Selbst in der Oberstufe und den darauffolgenden Abiturprüfungen ist die literarische Analyse wohl die Königsdisziplin im Deutschunterricht und der Notendurchschnitt konsequent schlechter als bei normalen Aufsätzen. In den meisten Fällen liegt das jedoch nicht an der Kompetenz der Schülerinnen und Schüler, sondern vielmehr daran, dass Aufgaben im Literaturunterricht meistens sehr offen gestellt werden.
Durch diese Offenheit werden die Aufgaben komplex. Das wiederum hat zur Folge, dass die Schülerinnen und Schüler mit der Aufgabenstellung überfordert sind und sie nicht wie gewünscht lösen können. Die Schülerinnen und Schüler haben Probleme, sich auf die eigentliche Aufgabe zu fokussieren, da in den meisten Fällen kein Interpretationsschwerpunkt zu erkennen ist. Daraufhin kommt es dazu, dass sie bei der Analyse weiterer literarischer Texte demotiviert sind und auch diese nicht ausreichend bearbeiten können.
In der folgenden Arbeit soll dargestellt werden, wie man dieser Demotivation entgegenwirken kann und inwiefern bei Komplexität und Offenheit Grenzen entstehen können – und wie diese möglicherweise überwunden werden können. Dazu gibt es einige Möglichkeiten, die im Folgenden ausgeführt werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung
- Textverstehen im kompetenzorientierten Unterricht
- Gabriele Wohmann: Ein netter Kerl (1978)
- Schulz von Thun: Die vier Seiten einer Nachricht
- Aufgabenkultur im Deutschunterricht
- Vorstellung einer Lernaufgabe
- Konzeptuelle Vorgaben
- Die Tätigkeit
- Inhaltserschließung
- Gattungserschließung
- Die Analyse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herausforderungen des Textverstehens im kompetenzorientierten Literaturunterricht, insbesondere im Kontext von Kurzgeschichtenanalysen. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie die Komplexität und Offenheit von Aufgaben die Lernenden im Deutschunterricht beeinflussen und wie diese Herausforderungen bewältigt werden können.
- Die Bedeutung von Textverstehen im kompetenzorientierten Unterricht
- Die Rolle von Aufgabenkultur und Aufgabenformulierung im Textverstehensprozess
- Die vier Seiten einer Nachricht nach Schulz von Thun als Modell für die Analyse von Kurzgeschichten
- Die Interaktion von Schülermerkmalen, Textbeschaffenheit und Aufgabenanforderungen im Textverstehen
- Mögliche Grenzen der Offenheit und Komplexität von Aufgaben und Wege zur Überwindung dieser Grenzen
Zusammenfassung der Kapitel
Hinführung
Der einleitende Abschnitt beleuchtet die Herausforderungen des Textverstehens im Literaturunterricht, insbesondere die Schwierigkeiten, die mit offenen und komplexen Aufgabenstellungen einhergehen. Er verdeutlicht, wie diese Aufgabenformate die Motivation und die Leistungsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern beeinträchtigen können.
Textverstehen im kompetenzorientierten Unterricht
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Textverstehen als Grundlage für die Entwicklung von Kompetenzen im Deutschunterricht. Es analysiert die Interaktion von verschiedenen Einflussfaktoren, wie z.B. Lesermerkmale, Textbeschaffenheit, Instruktionsmerkmale und Leseanforderungen. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf die Bedeutung der Aufgabenkultur und den Einfluss von Aufgabenformulierungen auf die Verstehensanforderungen gelegt.
Gabriele Wohmann: Ein netter Kerl (1978)
Dieses Kapitel stellt die Kurzgeschichte „Ein netter Kerl“ von Gabriele Wohmann vor. Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung der Figuren und die Beziehung zwischen ihnen. Die Geschichte bietet ein spannendes Beispiel, um die Relevanz der vier Seiten einer Nachricht nach Schulz von Thun für die Analyse von Texten zu veranschaulichen.
Schulz von Thun: Die vier Seiten einer Nachricht
Dieses Kapitel erläutert das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun. Es zeigt, wie dieses Modell für die Analyse von literarischen Texten, insbesondere Kurzgeschichten, eingesetzt werden kann, um die verschiedenen Ebenen der Kommunikation zu verstehen. Die Anwendung des Modells auf „Ein netter Kerl“ wird demonstriert.
Aufgabenkultur im Deutschunterricht
Dieser Abschnitt befasst sich mit den unterschiedlichen Ansätzen der Aufgabenkultur im Deutschunterricht. Es wird die Frage untersucht, wie Aufgaben so formuliert werden können, dass sie den Lernprozess effektiv unterstützen und gleichzeitig die Offenheit und Komplexität des Textverstehens angemessen berücksichtigen.
Vorstellung einer Lernaufgabe
Das Kapitel stellt eine konkrete Lernaufgabe vor, die auf der Kurzgeschichte „Ein netter Kerl“ basiert. Diese Aufgabe zeigt exemplarisch, wie das Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun als Werkzeug für die Analyse und Interpretation von literarischen Texten eingesetzt werden kann. Die Aufgabe beinhaltet konzeptionelle Vorgaben, die den Schülerinnen und Schülern bei der Bearbeitung helfen sollen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe, die in dieser Arbeit behandelt werden, umfassen: Textverstehen, kompetenzorientierter Unterricht, Aufgabenkultur, Lernaufgaben, Kurzgeschichte, Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun, Offenheit, Komplexität, Einflussfaktoren, Leseanforderungen.
- Arbeit zitieren
- Anna Zantopp (Autor:in), 2016, Textverstehen im Literaturunterricht am Beispiel der Kurzgeschichte "Ein netter Kerl" im Bezug zum Kommunikationsmodell nach Schulz von Thun, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371032