Im Folgenden soll es um polyamore Beziehungen gehen. Ziel ist es, spezifische Chancen, aber auch Herausforderungen herauszuarbeiten, die mit polyamoren Familienkonstellationen verbunden sind. Hierfür möchte ich zunächst den Begriff Polyamorie definieren und über Ausprägungen sowie die Verbreitung dieser Lebensform aufklären. Im dritten Kapitel soll es um polyamore Elternschaft gehen, wobei zunächst auf Erkenntnisse über die Kinder und Eltern in diesen Familien eingegangen werden soll, um im Anschluss darauf basierend die spezifischen Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten, aber auch die potentiellen Probleme und Herausforderungen eines polyamoren Familienlebens zu diskutieren. Die Arbeit schließt mit einem Fazit und einem Ausblick.
Das Wort „Polyamorie“ ist ein Neologismus, der sich aus dem griechischen „poly“, was „viele, mehrere“ bedeutet und „amore“, aus dem Lateinischen, was „Liebe“ heißt, zusammensetzt. Die Mischung von griechischen und lateinischen Wörtern spricht gegen die linguistische Tradition, was das Tabu des unkonventionellen Beziehungsmodells widerspiegelt. Unter Polyamorie versteht man „… ein Beziehungskonzept, das es ermöglicht, sexuelle und/ oder Liebesbeziehungen mit mehreren PartnerInnen gleichzeitig einzugehen.“. Essentielle Voraussetzung dafür ist, dass alle Beteiligten um den nicht monogamen Charakter der Beziehung(en) wissen und damit einverstanden sind. Um dieser Beziehungsphilosophie gerecht zu werden, verlangt es von den beteiligten Personen einen hohen Reifegrad, beachtliche Kommunikationsfähigkeit, emotionale Stärke, viel Toleranz und große Flexibilität. Ganz allgemein, verfolgt das Konzept der Polyamorie die Idee, den Spielraum des Begehrens zu erweitern und liberalisierte Formen der Liebe in Beziehungen zu ermöglichen. Ausgangspunkt ist dabei der Zweifel an dem Bestand und der Sinnhaftigkeit monogamer Vereinigungen. Der Anspruch, allen emotionalen, mentalen, physischen und spirituellen Bedürfnissen seines Partners/ seiner Partnerin gerecht zu werden, erscheint unrealistisch, weshalb Anhänger der Polyamorie in ihr eine Möglichkeit sehen, mehr Bedürfnisse befriedigt zu bekommen und gleichzeitig mehr Bedürfnisse Anderer zu erfüllen.
Inhaltsverzeichnis
- Monogamie - ein Erfolgsmodell?
- Das Konzept der Polyamorie
- Formen polyamorer Beziehungen
- Verbreitung polyamorer Beziehungen
- Polyamore Elternschaft
- Kinder in polyamoren Familien
- Eltern in polyamoren Familien
- Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten
- Probleme und Herausforderungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Chancen und Herausforderungen polyamor lebender Familien. Ziel ist es, den Begriff Polyamorie zu definieren, verschiedene Ausprägungen und die Verbreitung dieser Lebensform zu beleuchten, sowie die spezifischen Chancen und Probleme polyamorer Familien zu diskutieren. Der aktuelle Forschungsstand wird berücksichtigt, wobei die Defizite in diesem Bereich explizit benannt werden.
- Definition und Verbreitung von Polyamorie
- Polyamore Elternschaft und deren Auswirkungen auf Kinder und Eltern
- Chancen polyamorer Familienstrukturen
- Herausforderungen und gesellschaftliche Vorurteile gegenüber polyamoren Familien
- Der Vergleich mit monogamen Familienmodellen
Zusammenfassung der Kapitel
Monogamie – ein Erfolgsmodell?: Die Einleitung hinterfragt das traditionelle monogame Beziehungsmodell vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen wie steigender Scheidungs- und Untreueraten. Sie führt den Begriff der Polyamorie ein und beschreibt die steigende Anzahl selbst-identifizierter Polyamoristen. Die Arbeit kündigt die Untersuchung der Chancen und Herausforderungen polyamor lebender Familien an und weist auf den defizitären Forschungsstand hin, insbesondere die fehlende repräsentative Datenlage für den deutschsprachigen Raum.
