Seinen eigenen Worten zufolge steht Tourniers Werk in einem Spannungsfeld zwischen Philosophie und Literatur. In Verbindung mit seiner Auffassung von Ästhetik hat dies in der Vergangenheit zu Kontroversen geführt , auf die hier nicht näher eingegangen werden kann. Ich möchte im Folgenden zunächst einen kleinen Überblick über die Biographie Tourniers geben. Danach möchte ich kurz auf Tourniers Verhältnis zu Philosophie und Literatur eingehen. Die möglichen philosophischen Vorbilder Tourniers sollen jedoch ausgespart werden: einerseits aus Platzgründen, andererseits jedoch, weil es Tournier in den meisten Fällen nicht (mehr) um die Umsetzung des Gedankenguts eines bestimmten Philosophen geht und die philosophischen Vorbilder in seinen Werken manchmal auch gar nicht klar zu identifizieren sind. Anschließend soll aufgezeigt werden, welche Auswirkungen die Opposition Philosophie-Literatur auf Tourniers Werk hat. Diesem folgt die Analyse von „La famille Adam“, der ersten Erzählung aus dem Band „Le Coq de bruyère“.
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Inhaltsverzeichnis
- O. Einleitung
- I. Biographie
- II. Tourniers Erzählkonzeption
- II.1. Zur Opposition Philosophie - Literatur
- II.2. Zu Tourniers Konzeption von Erzählformen
- III. Der Mythos bei Tournier
- III.1. Der Mythos als Bindeglied zwischen Literatur und Philosophie
- III.2. Mythische Stoffe in „Le Coq de bruyére"
- IV. „La famille Adam"
- IV.1. Inhaltsangabe
- IV.2. Strukturelemente
- _2.1_ Der Schöpfer als Hermaphrodit
- _2.2_ Der Hermaphrodit und seine Aufspaltung in Mann und Frau
- _2.3_ Die Symbolik der Elemente
- _2.4_ „Sédentaire" vs. „Nomade"
- _2.5_ Der Außenseiter
- V. Zusammenfassung
- BIBLIOGRAPHIE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Werk des französischen Autors Michel Tournier, der sich in seinen Werken mit der Verbindung von Philosophie und Literatur auseinandersetzt. Die Arbeit analysiert Tourniers Erzählkonzeption und die Rolle des Mythos in seinem Werk, wobei ein besonderer Fokus auf der Erzählung „La famille Adam" aus dem Band „Le Coq de bruyére" liegt. Ziel ist es, Tourniers spezifische Verbindung von philosophischen Ideen und literarischen Formen aufzuzeigen und die Bedeutung des Mythos als Bindeglied zwischen diesen beiden Disziplinen zu beleuchten.
- Verbindung von Philosophie und Literatur
- Rolle des Mythos in Tourniers Werk
- Analyse der Erzählung „La famille Adam"
- Schöpfungsmythos und Hermaphrodit
- Opposition von Sesshaftigkeit und Nomadentum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Tourniers Werk als ein Spannungsfeld zwischen Philosophie und Literatur vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. In der Biographie wird Tourniers Leben und seine frühen Interessen, die ihn zur Philosophie und später zur Literatur führten, beleuchtet. Kapitel II analysiert Tourniers Erzählkonzeption im Kontext seiner Auseinandersetzung mit Philosophie und Literatur. Es wird gezeigt, wie Tournier traditionelle literarische Formen mit philosophischen Inhalten verbindet und dabei eine eigene Form der literarischen Innovation entwickelt.
Kapitel III widmet sich der Rolle des Mythos in Tourniers Werk. Hier wird erläutert, wie der Mythos als Bindeglied zwischen Literatur und Philosophie fungiert und Tournier ermöglicht, philosophische Ideen in Form von literarischen Erzählungen zu präsentieren. In diesem Zusammenhang wird auf die Verwendung von Mythen in „Le Coq de bruyére" eingegangen, wobei „La famille Adam" als zentrale Erzählung herausgestellt wird.
Kapitel IV bietet eine detaillierte Analyse der Erzählung „La famille Adam". Es werden die zentralen Elemente der Erzählung, wie die Reinterpretation des Schöpfungsmythos, die Figur des hermaphroditischen Schöpfers und die Aufspaltung des Adam in Mann und Frau, sowie die Symbolik der Elemente und die Opposition von Sesshaftigkeit und Nomadentum, untersucht. Abschließend wird die Figur des Außenseiters, verkörpert durch Kain, in den Kontext der Erzählung eingeordnet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Michel Tournier, Erzählkonzeption, Philosophie, Literatur, Mythos, Schöpfungsmythos, Hermaphrodit, „La famille Adam", „Le Coq de bruyére", Sesshaftigkeit, Nomadentum, Außenseiter, Symbolismus, Interpretation, Literaturanalyse.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2001, ´La famille Adam´ aus der Erzählsammlung ´Le coq de bruyère´ von Michel Tournier, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3697
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