In dieser Hausarbeit werde ich die Kurzgeschichte „Auf der Flucht“ von Wolfdietrich Schnurre erzähltheoretisch analysieren. Hauptsächlich werde ich mich auf die Frage konzentrieren, ob Schnurre gezielt bestimmte narratologische Mittel einsetzt, um den Leser bezüglich der Schuldfrage des Mannes moralisch zu manipulieren.
Schnurre zählt zu den Autoren der Nachkriegszeit; seine bevorzugt verwendete Gattung ist die Kurzgeschichte, welche in dieser Zeit wiederum beste Voraussetzungen fand. Auch die bearbeitete Kurzgeschichte greift das Thema des Krieges und die damit verbundenen Probleme und Umbrüche auf.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhaltsangabe
- Das ,,Wie\" der Darstellung
- Analyse unter dem Aspekt der Zeit
- Ordnung
- Dauer
- Frequenz
- Modus
- Stimme
- Analyse unter dem Aspekt der Zeit
- Das,,Was\": Handlung und Erzählte Welt
- Handlung
- Raum (Diegetischer Raum)
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der erzähltheoretischen Analyse der Kurzgeschichte „Auf der Flucht“ von Wolfdietrich Schnurre. Im Fokus steht die Frage, ob der Autor gezielt narratologische Mittel einsetzt, um den Leser bezüglich der Schuldfrage des Mannes moralisch zu manipulieren. Die Analyse stützt sich auf die im Seminar behandelte Literatur von Martinez und Scheffel.
- Erzähltheoretische Analyse der Kurzgeschichte „Auf der Flucht“
- Einsatz narratologischer Mittel durch den Autor
- Manipulation des Lesers bezüglich der Schuldfrage des Mannes
- Analyse der Zeit, des Modus und der Stimme in der Erzählung
- Verbindung von Handlung, Erzählte Welt und der moralischen Dimension
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den analytischen Rahmen der Hausarbeit vor. Sie erläutert die Relevanz von Wolfdietrich Schnurres Werk im Kontext der Nachkriegsliteratur und die besondere Bedeutung der Kurzgeschichte als Gattung.
Inhaltsangabe
Die Inhaltsangabe präsentiert die Kerngeschichte von „Auf der Flucht“, die eine Familie auf der Suche nach einer neuen Heimat inmitten der Zerstörung durch den Krieg zeigt. Der Mann, die Frau und das Säugling werden auf ihrer Flucht durch Hunger und Erschöpfung gefordert. Die entscheidende Situation entsteht, als der Mann auf Nahrungssuche geht und ein halbes, trockenes Brot findet, das er jedoch, nach einem inneren Konflikt, während eines Gewitters verzehrt. Zurück bei seiner Familie, lügt er seine Frau an und muss am Ende der Geschichte feststellen, dass ihr Kind gestorben ist.
Das ,,Wie\" der Darstellung
3.1 Analyse unter dem Aspekt der Zeit
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Analyse der Zeit in der Erzählung und differenziert zwischen Erzähltem und Erzählen. Das Verhältnis zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit wird anhand der Ordnung, Dauer und Frequenz der Ereignisse untersucht.
3.1.1 Ordnung
Die Geschichte beginnt in medias res, die chronologische Abfolge wird durch wenige Analepsen und Prolepsen unterbrochen, die jedoch keine Auswirkungen auf die Reihenfolge der Ereignisse haben. Die chronologische Abfolge unterstützt die dramatische Situation und die moralische Zwickmühle des Vaters. Der Wechsel zwischen personalem und auktorialem Erzähler verstärkt die Komplexität der Erzählsituation.
3.1.2 Dauer
Die Analyse der Dauer untersucht die unterschiedlichen Formen der Erzählgeschwindigkeit: Zeitdeckendes Erzählen, Zeitdehnendes Erzählen, Zeitraffendes Erzählen, Ellipse und Pause. Die Kurzgeschichte „Auf der Flucht“ zeichnet sich durch einen Wechsel zwischen summarischem und szenischem Erzählen aus, der einen narrativen Grundrhythmus erzeugt. Die Raffung nimmt hin zum Höhepunkt der Geschichte ab, um die Intensität der Handlung zu verstärken. Doppelungen und kurz gehaltene Sätze tragen zu diesem Effekt bei. Die Ellipse nach dem zentralen Ereignis verbirgt Informationen, die der Leser eventuell gerne gehabt hätte.
3.1.3 Frequenz
Dieser Unterpunkt behandelt das Verhältnis von Wiederholungen im erzählten Geschehen und der Anzahl der Wiederholungen in der Erzählung.
Das,,Was\": Handlung und Erzählte Welt
4.1 Handlung
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Analyse der Handlung, inklusive der Ereignisstruktur, der Motivierung und dem Handlungsschema.
4.2 Raum (Diegetischer Raum)
Dieser Unterpunkt analysiert den Raum als Bestandteil der erzählten Welt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe der Analyse sind: Erzähltheorie, narratologische Mittel, Moral, Schuld, Manipulation, Kurzgeschichte, Zeit, Ordnung, Dauer, Frequenz, Modus, Stimme, Handlung, Erzählte Welt.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2016, Analyse von "Auf der Flucht" von Wolfdietrich Schnurre. Setzt der Autor narratologische Mittel ein, um den Leser zu manipulieren?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371048