Die folgende Hausarbeit zeigt verschiedenen Seiten der „digitalen Medien“ in der Gesellschaft und insbesondere im Unterricht auf. Zu Beginn wird auf die Veränderung der Mediennutzung im Unterricht und folglich auch in der Lehrerrolle eingegangen, weiterführend wird die soziale Benachteiligung am Beispiel „Digital Divide“ erläutert.
Abschließend wird geklärt, welche Risiken und Nebeneffekte die digitale Welt mit sich bringt und ob die digitalen Medien die Zukunft des Unterrichts sind.
Abstract
Die folgende Hausarbeit beschäftigt sich mit den verschiedenen Seiten der digitalen Medien in der Gesellschaft. Insbesondere befasst sie sich mit den digitalen Medien im Unterricht. Zu Beginn wird auf die Veränderung der Mediennutzung im Unterricht und folglich auch auf die veränderte Lehrerrolle eingegangen. Weiterführend wird die soziale Benachteiligung durch die digitalen Medien^ Beispiel „Digital Divide“ erläutert.
Abschließend wird geklärt, welche Risiken und Nebeneffekte die digitale Welt mit sich bringt und ob die digitalen Medien die Zukunft des Unterrichts werden können.
1. Einleitung und Überlegungen
In der Industrie- und Wissensgesellschaft gab es in den letzten Jahrzehnten einen großen Wandel. Der technische Fortschritt hat eine Masse an Medien hervorgerufen, die so vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre. Die digitalen Medien sind immer mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt. Früher war es zum Beispiel noch üblich eine Bewerbung per Post zu schicken. Heutzutage bieten viele Firmen nur noch die Möglichkeit sich online zu bewerben und das meistens erst nachdem man einen Online-Test bestanden hat. Die Ausbildung im Rahmen der allgemeinen und beruflichen Schulausbildung reicht mittlerweile für das erfolgreiche Bestehen am Arbeitsmarkt also nicht mehr aus, da der Umgang mit den digitalen Medien nicht an den Schulen gelehrt wird. Aus diesem Grund gewinnt vor allem die mediale Bildung immer mehr an Bedeutung (vgl. Röll, 2010, S.194ff). Kinder und Jugendliche wachsen in der heutigen Wissensgesellschaft mit digitalen Medien auf und werden damit sozialisiert. Die Jugendlichen lernen aus ihrem eigenen Handeln heraus die digitalen Medien für sich zu nutzen. Doch für diese Nutzung müssen Kompetenzen vorhanden sein, damit die Jugendlichen diese Medien auch für den Lernprozess nutzen können. Alleine durch das eigene Handeln ist es für die Kinder und Jugendliche jedoch nicht möglich diese Medienkompetenz zu entwickeln. Schülerinnen und Schüler benötigen deshalb eine professionelle Einführung und Erklärung von Pädagogen und Wegbegleitern, um eine kompetente Medienkompetenz aufzubauen. Aus genannten Gründen hat die Medienpädagogik auch im Kontext Schule an Aufmerksamkeit gewonnen. Viele Lehrer stammen jedoch aus einer Generation, die ohne digitale Medien aufgewachsen ist. Die Mediennutzung stellt also nicht nur die Schülerinnen und Schüler, sondern auch viele Lehrerinnen und Lehrer vor Herausforderungen. Im Schulalltag ist oft zu beobachten, dass Schüler den Lehrern erklären, wie die Nutzung von digitalen Medien funktioniert. Doch ist es nicht eigentlich so, dass die Lehrer den Schülern einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien und Mediennutzung anleiten und ermöglichen müssen?
2. Mediennutzung im Unterricht früher vs. heute & was verändert sich für die Lehrkräfte?
Wie schon in der Einleitung erwähnt, gab es in den letzten Jahrzehnten einen großen Umschwung in der Wissens- und Industriegesellschaft.
