Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem wissenschaftlichen Feld der Wohlfahrtsstaatsforschung in Deutschland. Im Mittelpunkt der Arbeit steht dabei die Analyse der Staatstätigkeit in der Arbeitsmarkt- und Familienpolitik in den 2000er Jahren. Politische und gesellschaftliche Probleme, wie der demografische Wandel, veränderte soziokulturelle Rahmenbedingungen sowie hohe Arbeitslosigkeit ließen gerade konservative Wohlfahrtsstaaten ab Ende der 1990er Jahre zu liberalen politischen Instrumenten greifen. Dabei geht es vor allem um die Frage, inwieweit der Sozialstaat durch die politischen Maßnahmen der Bundesregierung umgestaltet wurde. Die sozialpolitische Staatstätigkeit sollte zu einer besseren sozialen und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Deutschlands führen.
Bei der Analyse der Ursachen für die Staatstätigkeit sollen zudem mögliche Einflüsse verschiedener parteipolitischer Ideologien auf die Politikergebnisse der Regierung untersucht werden. Die politikfeldanalytische Fragestellung lautet: Inwieweit kam es im deutschen Wohlfahrtsstaat, sowohl in der Arbeitsmarkt- als auch in der Familienpolitik, zu einem Wandel, wobei im Feld der Arbeitsmarktpolitik zunehmend eine angebotsorientierte Politik betrieben wird, während sich in der Familienpolitik eine Ausweitung der Sozialausgaben feststellen lässt?
Das Untersuchungsinteresse ergibt sich aus der Tatsache, dass eine (deutliche) Änderung der Wohlfahrtskultur in gewissen Politikfeldern Auswirkungen auf alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland hat. Die in dieser Hausarbeit zu untersuchenden Reformen, u.a. die „Agenda 2010“, haben die Arbeitsmarkt- und Familienpolitik deutlich und nachhaltig verändert. Die politikwissenschaftlich-politikfeldanalytische Relevanz des Themas und der Fragestellung besteht darin, dass hier am Beispiel der Reformen im Bereich der Arbeitsmarkt- und Familienpolitik untersucht werden soll, welche sozioökonomischen, gesellschaftlichen oder partei-ideologischen Voraussetzungen dazu geführt haben, dass Maßnahmen von der Politik ergriffen wurden, um die vielfältigen politischen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Problembeschreibung / Relevanz des Themas
1.2 Begründung des theoretischen Rahmens / der Methodik
1.3 Aufbau der Arbeit / Vorgehensweise
2. Vorstellung des theoretischen Rahmens und der Prüfkriterien
2.1 Einordnung der These von Obinger/Starke
2.2 Sozioökonomische Theorieschule
2.3 Parteiendifferenztheorie
2.4 Ableitung der Kriterien/Variablen
3. Der Sozialstaat in der Krise - Probleme und Herausforderungen in der post-industriellen Gesellschaft
3.1 Problemlagen in Deutschland Anfang der 2000er-Jahre
3.1.1 Demografischer Wandel
3.1.2 Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen
3.1.3 Reformbedürftigkeit des Arbeitsmarktes / des Sozialsystems
3.1.4 Folgen der Globalisierung
3.2 Zentrale Akteure/Institutionen in Deutschland
3.2.1 Zentrale Akteure/Institutionen in der Arbeitsmarktpolitik
3.2.2 Zentrale Akteure/Institutionen in der Familienpolitik
4. Der Sozialstaat im Wandel – vom fürsorgenden zum aktivierenden Wohlfahrtsstaat
4.1 Staatstätigkeit in der Arbeitsmarktpolitik
4.1.1 Anwendung der Sozioökonomischen Theorieschule
4.1.2 Anwendung der Parteidifferenztheorie
4.2 Staatstätigkeit in der Familienpolitik
4.2.1 Anwendung der Sozioökonomischen Theorieschule
4.2.2 Anwendung der Parteidifferenztheorie
5. Schluss / Zusammenfassung der Ergebnisse
6. Literaturverzeichnis
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