Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Buch "Hörst du die Stille? - Meditative Übungen mit Kindern", welches sinnvolle theoretische Tipps, sowie zahlreiche praktische Übungen in Bezug auf meditative Angebote für Kinder und Jugendliche bietet. Dabei wird der Autor inkl. seiner Intentionen zur Verfassung des Buchs vorgestellt, sowie auf den Aufbau und den Inhalt des Buches, die Lesbarkeit und Sprache und die Einsatzmöglichkeiten eingegangen. Den Abschluss bildet eine persönliche Stellungnahme.
Die Arbeit kann für all jene hilfreich sein, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und ihnen ganz bewusst Momente der Entspannung und Ruhe gönnen möchten.
Inhalt
1. Autor
2. Aufbau und Inhalt
3. Lesbarkeit und Sprache
4. Einsatzmöglichkeiten
5. Persönliche Stellungnahme
6. Quellenverzeichnis
1. Autor
Das praktische Buch ‚Hörst du die Stille? – Meditative Übungen mit Kindern‘ wurde von Dr. Reinhard Brunner verfasst. Er ist Psychoanalytiker und Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Duisburg (vgl. Brunner 1998, Rückseite).
Brunner möchte Pädagoginnen und Pädagogen mit seinem Buch ‚Hörst du die Stille? – Meditative Übungen mit Kindern‘ den Anstoß geben, die vielseitigen Möglichkeiten der Meditation im Alltag mit Kindern und Jugendlichen einzusetzen, um ihnen einerseits die Möglichkeit zu geben, sich selbst einmal völlig anders zu erfahren und in sich zu gehen und andererseits die vielen positiven Aspekte der Meditation für die Heranwachsenden erfahrbar zu machen.
In der heutigen Zeit ist der Wert des Meditierens wohl besonders hoch, da die Kinder bereits ab einem sehr frühen Stadium ihres Heranwachsens und ihrer Entwicklung ständiger Hektik, täglichem Stress und stets steigendem Leistungsdruck unterworfen sind (vgl. ebd., S. 8). „Sie werden immer häufiger zu einem kritischen und vergleichenden Vorgehen angehalten und zu einem immer abstrakteren Umgang mit sich und der Welt aufgefordert. Ein zärtliches und gelassenes Eingehen auf ihre Umwelt wird kaum noch geschätzt oder gefördert.“ (ebd.) Der Autor sieht die Ursache von immer häufiger auftretenden kognitiven und gesellschaftlich-sozialen Problemen, wie zum Beispiel Konzentrationsschwächen bei Kindern und liebloses Umgehen untereinander, sowie ungeduldige und aggressive Verhaltensweisen, als Folge der oben angeführten Tatsachen (vgl. ebd.). Diesen Auswirkungen der heutigen Umwelt und der damit verbundenen Erziehung möchte der Autor mit seinen meditativen Übungen entgegenwirken.
Der Autor möchte mit seinem Buch Ideen bringen und als Leitfaden durch verschiedene meditative Übungen führen, die sich mit einzelnen Körperteilen, Naturmaterialien, sozialen und gemeinschaftlichen Themen, Geräuschen, Bewegungen oder einfach der Stille beschäftigen. Die Kinder und Jugendlichen werden dadurch eingeladen, sich mit diesen Themen ganz bewusst zu beschäftigen und vom stressigen Alltag Abstand zu nehmen.
2. Aufbau und Inhalt
Das Buch ist meiner Meinung nach sehr klar und leicht verständlich aufgebaut. Es ist in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen abschließenden Teil gegliedert. Die Einleitung besteht aus den Gedanken des Autors, Hinweisen zu den Übungen und Erklärungen zum richtigen Sitzen während einer Meditation. Zum letzten Kapitel der Einführung lässt sich sagen, dass Sitzhaltungen aus der östlich orientierten Meditationspraxis empfohlen und erklärt werden, die das Einlassen auf eine Meditation erleichtern (vgl. Brunner 1998, S. 12). Es wird auf die gerade Körperhaltung während des Sitzens hingewiesen, die eine freie und tiefe Bauchatmung ermöglicht, da der Bauch- und Beckenraum nicht eingeengt wird (vgl. ebd.). Bei einer optimalen meditativen Sitzhaltung berührt die Teilnehmende bzw. der Teilnehmer mit den Knien den Boden (im Schneideritz oder auf den Knien). Die Wirbelsäule ist gerade, die Schultern sind locker und die Arme hängen entspannt herunter. Die linke Hand wird in die rechte Hand gelegt, deren Handfläche geöffnet nach oben schaut. Dies ist die Grundhaltung, es gibt jedoch viele weitere Sitzhaltungen, die im Yoga und der Meditation eingesetzt werden (vgl. ebd., S. 12ff). Dabei spielt das persönliche Wohlbefinden der Teilnehmerin bzw. des Teilnehmers eine entscheidende Rolle.
