Das Ziel der Arbeit ist es, die Möglichkeiten und Restriktionen der Marketingkommunikation für Steuerberater – und analog dazu für Steuerkanzleien – vorzustellen und anhand von Beispielen zu belegen. Dafür ist zunächst die Schaffung eines Überblicks über den Beruf und die Bedeutung des Steuerberaters notwendig. Ebenfalls werden hierfür die Grundlagen der Marketingkommunikation und deren Werkzeuge als Instrumente des ganzheitlichen Marketings betrachtet.
Henry Ford, der mit seiner Pionierarbeit als einer der bedeutendsten Automobilhersteller des 20. Jahrhunderts gilt, markierte die Relevanz von Marketing wie folgt: „Wenn Sie einen Dollar in Ihr Unternehmen stecken wollen, so müssen Sie einen weiteren bereithalten, um das bekannt zu machen.“ Ferner konstatierte er: „Wer aufhört zu werben, um so Geld zu sparen, kann ebenso seine Uhr anhalten, um Zeit zu sparen“.
Nun sind die Werbeaktivitäten auf dem Automobilmarkt und die der Steuerberater bzw. -kanzleien deutlich voneinander zu unterscheiden. Jedoch stehen diese Aussagen als Sinnbild für die Signifikanz und den Einfluss, den Marketing auf das erfolgreiche Bestehen eines Unternehmens hat.
Umfangreiche Restriktionen und Verbote schränkten die Art und Weise der Werbegestaltung von Steuerberatern seit jeher ein. Vor ein paar Jahrzenten war das Werben mit einem genormten Kanzleischild an der Fassade des Gebäudes oftmals die einzige Marketingmaßnahme, die unternommen wurde. Wer etwas mehr auf sich aufmerksam machen wollte als seine Kollegen, der hielt Vorträge und Fortbildungen bei Steuerverbänden oder auf Fachkongressen ab. Auch das Publizieren von Beiträgen in Fachjournalen bzw. das Veröffentlichen von Literatur kann als Werbemaßnahme für die damalige Zeit gewertet werden.
Durch Rechtsprechungen des Bundesverfassungsgerichts ab 1987 wurde das Werbeverbot für Steuerberater gelockert und zunehmend abgeändert. Dies reichte bis in das Jahr 1994, in welchem durch den § 57 a StBerG (Steuerberatungsgesetz) das Betreiben von Werbung genauer definiert und den Steuerberaten mehr Möglichkeiten für Werbemaßnahmen eröffnet wurden. Sinn und Zweck dieser neuen Gesetzgebung war es, Steuerberatern mehr Optionen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zu geben. Außerdem sollte den Bürgern der Markt der steuerberatenden Dienstleistungen dadurch näher gebracht werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Marketingmaßnahmen von Steuerberatern - Die Notwendigkeit und damit verbundene Problemstellung
- 1.1. Ziel der Arbeit
- 1.2. Vorgehensweise
- 2. Begriffsabgrenzungen und Definitionen ausgewählter Freier Berufe sowie weitere Rahmenbedingungen als Wissensgrundlage
- 2.1. Der Steuerberater
- 2.2. Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwalt, Notar
- 2.3. Der Weg zur Bestellung als Steuerberater
- 2.3.1. Voraussetzungen
- 2.3.2. Vorbereitung und Kammerprüfung
- 2.3.3. Bestellung und Einhaltung des Steuerberatungsgesetzes
- 2.4. Die Leistungsbeschreibung des Steuerberaters
- 2.5. Überblick über den aktuellen Stand der Marketingmaßnahmen von Steuerberatern bzw. -kanzleien am Beispiel berufswidriger Werbung
- 2.5.1. Rechtsgrundlage
- 2.5.2. Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz
- 2.5.3. Sinn und Zweck bzw. Rechtfertigung von verbotswidriger Werbung
- 2.5.4. Verstoß gegen berufswidrige Werbung
- 2.6. Die geschichtliche Entwicklung der Restriktionen für strategische Marketingkommunikation von Steuerberatern
- 3. Marketingkommunikation als Instrument des Marketings
- 3.1. Entstehung, Begriffliche Definition und Grundgedanken von Marketing
- 3.2. Aufbau eines Marketingkonzepts
- 3.3. Begriffliche Definition, Inhalte und Ziele von Marketingkommunikation
- 3.4. Instrumente der Marketingkommunikation
- 3.5. Einordnung der Marketingkommunikation in den Marketing-Mix
- 3.6. Bedeutung von „Strategischer Marketingkommunikation“
- 4. Analyse der Restriktionen und Möglichkeiten von Marketingkommunikation für Steuerberater
- 4.1. Betrachtung der Restriktionen
- 4.2. Klassische Marketingkommunikation
- 4.2.1. Homepage
- 4.2.2. Broschüren, Faltblätter, Visitenkarten
- 4.2.3. Rundschreiben, Newsletter, Blogeinträge
- 4.2.4. Zeitungsannoncen
- 4.2.5. Stellenannoncen
- 4.2.6. Messeauftritt, Workshops und Hochschulmarketing
- 4.2.7. Kongresse und Vorträge
- 4.2.8. Geschenke
- 4.2.9. Sponsoring
- 4.3. Social Media Auftritt
- 4.3.1. Facebook
- 4.3.2. Twitter
- 4.3.3. Xing
- 4.4. Google-Werbeanzeigen
- 5. Marketingkommunikation am Beispiel von PricewaterhouseCoopers
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Möglichkeiten und Grenzen der strategischen Marketingkommunikation für Steuerberater und Kanzleien in Deutschland. Sie untersucht die rechtlichen Rahmenbedingungen, die verfügbaren Marketinginstrumente und deren effektive Anwendung unter Berücksichtigung der spezifischen Herausforderungen des Berufs.