Das Konzept der Polyamorie: Dieses Kapitel definiert Polyamorie als ein Beziehungskonzept, welches sexuelle und/oder Liebesbeziehungen mit mehreren Partnern gleichzeitig erlaubt, vorausgesetzt alle Beteiligten sind informiert und einverstanden. Es werden die erforderlichen Eigenschaften wie Reife, Kommunikationsfähigkeit und Toleranz hervorgehoben. Polyamorie wird als Erweiterung des Spielraums des Begehrens und als Kritik am monogamen Ideal dargestellt. Der Unterschied zu Polygamie wird klargestellt, und die Verbreitung von Polyamorie vor allem in westlichen Ländern wird diskutiert, verbunden mit der Bedeutung von Gleichberechtigung.
Schlüsselwörter
Polyamorie, Monogamie, polyamore Familien, Elternschaft, gesellschaftliche Akzeptanz, Herausforderungen, Chancen, Forschungsstand, Familienmodelle, Beziehungsformen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Polyamorie – Chancen und Herausforderungen polyamor lebender Familien
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Chancen und Herausforderungen polyamor lebender Familien. Sie beleuchtet den Begriff der Polyamorie, verschiedene Ausprägungen und die Verbreitung dieser Lebensform, sowie die spezifischen Chancen und Probleme polyamorerer Familien. Der aktuelle Forschungsstand wird berücksichtigt, wobei bestehende Defizite explizit benannt werden.
Was sind die zentralen Themen der Arbeit?
Zentrale Themen sind die Definition und Verbreitung von Polyamorie, polyamore Elternschaft und deren Auswirkungen auf Kinder und Eltern, die Chancen polyamorerer Familienstrukturen, die Herausforderungen und gesellschaftlichen Vorurteile gegenüber polyamoren Familien sowie ein Vergleich mit monogamen Familienmodellen.
Wie wird Polyamorie definiert?
Polyamorie wird als ein Beziehungskonzept definiert, welches sexuelle und/oder Liebesbeziehungen mit mehreren Partnern gleichzeitig erlaubt, vorausgesetzt alle Beteiligten sind informiert und einverstanden. Es werden Eigenschaften wie Reife, Kommunikationsfähigkeit und Toleranz als erforderlich hervorgehoben. Polyamorie wird als Erweiterung des Spielraums des Begehrens und als Kritik am monogamen Ideal dargestellt. Der Unterschied zu Polygamie wird klargestellt.
Wie verbreitet ist Polyamorie?
Die Arbeit diskutiert die Verbreitung von Polyamorie, insbesondere in westlichen Ländern, im Zusammenhang mit der Bedeutung von Gleichberechtigung. Es wird jedoch auch auf den defizitären Forschungsstand und die fehlende repräsentative Datenlage, besonders für den deutschsprachigen Raum, hingewiesen.
Welche Aspekte der polyamoren Elternschaft werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen polyamorerer Familienstrukturen auf Kinder und Eltern. Sie untersucht die spezifischen Herausforderungen und Chancen, die mit dieser Form der Elternschaft verbunden sind.
Welche Chancen werden polyamoren Familien zugeschrieben?
Die Arbeit untersucht die Chancen polyamorerer Familienstrukturen im Vergleich zu monogamen Modellen. Diese Chancen werden im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen und im Vergleich zum traditionellen monogamen Beziehungsmodell diskutiert.
Welche Herausforderungen und Probleme bestehen für polyamore Familien?
Die Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen und gesellschaftlichen Vorurteilen, denen polyamore Familien begegnen. Diese Herausforderungen werden im Detail analysiert und diskutiert.
Wie wird das monogame Familienmodell in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit hinterfragt das traditionelle monogame Beziehungsmodell vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen wie steigender Scheidungs- und Untreueraten. Es dient als Vergleichsmodell für die Analyse der Chancen und Herausforderungen polyamorerer Familien.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Polyamorie, Monogamie, polyamore Familien, Elternschaft, gesellschaftliche Akzeptanz, Herausforderungen, Chancen, Forschungsstand, Familienmodelle, Beziehungsformen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet Kapitel zu Monogamie als Erfolgsmodell, dem Konzept der Polyamorie (inkl. Formen und Verbreitung), polyamorerer Elternschaft (inkl. Auswirkungen auf Kinder und Eltern), Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten, Problemen und Herausforderungen sowie einem Fazit.
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- Anna Fuß (Author), 2017, Chancen und Herausforderungen von polyamoren Familien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369947