Die Schüler setzen sich derzeit mit der eigenen Person auseinander und zeigen Interesse am anderen Geschlecht. Dies zeigt sich dadurch, dass einige Hand in Hand zum Bus gehen und die Frage gestellt wurde, woher Babys kommen. Das Thema „Kennst du deinen Körper?“ knüpft an die Erfahrungen der Schüler an und hat sowohl Gegenwarts- als auch Zukunftsbedeutung: die meisten Schüler der Klasse 4 befinden sich momentan im Stadium der Pubertät. Auf die bevorstehende emotionale und physische Veränderung sollen die Schüler vorbereitet werden, um sie als natürlich zu erleben und ihr nicht ängstlich gegenüber zu stehen. Weiterführende Lernprozesse sind aufbauend auf dem Wissen über den eigenen Körper im Bereich Monatshygiene und Sexualerziehung angedacht.
In den Richtlinien für die Schule für Praktisch Bildbare wird das Unterrichts- und Erziehungsziel „1.1.2 Erfahren der physischen Einheit des Körpers durch Kennen der Körperteile und ihrer Funktionen und Empfinden der Körperoberfläche“ aufgeführt. Dies lässt sich konkretisieren durch den Zusatz „[...] die Körperoberfläche als ein für den Menschen typisches persönlich-charakteristisches Merkmal; Teile der Körperoberfläche als Träger ganz bestimmter Eigenschaften und Funktionen und eines ganz bestimmten Aussehens“ kennen lernen. Der Hessische Rahmenplan für den Sachunterricht an der Schule für Lernhilfe beschreibt im Aufgabenfeld „Ich nehme meinen Körper wahr“ den Schwerpunkt der heutigen Stunde folgendermaßen: „Jungen und Mädchen sind verschieden: Kennen der unterschiedlichen Geschlechtsmerkmale von Mädchen und Jungen; Identifikation mit dem eigenen Geschlecht (positive Einstellung zum eigenen Körper)“.
Inhalt
1. Begründung des Themas und Richtlinienbezug
2. Sachanalyse
3. Lernvoraussetzungen
4. Lernziele
5. Struktur der Unterrichtseinheit
6. Didaktisch-methodische Entscheidungen und Reduktion
7. Verlaufsplanung der Unterrichtsstunde
8. Literatur
9. Anhang
1. Begründung des Themas und Richtlinienbezug
Die Schüler setzen sich derzeit mit der eigenen Person auseinander und zeigen Interesse am anderen Geschlecht. Dies zeigt sich dadurch, dass einige Hand in Hand zum Bus gehen und die Frage gestellt wurde, woher Babys kommen. Das Thema „Kennst du deinen Körper?“ knüpft an die Erfahrungen der Schüler an und hat sowohl Gegenwarts- als auch Zukunftsbedeutung: die meisten Schüler der Klasse 4 befinden sich momentan im Stadium der Pubertät. Auf die bevorstehende emotionale und physische Veränderung sollen die Schüler vorbereitet werden, um sie als natürlich zu erleben und ihr nicht ängstlich gegenüber zu stehen. Weiterführende Lernprozesse sind aufbauend auf dem Wissen über den eigenen Körper im Bereich Monatshygiene und Sexualerziehung angedacht.
In den Richtlinien für die Schule für Praktisch Bildbare wird das Unterrichts- und Erziehungsziel „1.1.2 Erfahren der physischen Einheit des Körpers durch Kennen der Körperteile und ihrer Funktionen und Empfinden der Körperoberfläche“ (8) aufgeführt. Dies lässt sich konkretisieren durch den Zusatz „[...] die Körperoberfläche als ein für den Menschen typisches persönlich-charakteristisches Merkmal; Teile der Körperoberfläche als Träger ganz bestimmter Eigenschaften und Funktionen und eines ganz bestimmten Aussehens“ kennen lernen. Der Hessische Rahmenplan für den Sachunterricht an der Schule für Lernhilfe beschreibt im Aufgabenfeld „Ich nehme meinen Körper wahr“ den Schwerpunkt der heutigen Stunde folgendermaßen: „Jungen und Mädchen sind verschieden: Kennen der unterschiedlichen Geschlechtsmerkmale von Mädchen und Jungen; Identifikation mit dem eigenen Geschlecht (positive Einstellung zum eigenen Körper)“ (19).