Durch digitale Medien ergeben sich neue Möglichkeiten um Wissen zu vermitteln. Jedoch sind diese Möglichkeiten nicht nur eine Chance, sondern vor allem auch eine Herausforderung für die Lehrenden und Lernenden. Lehrkräfte der älteren Generation müssen sich an die immense Informationsflut der heutigen Gesellschaft anpassen und lernen damit umzugehen. Betrachtet man einen Unterricht, der vor einigen Jahren gehalten wurde, entdeckt man Lehrmittel wie die Tafel, den Overheadprojektor, Bücher, ausgedruckte Texte, Bilder und Skripte. Diese Lehrmittel werden auch in den gegenwärtigen Unterrichten noch analog verwendet. Durch den Wandel der Industrie, und den neuen technischen Möglichkeiten, rücken nun aber auch die digitalen Medien immer mehr in den Vordergrund. Das wohl wichtigste und grundlegendste digitale Medium im Unterricht ist der Computer mit Internetzugang. Durch diesen gibt es für Lehrkräfte ein noch breiteres Spektrum an Möglichkeiten zur Unterrichtsgestaltung. Um dies jedoch umsetzen zu können benötigen die Lehrkräfte ein gewisses Maß an Medienkompetenz und natürlich auch die Kompetenz der Medienpädagogik um den Schülerinnen und Schülern das Wissen und die Kompetenzen zu vermitteln.
Aufgrund der eigenen Mediensozialisation sind angehende Lehrkräfte der jüngeren Generation mit Neuerungen der Industrie und den digitalen Medien besser eingespielt und haben deshalb weniger Probleme diese dann in ihren Unterricht mit einzubinden, als Lehrer die in einer Generation, die komplett ohne digitale Medien auskam, aufgewachsen sind.
Viele Lehrkräfte der älteren Generation (ab 50 Jahren) sind deshalb auch sehr skeptisch wenn es um den Einsatz von digitalen Medien geht. Laut der BITKOM-Studie (vgl. BITKOM- Studie,2015) haben weniger als 15 % der ü50 Generation jemals an einer Fortbildung im Bereich digitale Medien teilgenommen. Gründe für die Skepsis und Ablehnung sind Kontrollverlust- und Autoritätsängste. Jedoch ist hierbei auch zu erwähnen, dass ein Großteil der „unter 50 Jahren Generation“ sich nicht gegen eine Implementation der digitalen Medien stellt. Sie sind der Meinung, dass ohne eigene adäquate Medienkompetenz, den Schülern eine solche auch nicht vermittelt werden und deshalb kein didaktischer Mehrwert entstehen kann. Wenn sich nun ein solcher Mehrwert nicht erzielen lassen kann, dann wird der Einsatz digitaler Medien auch eher gering ausfallen (vgl. Hartung,2014, S.195). Viele Kinder und Jugendliche bringen heutzutage schon eine gewisse Medienkompetenz aus dem Elternhaus mit, da sie damit aufgewachsen und sozialisiert worden sind. Für die Lehrkräfte gilt nun an diese Kompetenzen anzuknüpfen und diese auszubauen. Es ist Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeiten, aber auch die Risiken der digitalen Welt zu verdeutlichen, sodass die Jugendlichen auch selbst reflektieren können, was nützlich oder unnütz ist. Durch den Einsatz digitaler Medien gibt es für Lehrkräfte auch die Möglichkeit komplett neue Unterrichtsstunden zu entwerfen. Meist war es beim Einstieg in ein neues Themengebiet üblich, dass die Lehrkraft den Lernenden einen vorgefertigten Vortrag als Frontalunterricht vorgetragen hat. Heutzutage können die Lehrkräfte mit ihren Schülerinnen und Schülern einen offenen Unterricht gestalten, indem sie zum Beispiel in einen Computerraum gehen. In diesem können sich die Schülerinnen und Schüler nun selbst über das neue Themengebiet informieren und austauschen. Hierbei steht dann nicht mehr der Lehrer selbst, sondern vielmehr die Lernenden im Mittelpunkt (vgl. Röll 2014, S.40-41). Die Aufgaben der Lehrkraft bestehen nun darin, ein angemessenes Aufgabenniveau auszuwählen, die Lernenden zu motivieren und das selbstgesteuerte Lernen der Schülerinnen und Schüler zu fördern und fordern.
