Während der Schullaufbahn sind kleine Lerndefizite oder Lernprobleme nicht zu vermeiden, da jedes Kind andere Stärken und Interessen hat. Konstante Lerndefizite hingegen führen zu Schulversagen, niedrigrangigeren Schulsystemen und schlechtem oder im schlimmsten Fall gar keinem Arbeitsplatz. Wer nur Misserfolge erleidet, verliert den Mut und die Motivation etwas anzufangen und sieht sich selbst am Ende als unfähig an. Doch oft liegt diese Unfähigkeit nicht am mangelnden Können, sondern am falsch gewählten Zugang.
Wenn in der Schule alle Kinder mit nur einer Methode unterrichtet werden, wird man immer beobachten können, dass einige Kinder das Thema gut auffassen, während andere ihre Schwierigkeiten haben. Dies lässt darauf schließen, dass Lernen von persönlichen Merkmalen abhängig ist. Die Aussage „One fits all“ trifft im Schulalltag nicht zu. Kinder müssen frühzeitig lernen zu Lernen und das geht nur, wenn im Rahmen eines ganzheitlichen Lernprozessverständnisses verschiedene Methoden gezeigt und die richtigen Einstellungen vermittelt werden, welche die Schülerinnen und Schüler individuell für sich adaptieren können. Worauf es beim Lernen ankommt, was zu einem ganzheitlichen Lernverständnis gehört und wie ein jahrgangsübergreifendes und andauerndes Methodenlernen aussehen könnte, soll in dieser Arbeit erörtert werden.
Im ersten Abschnitt geht es um die weitverbreitete Annahme einer Existenz verschiedener Lernertypen. Es wird analysiert, was einen Lernertyp ausmacht, wie er eingeteilt wird und welche Kritikpunkte es für diese Kategorisierung gibt. Danach werden die Grundlagen des Lernens, der verschiedenen Wissensarten und des Lernprozesses betrachtet. Abschließend untersuche ich die Ursachen und Probleme von Lernblockaden sowie erste Wege, die Blockaden zu verhindern oder abzubauen.
Der zweite Abschnitt zeigt anhand der Resultate aus eins die Bedeutungen auf, die sich für Lehren und Lernen im Unterricht ergeben. Der Schwerpunkt liegt auf der Lernkompetenzentwicklung durch vielfältige Methodenrepertoires, die mit Beginn der Grundschule den Kindern vermittelt werden sollten.
Den dritten und letzten Teil beschäftigt das Thema verschiedener Kooperationsmöglichkeiten zwischen Eltern, Schülerschaft und Lehrkräften, um Kinder von Anfang an gut zu begleiten und auch unter schwierigen Startbedingungen eine bestmögliche Förderung zu gewährleisten.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Vom Lernen, Lernertypen und Lernblockaden
- 2.1 Lernertypen - Mythos oder Realität?
- 2.1.1 Lernertypen Einteilung
- 2.1.2 Lerntypen Kritik – Lernen ist mehr
- 2.2 Was bedeutet Lernen?
- 2.2.1 Sinnarmes Wissen, Verständniswissen und negatives Wissen
- 2.2.2 Lernen mithilfe kognitiver Strukturen
- 2.2.3 Gliederung des Lernprozesses
- 2.3 Lernblockaden - Ursachen, Diagnose
- 2.3.1 Eingrenzung des Themas
- 2.3.2 Ursachen von Lernblockade
- 2.3.3 Erkennung und Auswirkung von Lernblockaden
- 2.3.4 Lernblockaden entgegenwirken oder bewältigen
- 3 Bedeutung für Lehren und Lernen im Unterricht
- 3.1 Sinn vermitteln
- 3.2 Lernen, Informationen zu verarbeiten und zu filtern
- 3.3 Kognitive Strukturen aufbauen
- 3.4 Motivieren, Lernfreude entwickeln und Einstellungen vermitteln
- 3.5 Individuelle Förderung
- 3.6 Lernkompetenzentwicklung in der Schule
- 3.6.1 Schulübergreifendes Lernkompetenztraining
- 3.6.2 Lernkompetenztraining und Methoden in der Grundschule
- 3.6.3 Lernkompetenztraining und Methoden in Sek. I
- 3.6.4 Lernkompetenztraining und Methoden in Sek. II
- 4 Kooperation zwischen Lehrkräften und Eltern/Schülern
- 4.1 Streitschlichtung
- 4.2 Schülerpatenschaften
- 4.2.1 Intern für Schulanfänger
- 4.2.2 Extern für Grundschüler und Schulabgänger
- 4.3 Schulinterne Hilfekarteikarten-Pools
- 4.3.1 Schülerorganisierte Nachhilfe
- 4.3.2 Familienpatenschaften
- 4.4 Elternabende oder -workshops
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herausforderungen von Lernblockaden und Lerndefiziten bei Schülern und beleuchtet Wege zu deren Bewältigung. Sie analysiert die gängige, aber kritisch betrachtete Annahme von Lerntypen und konzentriert sich auf ein ganzheitliches Lernverständnis. Das Ziel ist, Methoden und Strategien aufzuzeigen, die eine erfolgreiche und individuelle Lernförderung ermöglichen.
- Analyse der Lerntypen-Theorie und deren Kritik
- Das Verständnis von Lernen, Wissensarten und dem Lernprozess
- Ursachen, Erkennung und Bewältigung von Lernblockaden
- Bedeutung ganzheitlicher Lernansätze im Unterricht
- Kooperation zwischen Schule, Eltern und Schülern zur Lernförderung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik von Lerndefiziten und deren Auswirkungen auf den Schulerfolg ein. Sie hebt die Notwendigkeit eines individuellen Lernansatzes hervor und kündigt die Struktur der Arbeit an, die sich mit Lerntypen, Lernprozessen, Lernblockaden und Fördermöglichkeiten auseinandersetzen wird. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit, Lernen als ganzheitlichen Prozess zu verstehen und verschiedene Methoden einzusetzen, um jeden Schüler optimal zu fördern.
