"Das Selbstwertgefühl stärken" - ist dies durch religiöse Erziehung möglich? Und was macht das Selbstwertgefühl aus, dass seine Wichtigkeit in der psychoanalytischen Arbeit sowie der Kindheitspädagogik bestätigt wird. Macht es tatsächlich so "stark und widerstandfähig" im Sinne von Resilienz? Diese Arbeit analysiert die zwei im Titel enthaltenen Thesen. These I: positives Selbstwertgefühl ist ein Faktor von Resilienz und These II: religiöse Erziehung ist für die Entwicklung des Selbstwertgefühls bedeutsam und kann durch sie gefördert werden.
Zur ersten These werden die theoretischen Grundlagen des Selbstwerts/Selbstwertgefühls bearbeitet. Anhand der existenzanalytisch begründeten „Erziehung zum Selbstwert“ (E. M. Waibel) stelle ich im ersten Kapitel, nach einem Definitionsversuch die Entwicklung, die Quellen und Bedeutung des Selbstwerts anhand drei grundlegender Motivationen vor, welche bereits eine Parallelität zur Religiösen Erziehung andeuten. Um These I zu belegen wird im zweiten Kapitel versucht, den Stellenwert des Selbstwertgefühls in der Resilienzforschung und -förderung darzustellen. Religiosität und Selbstwertgefühl sind beide getrennt voneinander als personelle Schutzfaktoren in der Resilienzforschung genannt.
Der zweite Teil dieser Arbeit definiert „Religiöse Erziehung“ (Kapitel 3) vor allem in Bezug auf Einrichtungen für Kinder. Kapitel 4 arbeitet anhand Studien zur Religiosität und Selbstwert deren Beziehung heraus, welche mich zur unerwarteten Erkenntnis brachte, dass die vermutete wechselseitig beeinflussende Beziehung nicht ausgeglichen ist. Nachdem These II bereits im Exkurs zur Parallelität der Erziehung zum Selbstwert und „Religiöser Erziehung“ (s. 3.1) angedeutet wird, stelle ich in 4.2 Bedingungen dar, die „Religiöse Erziehung und Bildung“ erfüllen muss, um die Selbstwertentwicklung positiv zu beeinflussen.
Konkret stelle ich zum Schluss fünf verschiedene religionspädagogische Methoden und Rituale vor; analysiere sie in Bezug auf die herausgearbeiteten Möglichkeiten der Selbstwertförderung.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- 1. Theoretische Grundlagen zum Selbstwertgefühl
- 1.1 Selbstwert und Selbstwertgefühle - Definitionen und Verständnisse
- 1.2 Entwicklung des Selbstwerts – Bedingungen und Motivationen
- 1.2.1 Quellen des Selbstwertgefühls
- 1.2.2 Bedeutung der frühen Kindheit für die Entwicklung des Selbstwerts
- 1.3 Zur Bedeutung und Funktion des Selbstwerts - Korrelaten des Selbstwerts
- 2. Selbstwert als Faktor von Resilienz
- 2.1 Begriffs- und Konstruktdefinition „Resilienz“
- 2.2 Forschungsstand - Studien
- 2.2.1 Kauai-Längsschnittstudie – Risiko- und Schutzfaktorenmodell
- 2.2.2 Forschungsstand zur Entwicklung und Förderung von Resilienz
- 2.3 Selbstwert in der Resilienzförderung
- 3. Religiöse Erziehung
- 3.1 Definition und Anliegen religiöser Erziehung
- 3.2 Religiöse Entwicklung im Kindesalter
- 3.3 Begründung und Bedeutung Religiöser Erziehung und Bildung
- 4. Zum Verhältnis von Religiöser Erziehung und dem Selbstwert
- 4.1 Religiosität und der Selbstwert
- 4.2 Bedingungen Religiöser Erziehung und Bildung zur positiven Beeinflussung des Selbstwerts
- 4.3 Analyse von Methoden und Ritualen religiöser Bildung und Erziehung in Bezug auf die Selbstwertförderung
- 4.3.1 Biblische Geschichten und Gleichnisse erzählen
- 4.3.2 Religiöse Bilderbücher
- 4.3.3 Christliche Kinderlieder
- 4.3.4 Christliche Gebete für Kinder
- 4.3.5 Segnen
- 5. Fazit: Die unerwartete Beziehung, neuen Erkenntnisse und offene Fragen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Beziehung zwischen religiöser Erziehung und dem Selbstwertgefühl. Sie untersucht, ob religiöse Erziehung einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Selbstwertgefühls hat und inwiefern das Selbstwertgefühl als Faktor von Resilienz betrachtet werden kann.
- Theoretische Grundlagen des Selbstwerts und Selbstwertgefühls
- Resilienz und ihre Bedeutung für die psychische Gesundheit
- Definition und Anliegen religiöser Erziehung
- Beziehung zwischen Religiosität, Selbstwert und Resilienz
- Möglichkeiten der Selbstwertförderung durch religiöse Erziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und stellt die beiden zentralen Thesen vor: positives Selbstwertgefühl als Faktor von Resilienz und religiöse Erziehung als förderlich für die Entwicklung des Selbstwertgefühls.
Kapitel 1 beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen des Selbstwerts und Selbstwertgefühls. Es werden Definitionen, Entwicklung, Quellen und Bedeutung des Selbstwerts sowie die Verbindung zu Selbstwertgefühlen erläutert.
Kapitel 2 untersucht den Zusammenhang zwischen Selbstwert und Resilienz. Es wird der Begriff Resilienz definiert, der Forschungsstand beleuchtet und die Rolle des Selbstwerts in der Resilienzförderung dargestellt.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem Konzept der religiösen Erziehung. Es werden Definition, Anliegen, Entwicklung, Begründung und Bedeutung religiöser Bildung und Erziehung in Bezug auf Kindertagesstätten und andere Einrichtungen erläutert.
Kapitel 4 beleuchtet die Beziehung zwischen religiöser Erziehung und dem Selbstwert. Es werden Studien zur Religiosität und Selbstwert vorgestellt und die Bedingungen religiöser Erziehung und Bildung zur positiven Beeinflussung des Selbstwerts analysiert.
Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und diskutiert offene Fragen zur Beziehung zwischen religiöser Erziehung und dem Selbstwert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Selbstwertgefühl, Resilienz, religiöse Erziehung, Selbstwertförderung, Religiosität, psychoanalytische Arbeit, Kindheitspädagogik, Schutzfaktoren, Kernkompetenz, religiöse Entwicklung, didaktische Mittel, Methoden und Rituale religiöser Bildung und Erziehung.
- Citar trabajo
- Sandra Blum (Autor), 2017, Die Bedeutung von religiöser Erziehung für das Selbstwertgefühl als Faktor von kindlicher Resilienz, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369716