Der Hauptteil bildet eine Auswahl an verschiedenen Meditationen, die je mit einem bestimmten Thema arbeiten, zum Beispiel ‚Wasser‘, ‚Tanzen‘, ‚Armut‘ oder ‚Dies ist meine Hand‘ (vgl. ebd., S. 5f). Insgesamt werden fünfunddreißig Meditationsübungen angeboten, die sich mit sehr unterschiedlichen Themen beschäftigen. Der Großteil der Übungen in diesem Buch besteht aus zwei Teilen. Dabei behandelt der erste Teil des Buches eine Einstimmung zum jeweiligen Thema der Meditationsübung, während der zweite Teil praxisorientiert ist und Hinweise bezüglich des optimalen Ausführens der einzelnen Übungen gibt (vgl. ebd., S. 10).
Der Schluss beinhaltet Anmerkungen zu einigen Meditationsteilen, wie zum Beispiel Anregungen bezüglich musikalischer Untermalung, sowie die für dieses Praxisbuch verwendete Literatur.
3. Lesbarkeit und Sprache
Das Buch besteht aus einer Kombination aus Geschriebenem und dazu passenden Verbildlichungen. Text, sowie Bilder sind in einem angenehmen gräulichen Ton gehalten und ergänzen einander sehr gut. Die Bilder passen thematisch zu den jeweiligen Übungen und stimulieren die eigene Phantasie und Vorstellungskraft. Sie wirken sehr sinnlich, es wird mit starken Gesichtsausdrücken bei den dargestellten Personen gearbeitet und verleiht dem Charakter der Bilder etwas sehr Träumerisches. Mich erinnern sie sehr stark an Traumfetzen schöner und ruhiger Träume, da oft nicht das Rundherum dargestellt wird, sondern nur das Essentielle, das die jeweilige Meditationsübung behandelt, zum Beispiel ein Gesichtsausdruck, ein Ding/Element oder eine Form der Gemeinschaft. Für mich sollen diese Bilder der Betrachtenden bzw. dem Betrachtenden helfen, die Gedanken, voll und ganz auf dieses eine zentrale Thema der jeweiligen Übung zu reduzieren und für die Zeit der Meditation alle anderen Gedanken, Ängste und Stressfaktoren auszublenden.
Es wird im Buch mit zwei Schriftgrößen gearbeitet, um theoretische und praktische Teile noch besser voneinander separieren zu können. Die praktischen Teile des Buches sind demnach in einer größeren Schriftgröße verfasst als die theoretischen Grundlagen und Anleitungen. Ein weiteres Hilfsmittel, das die Orientierung im Buch erleichtern soll, ist ein kleines Zeichen, das aus einer Sonne in einem Kreis besteht. Es teilt in jeder Übung die theoretische Einleitung vom praktischen Teil (vgl. Brunner 1998, S. 10).
Der Autor bemüht sich im theoretischen Teil der Anleitenden bzw. dem Anleitenden bezüglich der Führung einer Meditation Tipps in den verschiedensten Bereichen zu geben. So wird kurz auf das jeweilige Thema der Meditation eingegangen, sowie auf benötigte Materialien, die Sprechgeschwindigkeit der Anleitenden bzw. des Anleitenden, die für die jeweilige Meditation günstigste Position der Kindern (liegen, sitzen oder stehen), Raumbedingungen und den generellen Ablauf der Meditation eingegangen. Die Anleitungen sind sehr detailliert und genau beschrieben und geben meiner Meinung nach besonders noch ungeübten Anleitenden die notwendige Sicherheit und Ruhe, eine Meditation erfolgreich leiten zu können. Auch die praktischen Teile sind leicht verständlich und für Kinder ohne größere Schwierigkeiten umzusetzen.
Generell schreibt der Autor sehr spirituell und das Geschriebene hat meiner Meinung nach leichte philosophische Ansätze, da er bei den einzelnen Themen in die Tiefe geht und nicht nur an der Oberfläche kratzt. Er versucht mit seiner Wortwahl den Teilnehmenden Respekt und Wertschätzung vor deren Gedanken und persönlichen Grenzen entgegenzubringen. Ihm ist es wichtig, dass die Kinder die Freiheit haben, selbst zu entscheiden, inwieweit sie mitmachen (z.B.: Vertrauensübung) oder etwas dazu sagen möchten, ansonsten kann dies schnell wieder zu einer unangenehmen Stresssituation werden, was das Gegenteil der eigentlichen Ziele bewirken würde.
4. Einsatzmöglichkeiten
Dieses Praxisbuch richtet sich an Erwachsene, die den Alltag mit Kindern und Jugendlichen gestalten. Besonders geeignet sind diese ruhefördernden Übungen für Institutionen, in welchen die Kinder viel Zeit verbringen, zum Beispiel im Kindergarten, in der Schule, im Hort oder in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Meditationsübungen können als abwechslungsreiche Aktivität in oben genannten Institutionen eingesetzt werden, um den Kindern und Jugendlichen eine Auszeit vom stressigen Alltag zu bieten.
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- Arbeit zitieren
- Stefanie Loibingdorfer (Autor:in), 2015, Literaturausarbeitung zu "Hörst du die Stille? - Meditative Übungen mit Kindern" von Reinhard Brunner, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371251
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