Diese Hausarbeit wird zunächst die sprachgeschichtliche Entwicklung des Guaraní in Paraguay von der Kolonialisierung durch Spanien im frühen 16. Jahrhundert bis heute veranschaulichen. Im vierten Teil soll dann die außergewöhnliche Sprachsituation in Paraguay näher thematisiert werden, die durch den Sprachkontakt zwischen Spanisch und Guaraní geprägt ist. In diesem Rahmen werden Substrateinflüsse auf sämtlichen sprachlichen Ebenen berücksichtigt. Im weiteren Verlauf werden der heutige Sprachgebrauch und das Vorkommen des Guaraní im paraguayischen Alltag aufgezeigt.
Der südamerikanische Kontinent wird heute vor allen Dingen mit seinen Amtssprachen Spanisch und Portugiesisch in Verbindung gebracht. Der Anteil der indigenen und der eingewanderten Bevölkerung weicht je nach Land und Region stark voneinander ab. Trotz der Unabhängigkeit von den ehemaligen Kolonialmächten Spanien und Portugal müssen Ureinwohner und Minderheiten nach wie vor um ihre Anerkennung und Gleichstellung kämpfen; natürlich auch um die ihrer Sprache.
Dass es auch anders gehen kann, zeigt Paraguay. Vielen dient es „als Paradebeispiel für eine stabile Diglossie, die kaum in Frage gestellt wird“ (Fasoli-Wörmann 2002). Es ist das einzige Land Südamerikas, in dem mehrheitlich eine autochthone Sprache gesprochen wird: das Guaraní.
Hierbei handelt es sich um ein besonderes sprachliches Phänomen, wenn man bedenkt, dass die überwältigende Mehrheit der Paraguayer Mestizen sind. Die größte indigene Gruppe ist die der Guaraní, deren Sprache seit 1992 auch offiziell zur Landessprache neben Spanisch erhoben wurde. Eine genaue Anzahl derer, die ausschließlich Spanisch, Guaraní oder aber beides sprechen, lässt sich nur schwerlich beziffern. Etwa 59 % bis 90 % geben an zweisprachig zu sein. Faktisch wird Guaraní insgesamt häufiger gesprochen als Spanisch.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Einleitung
- Herkunft und Geschichte des Guaraní
- Das Guaraní seit seinem anerkannten Status als Amtssprache
- Sprachliche Betrachtung des Guaraní und die Einflüsse auf das regionale Spanisch
- Allgemeines
- Lexikologie
- Phonetik und Phonologie
- Morphosyntax
- Guaraní in den paraguayischen Medien
- Print-Medien
- Literatur
- Radio
- Fernsehen
- Internet
- Fazit
- Guaraní im Bildungswesen
- Allgemeines
- Guaraní an Schulen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die sprachgeschichtliche Entwicklung des Guaraní in Paraguay, von der Kolonialisierung durch Spanien bis in die Gegenwart. Dabei wird besonders der Einfluss des Guaraní auf das regionale Spanisch sowie die Rolle der Sprache in den Medien und im Bildungswesen in Paraguay beleuchtet.
- Sprachgeschichtliche Entwicklung des Guaraní in Paraguay
- Einfluss des Guaraní auf das regionale Spanisch
- Die Rolle des Guaraní in den Medien
- Die Rolle des Guaraní im Bildungswesen
- Die Bedeutung des Guaraní für die paraguayische Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die sprachliche Situation in Südamerika und stellt Paraguay als ein Land mit einer stabilen Diglossie zwischen Guaraní und Spanisch vor. Das zweite Kapitel behandelt die Geschichte des Guaraní von der Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert bis zur Erhebung des Guaraní zur Amtssprache im Jahr 1992. Kapitel 3 konzentriert sich auf die sprachliche Analyse des Guaraní und seine Auswirkungen auf das regionale Spanisch, wobei Themen wie Lexikologie, Phonetik, Phonologie und Morphosyntax behandelt werden. Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Präsenz des Guaraní in den Medien, einschließlich Printmedien, Literatur, Radio, Fernsehen und Internet. Schließlich wird in Kapitel 5 der Einfluss des Guaraní auf das Bildungswesen in Paraguay untersucht.
Schlüsselwörter
Guaraní, Paraguay, Sprachgeschichte, Diglossie, Sprachkontakt, Spanisch, Lexikologie, Phonetik, Phonologie, Morphosyntax, Medien, Bildungswesen, Identität.
- Quote paper
- Sergio Soares (Author), 2017, Das Guaraní und sein Einfluss auf das regionale Spanisch in Paraguay, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371044