3. Soziale Benachteiligung & Digital Divide
Wie schon längere Zeit bekannt und durch einige Studien bewiesen (vgl. PISA 2004), gibt es Zusammenhänge zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen. Deshalb entwickelte sich in den letzten Jahren in der gesellschaftlichen und politischen Öffentlichkeit eine größere Bereitschaft, Fragen der sozialen Ungleichheit zu thematisieren. Im medienpädagogischen Bereich waren diese Fragen lange Zeit aber kein besonderes Thema (vgl. Niesyto, 2007, S.153).
Oftmals wird in Intemetstudien davon gesprochen, dass die „Digitale Ungleichheit“ ihren Ursprung nicht in den technischen Möglichkeiten, sondern vielmehr durch soziale Ungleichheiten hervorgerufen wird, doch was ist die „Digitale Ungleichheit“ oder auch „Digital Divide“ überhaupt?
Der sogenannte „Digital Divide“ zu Deutsch, die digitale Kluft bzw. die digitale Spaltung bezieht sich auf die soziologische Hypothese bzw. Befürchtung, es könnten Chancenungleichheiten dadurch entstehen, dass nicht jede Bevölkerungsgruppe die gleichen Möglichkeiten hat, an Informationen zu gelangen (Zugang) und/oder diese zu nutzen (Verwertung) (vgl.e-teaching.org, eingesehen am 14.01.17).
Das heißt es werden Menschen, die keinen Internetzugang haben, ausgegrenzt und benachteiligt. Da stellt sich natürlich die Frage, wie viele Menschen überhaupt Zugang zu digitalen Medien haben und diese auch nützen können.
Wenn man die weltweite Situation mal näher betrachtet, dann fällt auf, dass nicht einmal ein Prozent der Menschen in Afrika derzeit über einen Breitband-Internetanschluss verfügt (vgl. Niesyto, 2009, S.6). Auch wenn es in der dritten Welt große Anstrengungen gibt, um einen „Digital Divide“ zu verhindern, so muss man doch immer noch von einer weltweiten digitalen Spaltung sprechen.
Doch wie sieht es denn in Deutschland bzw. dem deutschsprachigen Raum aus? Herbert Kubicek und Stefan Welling sprechen in ihrem Text: „Vor einer digitalen Spaltung in Deutschland? Annäherung an ein verdecktes Problem von wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Brisanz“ nicht von einer „digitalen Spaltung“, sondern verweisen vielmehr auf die Wissenskluft-Forschung aus den 70er und 80er Jahren. Sie sind außerdem der Meinung, dass ein Internetzugang eine Basis ist, aber noch längst nicht alles in Bezug auf den „Digital Divide“
Ein Internetzugang ist also quasi die Voraussetzung, dies bedeutet jedoch nicht, dass dieser Zugang dann auch genutzt wird. Es wurde gezeigt, dass noch über zwei Drittel der Bevölkerung keine Nutzer sind (vgl. Kubicek, Welling, 2000, S.13)
Als Grund für die Nichtnutzung stellte sich vor allem der fehlende Bedarf und die Aussage: „Ich brauche es nicht in meinem täglichen Leben“ heraus (vgl. Eherer,2012, S.4). Wenn das Internet jedoch kompetent genutzt wird, dann können damit Wissenslücken und Wissensspaltungen ausgeglichen werden. Außerdem kann durch die sozialen Netzwerke eine Art Integration und soziales Miteinander geschaffen werden. Um nun aber auf den „Digital Divide“ zurückzukommen.
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- Max Baldarm (Author), 2017, Digitale Medien. Die Zukunft der Unterrichts?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369652
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