In dieser Arbeit soll erläutert werden, inwieweit Georg Büchners Werk „Leonce und Lena“ als Theaterprojekt für eine Schulspielgruppe geeignet ist. Hier soll zuerst die Notwendigkeit des Schultheaters mit der Idee einer kulturellen beziehungsweise ästhetischen Bildung begründet werden. Danach wird dargestellt, wie sich dies durch das Stück „Leonce und Lena“ manifestieren lässt.
Das Schultheater lässt sich auf den ersten Blick nur schwer mit der „gewöhnlichen“ Bildungsfunktion von Schule verbinden. Dies begründet sich darin, dass im Schultheater beziehungsweise in dem dazugehörigen Bildungs-/Lernprozess nicht die Vermittlung und Aneignung theoretischer Fachinhalte zentral ist, sondern dass das Schauspiel unter anderem eine Form der Gruppenarbeit und des Selbstbildungsprozesses auf eine andere Art und Weise darstellt, als dies im „normalen Schulalltag“ möglich ist. Dadurch steht das Bildungspotential auf einer völlig anderen Ebene und eröffnet jedem Einzelnen Bildungsprozesse im Bereich der individuellen Bildung, wie zum Beispiel Kreativität, Sozialkompetenz, etc. Theaterspielen besteht aus zwei zusammenhängenden Komponenten, nämlich aus der Offenheit für neue Erfahrungen sowie aus der Fähigkeit, sich selbst wahrzunehmen und darzustellen beziehungsweise als Figur dazustellen.
Durch das Erleben, das heißt, durch die Erfahrung von Wandlung, Veränderung und Kontinuität, lässt sich für den Schauspieler Identität erfahrbar machen. Somit kann das Spiel zur Identitätsbildung beitragen, aber nur, wenn gleichzeitig durch Selbstwahrnehmung eine Selbstreflexion stattfindet.
Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der ästhetischen beziehungsweise kulturellen Bildung. Theaterpädagogische Handlungsweisen zielen somit auf eine Transformation des Individuums selbst ab und verfolgen in diesem Sinne pädagogische Leitprinzipien. Theaterspielen ist somit als aktive Auseinandersetzung mit und durch die Bearbeitung künstlerisch-kultureller Produktion zu betrachten, durch die des Weiteren das Schultheater bedeutend für den Prozess der Vermittlung kultureller Inhalte wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wozu Schultheater?
- Strukturelle und situative Eigenschaften des Schultheaters
- Aspekte der ästhetischen und kulturellen Bildung
- Theaterspielen und die Bildung des Subjekts im Zusammenhang mit der ästhetischen Bildung
- Georg Büchners „Leonce und Lena“ als Schultheaterprojekt
- Das Stück „Leonce und Lena“
- Warum ist dieses Stück für eine Schultheatergruppe unter dem Aspekt der ästhetischen beziehungsweise kulturellen Bildung geeignet?
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Schultheaters für die ästhetische und kulturelle Bildung. Sie untersucht die strukturellen und situativen Eigenschaften des Schultheaters, die Aspekte der ästhetischen und kulturellen Bildung sowie die Rolle des Theaterspielens in der Bildung des Subjekts. Anschließend wird Georg Büchners „Leonce und Lena“ als mögliches Schultheaterprojekt analysiert und seine Eignung für die Vermittlung von ästhetischen und kulturellen Bildungszielen diskutiert.
- Die Rolle des Schultheaters in der Persönlichkeitsentwicklung der Schüler
- Die Bedeutung von Differenzerfahrungen und Identitätsbildung im Schultheater
- Die Verbindung zwischen Theaterpädagogik, kultureller Bildung und ästhetischer Bildung
- Die Anwendung von Georg Büchners „Leonce und Lena“ als Schultheaterprojekt
- Die Relevanz der ästhetischen Bildung im Kontext der Identitätsfindung und Selbstreflexion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Schwierigkeit, das Schultheater mit der „gewöhnlichen“ Bildungsfunktion der Schule zu verbinden. Der Fokus liegt auf der Rolle des Schultheaters als Plattform für Selbstbildungsprozesse und die Entwicklung individueller Kompetenzen wie Kreativität und Sozialkompetenz.
Das zweite Kapitel untersucht die strukturellen und situativen Eigenschaften des Schultheaters, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die pädagogische Arbeit mit sich bringen. Die Diskussion umfasst die Bedeutung des Schultheaters als Medium für Selbsterfahrung und Identitätsbildung, die Bedeutung der ästhetischen und kulturellen Bildung sowie die Möglichkeiten der Bildung des Subjekts durch Theaterspielen.
Kapitel drei befasst sich mit der Analyse von Georg Büchners „Leonce und Lena“ als möglichem Schultheaterprojekt. Hier werden die Charaktere und Handlung des Stückes vorgestellt und anschließend seine Eignung für eine Schultheatergruppe unter dem Aspekt der ästhetischen und kulturellen Bildung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Schultheater, ästhetische Bildung, kulturelle Bildung, Identitätsbildung, Differenzerfahrung, Georg Büchner, Leonce und Lena, Selbstreflexion, Theaterpädagogik, künstlerisch-kulturelle Produktion, Selbsterfahrung.
- Quote paper
- Lea Sophie Irmer (Author), 2014, Asthetische und kulturelle Bildung im Schultheater. Georg Büchners "Leonce und Lena" als Schultheaterprojekt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370675