen Vorüberlegungen zum Aufbau, kurze Überlegungen zur Zielsetzung der Arbeit sowie der Literaturauswahl.
Innerhalb der möglichen Arbeiten von lljin fiel die Auswahl unter folgenden Gründen auf das Werk „Wesen und Eigenart der Russischen Kultur“: Einerseits ist einzig jenes Werk von Putin selbst verbal als zentral für das Verständnis Russlands bezeichnet worden und anderseits ist die Auswahl eine Folge der Mengenkongruenz von ,Möglich' und ,Sinnvoll'. Ich erläutere.
,Möglich' insofern das der Bestand lljins durch Moskau aufgekauft wurde und die wenigen Übersetzungen die in kleinsten Auflagen im Umlauf waren vergriffen sind. ,Sinnvoll' in dem Sinne, dass ein Grossteil des Nachlasses lljins sich entweder zentral mit Religionsphilosophischen, zum Teil spezifischen theologischen Aspekten, befasst, eine Vertiefung innerhalb der Jurisprudenz resp. expliziter rechtsphilosophischer Themen hervorhebt oder gar innerhalb von prägnanten Teilbereichen der Philosophie, wie etwa der Kunstphilosophie arbeitet. Das sich exakt von diesem Werk die Übersetzung von Dr. Dähler finden liess und mir durch Jenen selbst zur Verfügung gestellt wurde, rundet die Auswahl über einen glücklichen Zufall ab.
Die Brücke von lljin zu Putin lässt sich am besten über die Philosophie selbst ziehen, also von der russischen Philosophie der Vergangenheit zur gegenwärtigen Philosophie in Russland. Ohne hier die Philosophielandschaft abzustecken ist eine kurze Situationsanalyse, bevor ich zur anderen Seite der Brücke, zum Präsidenten Putin übersetze, zur Philosophie sinnvoll. Der Lehrstuhlinhaber an der Moskauer Staatsuniversität, Fjodor Girenok, hierzu im Interview mit der neuen Zürcher Zeitung: „Zur Philosophie hatte man in Russland stets ein sehr schlechtes Verhältnis, ( ... ). Gemeint ist die an westlichen Vorbildern orientierte Schulphilosophie, gemeint ist jede Form von analytischem oder kritischem Vernunftsdenken, ( ... ). Im Gegenzug dazu fordert Girenok ein spezifisch russisches Organon des Denkens, das es dem Philosophen ermöglichen soll, zu zeigen statt zu beweisen, Existenzfragen in passende Bilder statt theoretische Konzepte umzusetzen.“
Inhaltsverzeichnis
- Das Vorwort zur Masterseminararbeit
- Der Aufbau, die Herangehensweise sowie Skizzierung der Arbeitsmethodik zur Masterseminararbeit
- Der Philosoph und der Präsident: Iwan A. Iljin und Wladimir W. Putin
- Die Externen Faktoren: Die Natur und die Geschichte des Russen
- Exkurs I: Die Akzeptanz des Chaos, des Nichts….........
- Der Glaube des Russen....
- Exkurs II: Die Ablehnung des Intellektualismus...\n
- Resümee und Schlussüberlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterseminararbeit befasst sich mit dem Einfluss des russischen Philosophen Iwan Alexandrowitsch Iljin auf den gegenwärtigen russischen Präsidenten Wladimir Wladimirowitsch Putin. Sie verfolgt das Ziel, ein tieferes Verständnis der russischen Kultur, Geschichte und Politik zu entwickeln, indem sie die zentralen Ideen Iljins im Kontext der aktuellen politischen Entwicklungen in Russland beleuchtet.
- Die philosophischen und politischen Ideen Iljins
- Die Rolle der russischen Kultur und Geschichte in der gegenwärtigen russischen Politik
- Der Einfluss von Iljins Denken auf Putins Politik
- Die transkulturelle Verständigung zwischen Russland und dem Westen
- Die Bedeutung von hermeneutischen Zugängen zur Analyse der russischen Kultur
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort zur Masterseminararbeit:
- Der Aufbau, die Herangehensweise sowie Skizzierung der Arbeitsmethodik zur Masterseminararbeit:
Der Autor beschreibt seine persönliche Erfahrung mit der russischen Kultur und erläutert die Entstehung seines Interesses an der Arbeit. Dabei stellt er fest, dass ein hermeneutischer Ansatz, der vom Menschen und nicht von der Kultur ausgeht, notwendig ist, um die russische Sichtweise zu verstehen. Er verdeutlicht, dass die westliche Sichtweise den russischen Menschen und seine Natur nicht ausreichend berücksichtigt.
Dieses Kapitel skizziert die methodische Vorgehensweise der Masterseminararbeit. Der Autor betont die Unterschiede zwischen naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Forschungsansätzen, insbesondere im Hinblick auf Kultur, Geschichte und Philosophie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf folgende Schlüsselwörter und Themen: Iwan Alexandrowitsch Iljin, Wladimir Wladimirowitsch Putin, russische Philosophie, russische Kultur, russische Geschichte, transkulturelle Verständigung, hermeneutischer Zirkel, Kultur und Natur, Naturzustand, Gesellschaftsvertrag, Philosophie der Wissenschaft, Dilthey.
- Quote paper
- Ramon Weisskopf (Author), 2016, Die vorkommunistische Philosophie von Iwan A. Iljin und ihr Einfluss auf Wladimir Putin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371275