Die moderne Weltwirtschaft - und damit die Voraussetzung für eine weltweite wirtschaftliche Krise - hat sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts herausgebildet. Es wurde zwar auch schon in der Antike und im Mittelalter Handel zwischen weiter voneinander entfernt gelegenen Wirtschaftsräumen getrieben, aber ein weltweites System von Außenhandelsbeziehungen wurde erst durch die Industrialisierung möglich. Die mit der Industrialisierung verbundene Überproduktion sowie der wesentlich gestiegene Rohstoffbedarf, die Entwicklung moderner Verkehrsmittel und der Ausbau internationaler Wasserstraßen (z.B. Suezkanal) waren die wichtigsten Gründe für die Intensivierung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Eine Vorreiterrolle hatte dabei Großbritannien inne. Andere Industrieländer orientierten sich an der von Großbritannien betriebenen Erschließung von Auslandsmärkten für die einheimische Überproduktion, so dass bald rege Handelsbeziehungen zwischen den Ländern untereinander, den Rohstofflieferanten und den Abnehmerländern entstanden. Ein weiteres wichtiges Element war der Übergang zur Goldwährung. Hier stand ebenfalls Großbritannien im Mittelpunkt, denn die Bank of England hatte praktisch die Rolle einer Weltzentralbank inne, das britische Pfund diente als internationale Leitwährung. London war außerdem Zentrum des internationalen Bank und Versicherungswesens. Eine Weltwirtschaftskrise, wie die 1929 einsetzende, ist eine Wirtschaftskrise, die aufgrund der internationalen Wirtschaftsbeziehungen viele Staaten, insbesondere die wirtschaftlich miteinander verflochtenen Industrieländer erfasst.
Inhaltsverzeichnis
1 Entstehung einer Weltwirtschaft
2 Der Börsencrash 1929 in den USA
3 Die Weltwirtschaftskrise in Deutschland
3.1 Verlauf der Krise in Deutschland
3.2 Ursachen der Krise
3.3 Die Wirtschaftspolitik während der Krise
4 Pläne zur Überwindung der Krise
5 Zweifel am Wirtschaftssystem
6 Persönliche Gedanken
7 Quellenverzeichnis
1 Entstehung einer Weltwirtschaft
Die moderne Weltwirtschaft - und damit die Voraussetzung für eine weltweite wirtschaftliche Krise - hat sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts herausgebildet. Es wurde zwar auch schon in der Antike und im Mittelalter Handel zwischen weiter voneinander entfernt gelegenen Wirtschaftsräumen getrieben, aber ein weltweites System von Außenhandelsbeziehungen wurde erst durch die Industrialisierung möglich.[1]
Die mit der Industrialisierung verbundene Überproduktion sowie der wesentlich gestiegene Rohstoffbedarf, die Entwicklung moderner Verkehrsmittel und der Ausbau internationaler Wasserstraßen (z.B. Suezkanal) waren die wichtigsten Gründe für die Intensivierung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Eine Vorreiterrolle hatte dabei Großbritannien inne. Andere Industrieländer orientierten sich an der von Großbritannien betriebenen Erschließung von Auslandsmärkten für die einheimische Überproduktion, so dass bald rege Handelsbeziehungen zwischen den Ländern untereinander, den Rohstofflieferanten und den Abnehmerländern entstanden. Ein weiteres wichtiges Element war der Übergang zur Goldwährung. Hier stand ebenfalls Großbritannien im Mittelpunkt, denn die Bank of England hatte praktisch die Rolle einer Weltzentralbank inne, das britische Pfund diente als internationale Leitwährung. London war außerdem Zentrum des internationalen Bank und Versicherungswesens.[2]
Eine Weltwirtschaftskrise, wie die 1929 einsetzende, ist eine Wirtschaftskrise, die aufgrund der internationalen Wirtschaftsbeziehungen viele Staaten, insbesondere die wirtschaftlich miteinander verflochtenen Industrieländer erfasst.[3]
2 Der Börsencrash 1929 in den USA
Dem großen Börsencrash von New York im Oktober 1929, der als Auslöser der Weltwirtschaftskrise angesehen wird, gingen Jahre der Euphorie, des unerschütterlichen Glaubens an die Technik und den Fortschritt voraus.
Ein jahrelanger, seit 1919 fast ununterbrochener Aufwärtstrend der Börsenkurse in den USA hatte zur Annahme verleitet, dass wesentliche wirtschaftliche Schwankungen nicht mehr eintreten würden.[4] Der Aufschwung der amerikanischen Wirtschaft wurde überschätzt, was zu Überkapazitäten führte und vor allem mit einer oft kreditfinanzierten Spekulation an den Aktienmärkten verbunden war. Trotz einer ab 1927 eher stagnierenden wirtschaftlichen Entwicklung in den USA hatten die Börsenkurse einen erheblichen Auftrieb.[5]
„Anfang 1928 änderte sich die Natur des Börsenbooms. Die Massenflucht in eine Scheinwelt, so sehr Teil einer wahren spekulativen Orgie, begann ernsthaft.“[6] „Es war die Zeit gekommen, wie in allen Perioden der Spekulation, da die Menschen danach suchten, nicht von der Realität der Dinge überzeugt zu werden, sondern Entschuldigungen zu finden für die Flucht in die neue Welt der Phantasie.“[7]
Der Zusammenbruch der Konjunktur in den USA übertrug sich schnell auf die europäischen Industrieländer.
[...]
[1] Vgl. Brockhaus Enzyklopädie, 19. Aufl., Mannheim 1994, Band 24, S. 54
[2] Ebenda
[3] Ebenda, S. 59
[4] Vgl. Friedrich-Wilhelm Henning, Das industrialisierte Deutschland 1914 bis 1992, 9. Aufl., Paderborn 1997, S. 91f.
[5] Ebenda, S. 94
[6] John Kenneth Galbraith, The Great Crash, 1. Aufl., Cambridge (Massachusetts) 1954, S. 16 (eigene Übersetzung)
[7] Ebenda, S. 17 (eigene Übersetzung)
- Arbeit zitieren
- Katja Kirsch (Autor:in), 2002, Ursachen und Verlauf der Weltwirtschaftskrise 1929 - 1933. Die Situation in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37090
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.