Die außenpolitischen Mechanismen und Motive Großbritanniens und vor allem seine Beziehung zu den USA, als deren wichtigster und verlässlichster Partner es sich bei den Interventionen im Irak und Afghanistan erwiesen hat, rücken zur Zeit wieder zunehmend ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Der Begriff „special relationship“ ist das Schlagwort, unter dem die Beziehung zwischen den USA und Großbritannien zumindest seit dem zweiten Weltkrieg firmiert und der vor allem auf britischer Seite immer wieder benutzt wird, um die Beziehungen beider Staaten zu umschreiben. Was allerdings das Spezielle an dieser zwischenstaatlichen Beziehung ist und was die tragenden Elemente dabei sind, wird kaum erwähnt. Auch in der Fachliteratur ist eine einheitliche und scharfe Abgrenzung des Begriffs nicht festzustellen. Das Zitat mit dem Richard Hodder-Wiliams die Schwierigkeit einer Begriffsabgrenzung umschreibt scheint in diesem Zusammenhang sehr passend: „I cannot define it, but I know it when I see it.“ special relationship in zwei ihrer wichtigsten Phasen beschreiben. Einmal zu Beginn des kalten Krieges, als die Beziehung für beide Staaten von großer Relevanz war. Und zweitens unter Tony Blair, der die von vielen schon totgesagte und als nicht zukunftsfähig eingeschätzte Verbindung wieder mit neuem Leben erfüllte und sich in allen wichtigen internationalen Entscheidungen auf die Seite der USA stellte. Bei dieser Beschreibung werde ich diejenigen Gebiete betrachten, in denen tatsächlich Besonderheiten in den Beziehungen zwischen den beiden Staaten bestehen oder bestanden. Zuerst wird die Bedeutung der special relationship für beide Staaten in der Anfangsphase des Kalten Krieges beschrieben. Daraufhin wird detailliert der Focus auf die Gebiete Außen- und Sicherheitspolitik, Kooperationen im militärischen, nachrichtendienstlichen und nuklearen Bereich, ökonomische Beziehungen, und persönliche Kontakte bzw. informelle Kanäle, die bei der Beschreibung und dem Versuch der Erklärung der special relationship eine herausgehobene Rolle spielen, gelegt. Abschließend werden einige strukturellen Punkte der britischen Politik und Geschichte herausgestellt, die geeignet sind den andauernden Fortbestand der special relationship, selbst über solch gravierende geostrategische Veränderungen wie das Ende des kalten Krieges hinaus, zu erklären und eine kurze Zukunftsperspektive für die special relationship entworfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die special relationship zu Beginn des Kalten Krieges
- Bedeutung
- außenpolitische Zusammenarbeit
- militärische-; nachrichtendienstliche-; nukleare Kooperation
- ökonomisch Verbindungen
- persönliche Beziehungen/informelle Kanäle
- Die special relationship unter Blair
- Bedeutung
- außenpolitische Zusammenarbeit
- militärische-; nachrichtendienstliche-; nukleare Kooperation
- ökonomisch Verbindungen
- persönliche Beziehungen/informelle Kanäle
- Strukturelle Gründe für die Existenz und den Erhalt der special relationship
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die "special relationship" zwischen den USA und Großbritannien. Im Fokus stehen die historische Entwicklung dieser Beziehung, ihre Bedeutung für beide Staaten und die strukturellen Gründe für ihre Beständigkeit, insbesondere während des Kalten Krieges und unter der Regierung Tony Blairs.
- Entwicklung der special relationship vom Zweiten Weltkrieg bis zur Regierung Blair
- Bedeutung der Beziehung für beide Staaten in verschiedenen Phasen
- Außenpolitische und sicherheitspolitische Kooperation
- Strukturelle Gründe für die Beständigkeit der special relationship
- Zukunftsperspektive der Beziehung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die "special relationship", beschreibt die Bedeutung dieser Beziehung für beide Staaten zu Beginn des Kalten Krieges und untersucht die wichtigsten Kooperationsbereiche wie Außenpolitik, Sicherheit, militärische, nachrichtendienstliche und nukleare Zusammenarbeit, sowie ökonomische Beziehungen und persönliche Kontakte. Anschließend wird die Entwicklung der Beziehung während der Regierung Tony Blairs betrachtet, wobei die gleichen Schwerpunktthemen beleuchtet werden. Abschließend werden strukturelle Gründe für die Existenz und den Erhalt der "special relationship" analysiert, um ihre nachhaltige Bedeutung zu erklären.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Aspekten der "special relationship" zwischen den USA und Großbritannien. Wichtige Schlagwörter sind: Außenpolitik, Sicherheitspolitik, militärische Kooperation, nachrichtendienstliche Zusammenarbeit, nukleare Kooperation, ökonomische Beziehungen, persönliche Beziehungen, informelle Kanäle, strukturelle Gründe, Kalter Krieg, Tony Blair.
- Quote paper
- Tobias Dondelinger (Author), 2005, Die special relationship: Tot geglaubte leben länger. Strukturelle Gründe für den Erhalt der special relationship, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36965