2 Vom Lernen, Lernertypen und Lernblockaden: Dieses Kapitel befasst sich zunächst mit der weit verbreiteten, aber umstrittenen Theorie der Lerntypen. Es analysiert die verschiedenen Einteilungen von Lerntypen und kritisiert die pauschalisierende Anwendung dieser Kategorisierung. Anschließend werden die Grundlagen des Lernens, verschiedene Wissensarten (sinnarm, verständnisorientiert, negativ) und der Lernprozess selbst detailliert untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse von Lernblockaden: ihren Ursachen, ihrer Erkennung und Strategien zu deren Bewältigung. Das Kapitel legt die Basis für das Verständnis der darauffolgenden Kapitel, indem es die wesentlichen Konzepte und Herausforderungen des Lernprozesses beleuchtet.
3 Bedeutung für Lehren und Lernen im Unterricht: Aufbauend auf den Erkenntnissen des zweiten Kapitels, konzentriert sich dieses Kapitel auf die Implikationen für den Unterricht. Es werden Strategien zur Verbesserung des Unterrichts diskutiert, wie beispielsweise die Vermittlung von Sinn, die Entwicklung kognitiver Strukturen, die Förderung der Motivation und die individuelle Förderung der Schüler. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Lernkompetenzen in der Schule, von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II. Die Kapitel unterstreicht die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes, der die Lernfreude der Schüler weckt und aufrechterhält.
4 Kooperation zwischen Lehrkräften und Eltern/Schülern: Das Kapitel beschreibt verschiedene Kooperationsmöglichkeiten zwischen Lehrkräften, Eltern und Schülern, um die Lernförderung zu verbessern. Es werden konkrete Beispiele wie Streitschlichtung, Schülerpatenschaften (intern und extern) und schulinterne Hilfsstrukturen vorgestellt. Der Fokus liegt auf der Schaffung eines unterstützenden Umfelds, das den Schülern auch unter schwierigen Bedingungen eine bestmögliche Förderung ermöglicht. Die beschriebenen Projekte dienen als Anregungen für Schulen, ihre eigene Entwicklung im Bereich der Lernförderung voranzutreiben.
Schlüsselwörter
Lerntypen, Lernblockaden, Lernprozess, ganzheitliches Lernen, Lernkompetenzentwicklung, individuelle Förderung, Schulische Kooperation, Elternarbeit, Unterrichtsmethoden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Lernblockaden und Lernförderung"
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Herausforderungen von Lernblockaden und Lerndefiziten bei Schülern und beleuchtet Wege zu deren Bewältigung. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf einem ganzheitlichen Lernverständnis und der Entwicklung von Methoden und Strategien für eine erfolgreiche und individuelle Lernförderung.
Wie wird die Lerntypen-Theorie behandelt?
Die Arbeit analysiert die gängige, aber kritisch betrachtete Annahme von Lerntypen. Sie kritisiert die pauschalisierende Anwendung dieser Kategorisierung und konzentriert sich stattdessen auf ein ganzheitliches Lernverständnis.
Welche Aspekte des Lernprozesses werden untersucht?
Die Arbeit untersucht das Verständnis von Lernen, verschiedene Wissensarten (sinnarm, verständnisorientiert, negativ) und den Lernprozess selbst. Es werden Ursachen, Erkennung und Bewältigung von Lernblockaden detailliert analysiert.
Welche Bedeutung hat ganzheitliches Lernen im Unterricht?
Die Arbeit betont die Bedeutung ganzheitlicher Lernansätze im Unterricht. Es werden Strategien zur Verbesserung des Unterrichts diskutiert, wie die Vermittlung von Sinn, die Entwicklung kognitiver Strukturen, die Förderung der Motivation und die individuelle Förderung der Schüler.
Welche Rolle spielt die Kooperation zwischen Schule, Eltern und Schülern?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Kooperationsmöglichkeiten zwischen Lehrkräften, Eltern und Schülern zur Verbesserung der Lernförderung. Es werden konkrete Beispiele wie Streitschlichtung, Schülerpatenschaften und schulinterne Hilfsstrukturen vorgestellt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit besteht aus fünf Kapiteln: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik ein; Kapitel 2 ("Vom Lernen, Lernertypen und Lernblockaden") befasst sich mit Lerntypen, Lernprozessen und Lernblockaden; Kapitel 3 ("Bedeutung für Lehren und Lernen im Unterricht") konzentriert sich auf Implikationen für den Unterricht; Kapitel 4 ("Kooperation zwischen Lehrkräften und Eltern/Schülern") beschreibt Kooperationsmöglichkeiten; und Kapitel 5 (Fazit) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Lerntypen, Lernblockaden, Lernprozess, ganzheitliches Lernen, Lernkompetenzentwicklung, individuelle Förderung, schulische Kooperation, Elternarbeit, Unterrichtsmethoden.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, welche die wichtigsten Inhalte und Schwerpunkte jedes Abschnitts hervorhebt.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrer, Eltern, Schüler und alle, die sich mit Lernprozessen, Lernblockaden und individuellen Lernförderung auseinandersetzen.
Wo finde ich das Inhaltsverzeichnis?
Das detaillierte Inhaltsverzeichnis ist im HTML-Dokument enthalten und zeigt die Struktur der Arbeit mit ihren Unterkapiteln auf.
- Quote paper
- Sina Laura Rautmann (Author), 2015, Lernertypen und Lernblockaden im Schulalltag, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370034