Der Fokus in dieser Arbeit liegt auf den Normbruch mit Hinblick auf die Autoren Garfinkel und Goffman, wobei sich explizit mit folgender Frage befasst werden soll: Welche Konflikte entstehen, wenn Erwartungshaltungen im Alltag gebrochen werden und welche Folgen entstehen dadurch für das erwartende Individuum?
Um die Forschungsfrage angemessen beantworten zu können, soll zu Beginn der Arbeit der theoretische Zugang zur Thematik erläutert werden. Zunächst wird die von Werner Zimmermann begründete Theorie der Warteschlange dargestellt, um ein theoretisches Grundgerüst für die nachfolgende Erhebung zu schaffen. Anschließend sollen zwei Autoren, Harold Garfinkel und Erving Goffman herangezogen werden.
Einige wesentlichen Elemente der Theorien von Goffman und Garfinkel sollen dargestellt und anschließend einige ihrer Annahmen, die mit dieser Arbeit in Zusammenhang stehen, detaillierter erläutert werden. Es wird sepziell auf die Aktualität der Ethnomethodologie eingegangen um einen ganzheitlicheren Überblick über die Thematik zu erlangen, außerdem wird auch die Relevanz erläutert, die die Theorie Goffmans und Garfinkels in Bezug auf soziale Normen aufweist und expliziert, wieso Goffmans und Garfinkels Annahmen zueinander in Relation gesetzt werden sollen.
Im Rahmen der Arbeit werden Krisenexperimente in Bezug auf Warteschlangen angewendet. Es handelt sich dabei um ein Experiment zum Schlangestehen an Kassen, durchgeführt in verschiedenen Supermärkten und Drogeriemärkten in den Städten Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt und Pocking in Niederbayern.
Dokumentiert wird das Verhalten der Versuchspersonen anhand eines standardisierten Beobachtungsbogens, der anhand vorher definierter Kriterien Wortwechsel, Mimik und Bewegungsabläufe der Interaktionssequenzen festhält, um diese dann rekonstruktiv zu interpretieren. Anschließend sollen die Ergebnisse dargestellt und die wesentlichen Aussagen der Arbeit zusammengefasst werden. Mögliche offen stehende Fragen werden genannt und die Thematik in einen größeren soziologischen Rahmen gefasst. Zunächst soll auf die theoretischen Grundüberlegungen der Arbeit eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Theorie der Warteschlange
- Erving Goffman
- Harold Garfinkel
- Zur Aktualität von Ethnomethodologie
- Vergleich: Krise bei Goffman und Garfinkel
- Methodik
- Probanden, Experimentatoren und Design
- Verfahrensweise
- Messinstrument und Typisierung
- Ergebnisse
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Konflikte und Folgen aus der Verletzung von Erwartungshaltungen im Alltag resultieren. Sie untersucht den Bruch von Normen im Kontext der soziologischen Theorien von Harold Garfinkel und Erving Goffman, indem sie deren Konzepte auf ein praktisches Krisenexperiment anwendet.
- Theorie der Warteschlange als Rahmen für das Verständnis von Erwartungshaltungen
- Analyse von Normen und Erwartungshaltungen nach Goffman und Garfinkel
- Untersuchung der Aktualität und Relevanz der Ethnomethodologie
- Vergleich der Krisenkonzepte von Goffman und Garfinkel
- Praktische Anwendung von Krisenexperimenten in Bezug auf Warteschlangen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Einführung in die Thematik des Normbruchs und Vorstellung der Forschungsfrage. Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung von Erwartungshaltungen in der sozialen Interaktion und verweist auf die Relevanz der Thematik im Kontext von Normen und alltäglichen Handlungsstrukturen.
- Theoretische Grundlagen: Vorstellung der Theorie der Warteschlange als theoretisches Grundgerüst für die Analyse von Erwartungshaltungen. Des Weiteren werden die Theorien von Goffman und Garfinkel in Bezug auf Normen und Krisen dargestellt, wobei die Aktualität der Ethnomethodologie sowie die Relevanz der Annahmen von Goffman und Garfinkel für soziale Normen hervorgehoben werden. Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Annahmen und Vorgehensweisen der beiden Autoren werden im Hinblick auf das jeweilige Konzept von Krise herausgearbeitet.
- Methodik: Beschreibung des Designs und der Durchführung des Krisenexperiments. Die Arbeit erläutert die Wahl der Versuchspersonen, das Experimentdesign und die angewandte Verfahrensweise. Dabei werden die verwendeten Messinstrumente und die Typisierung der Beobachtungen detailliert dargestellt.
- Ergebnisse: Präsentation der Ergebnisse des Krisenexperiments. Die Analyse der Beobachtungen soll Aufschluss über die Reaktionen der Versuchspersonen auf den Normbruch geben und die spezifischen Konflikte und Folgen, die aus der Verletzung von Erwartungshaltungen resultieren, beleuchten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Normbruch, Erwartungshaltungen, soziale Interaktion, Krisenexperiment, Ethnomethodologie, Goffman, Garfinkel, Theorie der Warteschlange, Alltagsstrukturen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2016, Der Bruch von Erwartungshaltungen im Alltag. Ein soziologisches Krisenexperiment mit Blick auf Goffman und Garfinkel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370875