2. Sachanalyse
Von Anfang an unterscheiden sich Jungen und Mädchen in ihren primären Geschlechtsmerkmalen (Genitalien). In der Kindheit bleiben die Geschlechtsorgane noch in ihrem Ausgangsstadium. Ab einem Alter von etwa 12 Jahren beginnt die Hypophyse mit der Produktion von FSH (Follikel Stimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon). Diese stimulieren Eierstöcke und Hoden, Östrogen und Testosteron zu produzieren. Die Hormone lassen Samen- und Eizellen heranwachsen, regulieren die Reifung der Geschlechtsorgane und die Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale: bei den Mädchen entwickeln sich Brust und Hüfte und die erste Menstruation stellt sich ein. Bei Jungen wird die Stimme tiefer und der Bart sprießt. Jungen und Mädchen erreichen die Geschlechtsreife. Insgesamt gesehen verändert sich durch das Wachstum die Form des Körpers. Die Identifikation mit dem jeweiligen Geschlecht ist bei Jungen meist leichter, da Glied und Hoden von Anfang an sichtbar sind. Mädchen entwickeln meist erst in der Pubertät ein Gefühl für ihre Weiblichkeit (vgl. Schneider, 13f).
Aufgrund von Wahrnehmungsstörungen kann das Körperschema lückenhaft sein. Als Bezugspunkt zur Orientierung im Raum ist es wichtig, ein vollständiges Bild des eigenen Körpers zu entwickeln. Die Kenntnis über den eigenen Körper ist insbesondere im Bereich der Geschlechtsmerkmale lückenhaft, da diese allgemein tabuisierend ausgeklammert werden.
3. Lernvoraussetzungen
Allgemeine Lernvoraussetzungen
Die Schüler der Klasse 4 sind körperlich unterschiedlich weit entwickelt, was unter anderem durch die große Altersspanne von neun bis dreizehn Jahren begründet ist. Zwei Schülerinnen haben bereits ihre Monatsblutung. Bei einigen Schülern ist ein wenig ausgeprägtes Körpergefühl/ -schema zu beobachten (Anneliese stößt häufig gegen Gegenstände, Sabine und Konni haben Schwierigkeiten, Körperteile zu benennen und an sich selbst zu finden). Teilweise werden sexistische Kommentare und Gesten gebraucht, deren Bedeutung nicht klar ist (z.B. Bert steckt Finger durch die Hose in Tiburs After, Thomas nimmt runde Bauklötze als Verlängerung des Penis´).
Individuelle Lernvoraussetzungen
Anna (c)
ist körperlich bereits weit entwickelt. Sie hat ein außerordentlich schlechtes Verhältnis zu ihrem Körper, den sie häufig als zu dick beschimpft. In der Vergangenheit war sie Opfer sexueller Übergriffe. Heute kann sich ihre Erfahrung in verschiedenen Begriffen für die Genitalien wieder finden. Ihr Umgang mit den Materialien wird beobachtet, um in den kommenden Stunden die persönliche Betroffenheit besser berücksichtigen zu können.
Anneliese (a)
gestikuliert ansatzweise zum Liedtext – muss aber aufgefordert werden, da sie sich sonst nur passiv beteiligt. Die Koordination einzelner Körperteile ist wenig ausgeprägt. Körpernahe Gliedmaßen sind ihr in Funktion und Bezeichnung geläufiger als körperferne, wie z.B. der Fuß. Wenn Anneliese unsicher ist, steckt sie häufig die Finger in den Mund oder in die Hose. Ist sie unmotiviert zeigt sie Vermeidungstendenzen bis hin zur Verweigerung („weiß net“, verschränkt die Arme und senkt den Kopf). Beim Bearbeiten von Arbeitsblättern schweift ihr Blick häufig umher. Sie kann ihn nur für kurze Augenblicke auf die Aufgabe konzentrieren. Der Blick ist fokussierter, wenn sie steht. Relativ gezielt bringt sie Klebstoff an. Beim Schneiden muss ihre Hand geführt werden.
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- Arbeit zitieren
- Jessica Freis (Autor:in), 2004, Unterrichtsstunde Förderschule: Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Mann und Frau, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36988
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