- Rechtliche Rahmenbedingungen für Marketingaktivitäten von Steuerberatern
- Analyse klassischer und moderner Marketingkommunikationsinstrumente
- Erfolgsfaktoren und Herausforderungen der Marketingkommunikation im Kontext des Wettbewerbs
- Best-Practice-Beispiele für die Umsetzung von Marketingstrategien
- Zukunftsaussichten für die Marketingkommunikation im Steuerberatungsbereich
Zusammenfassung der Kapitel
1. Marketingmaßnahmen von Steuerberatern – Die Notwendigkeit und damit verbundene Problemstellung: Der einleitende Abschnitt betont die Notwendigkeit von Marketing für Steuerberater angesichts des zunehmenden Wettbewerbs und der steigenden Komplexität des Steuerrechts. Er skizziert die historische Entwicklung der Werbebeschränkungen für diesen Beruf und die damit verbundenen Herausforderungen, die durch das gelockerte Werbeverbot ab 1987 entstanden sind. Der enorme Zuwachs an Steuerberatern in den letzten Jahrzehnten wird als Beleg für die Notwendigkeit eines professionellen Marketings angeführt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
2. Begriffsabgrenzungen, Definitionen ausgewählter Freier Berufe sowie weitere Rahmenbedingungen als Wissensgrundlage: Dieses Kapitel liefert grundlegende Definitionen und Abgrenzungen zum Beruf des Steuerberaters im Kontext anderer freier Berufe wie Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Notare. Es beleuchtet die Voraussetzungen für die Bestellung als Steuerberater, die Ausbildungswege und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Ein wichtiger Teil des Kapitels behandelt den aktuellen Stand und die historische Entwicklung der Werbemaßnahmen, einschließlich der rechtlichen Grundlagen und der Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz. Der Fokus liegt auf der Abgrenzung zulässiger von unzulässiger Werbung.
3. Marketingkommunikation als Instrument des Marketings: Dieses Kapitel definiert Marketing und Marketingkommunikation und erläutert deren Entstehungsgeschichte und grundlegende Prinzipien. Es beschreibt den Aufbau eines Marketingkonzepts, einschließlich Zieldefinition, Marktforschung, Strategieentwicklung, Instrumenteneinsatz und Erfolgskontrolle. Die verschiedenen Instrumente der Marketingkommunikation werden vorgestellt und im Marketing-Mix eingeordnet. Das Kapitel betont die Bedeutung strategischer Marketingkommunikation als langfristige Planungs- und Steuerungsgrundlage.
4. Analyse der Restriktionen und Möglichkeiten von Marketingkommunikation für Steuerberater: Das Kapitel analysiert die rechtlichen Restriktionen für die Marketingkommunikation von Steuerberatern, basierend auf relevanten Gesetzen und Vorschriften. Es unterscheidet klar zwischen zulässigen und unzulässigen Werbemaßnahmen und gibt detaillierte Beispiele für berufswidriges Marketing. Der Hauptteil des Kapitels präsentiert eine umfassende Analyse der Möglichkeiten der Marketingkommunikation, unterteilt in klassische (Homepage, Broschüren, etc.) und moderne (Social Media, Google-Anzeigen) Instrumente. Jedes Instrument wird detailliert in Bezug auf Anwendung, Chancen und Grenzen im Kontext der Steuerberaterbranche beschrieben.
5. Marketingkommunikation am Beispiel von PricewaterhouseCoopers: Dieses Kapitel analysiert die Marketingkommunikation eines großen Unternehmens (PwC) im Steuerberatungsbereich. Es dient als Best-Practice-Beispiel und zeigt, wie ein großes Unternehmen verschiedene Marketinginstrumente kombiniert und ein umfassendes Kommunikationskonzept umsetzt.
Schlüsselwörter
Strategische Marketingkommunikation, Steuerberater, Kanzleimarketing, Werbefreiheit, Rechtliche Restriktionen, Marketinginstrumente, Social Media, Online-Marketing, Wettbewerbsfähigkeit, Mandantenakquise, Berufsethos, Grundgesetz, Berufsfreiheit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Marketingmaßnahmen von Steuerberatern
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Möglichkeiten und Grenzen der strategischen Marketingkommunikation für Steuerberater und Kanzleien in Deutschland. Sie untersucht die rechtlichen Rahmenbedingungen, die verfügbaren Marketinginstrumente und deren effektive Anwendung unter Berücksichtigung der spezifischen Herausforderungen des Berufs. Die Arbeit beinhaltet eine umfassende Literaturrecherche und eine Fallstudie am Beispiel von PricewaterhouseCoopers (PwC).
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: Rechtliche Rahmenbedingungen für Marketingaktivitäten von Steuerberatern, Analyse klassischer und moderner Marketingkommunikationsinstrumente (inkl. Social Media und Online-Marketing), Erfolgsfaktoren und Herausforderungen der Marketingkommunikation im Kontext des Wettbewerbs, Best-Practice-Beispiele für die Umsetzung von Marketingstrategien und Zukunftsaussichten für die Marketingkommunikation im Steuerberatungsbereich.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Marketingmaßnahmen von Steuerberatern – Notwendigkeit und Problemstellung; 2. Begriffsabgrenzungen und Definitionen (Steuerberater, Wirtschaftsprüfer etc.) und rechtliche Rahmenbedingungen; 3. Marketingkommunikation als Instrument des Marketings (Konzept, Instrumente, strategische Bedeutung); 4. Analyse der Restriktionen und Möglichkeiten von Marketingkommunikation für Steuerberater (klassische und moderne Instrumente); 5. Marketingkommunikation am Beispiel von PricewaterhouseCoopers (PwC).
Welche rechtlichen Aspekte werden berücksichtigt?
Die Arbeit untersucht ausführlich die rechtlichen Rahmenbedingungen für Marketingaktivitäten von Steuerberatern, einschließlich des Steuerberatungsgesetzes und der Vereinbarkeit von Marketingmaßnahmen mit dem Grundgesetz. Sie analysiert die Abgrenzung zwischen zulässiger und unzulässiger Werbung und beleuchtet die historische Entwicklung der Werbebeschränkungen für diesen Beruf.
Welche Marketinginstrumente werden behandelt?
Die Arbeit analysiert sowohl klassische Marketinginstrumente (Homepage, Broschüren, Newsletter, Zeitungsannoncen, Messeauftritte etc.) als auch moderne Instrumente der Marketingkommunikation (Social Media – Facebook, Twitter, Xing –, Google-Werbeanzeigen). Für jedes Instrument werden Anwendungsmöglichkeiten, Chancen und Grenzen im Kontext der Steuerberaterbranche detailliert beschrieben.
Welche Fallstudie wird vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert eine Fallstudie am Beispiel von PricewaterhouseCoopers (PwC), um Best-Practice-Beispiele für die Umsetzung von Marketingstrategien in großen Steuerberatungsgesellschaften aufzuzeigen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Strategische Marketingkommunikation, Steuerberater, Kanzleimarketing, Werbefreiheit, Rechtliche Restriktionen, Marketinginstrumente, Social Media, Online-Marketing, Wettbewerbsfähigkeit, Mandantenakquise, Berufsethos, Grundgesetz, Berufsfreiheit.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Steuerberater, Steuerberaterkanzleien, Studenten der Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften, sowie alle Interessierten, die sich mit Marketing im Steuerberatungsbereich auseinandersetzen.
Wo finde ich die vollständige Arbeit?
Die vollständige Arbeit ist [hier den Link zur Arbeit einfügen].
- Citar trabajo
- Christian Scheifele (Autor), 2015, Strategische Marketingkommunikation für Steuerberater und Kanzleien in Deutschland, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369997