Ein stets wichtiges Thema im politischen Diskurs ist die Frage nach dem richtigen Umgang mit Migration und den damit einhergehenden Folgen. Wie mit diesen Themen umgegangen werden soll, wird oft in gegensätzlichen Theorien und Ansätzen diskutiert. Die Zuwanderung kann viele Gründe haben, seien es militärische Konflikte, wirtschaftliche Krisen oder Unterdrückung. Laut Adam und Asshauer (2009) ist die Zivilbevölkerung in der heutigen Zeit immer mehr von Kriegen und Terrorangriffen betroffen. Zuwanderung kann einerseits als etwas Bereicherndes und wirtschaftlich Notwendiges angesehen werden. Anderseits gibt es auch Stimmen, die meinen, dass Zuwanderung zu sozialen Unruhen und Arbeitslosigkeit führt.
Aber Gaillard & Baumberger äussern: «Trotz Wirtschaftskrise, Öffnung des Arbeitsmarktes und Strukturwandel hat sich der Schweizer Arbeitsmarkt über die Jahre als ausgesprochen aufnahmefähig erwiesen» (2015). Weiter erwähnt Duff 2008: «Jeder 20. Asylsuchende in der Schweiz ist ein unbegleitetes Kind oder Jugendlicher». Die Zukunft ist für viele offen und ungewiss. Der Aufenthaltsstatus bietet in der Regel wenige Aussichten auf eine längerfristige Perspektive in der Schweiz (Duff, 2008).
Gegenüber UMA stellen sich sehr hohe Herausforderungen, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren, im Vergleich zu Schweizer Kindern und Jugendlichen. Die ankommenden Kinder und Jugendlichen müssen sich in einer fremden Kultur ohne Kenntnisse der Sprache, oft sogar ohne Familie zurechtfinden, erwähnt Marion Heidelberger, Präsidentin der Sonderpädagogischen Kommission LCH und Vizepräsidentin LCH in einem Interview im Magazin «Bildung Schweiz» (2017).
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, welche Herausforderungen sich für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) bei der Integration in den Schweizer Arbeitsmarkt ergeben. Der Fokus wird auf die Gründe für die Hürden bei der Integration in den Arbeitsmarkt nach der obligatorischen Schulzeit gelegt. Darüber hinaus befasst sich die Arbeit mit den vorhandenen Möglichkeiten, die sich den UMA bieten, wenn sie das obligatorische Schulalter überschritten haben und sie sich nicht in die Arbeitswelt integrieren konnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problem- und Ausgangslage
- Fragestellung
- Begründung für Auswahl der Theoriebezüge und Wissenschaftsdisziplinen
- Definitionen der relevanten Begriffe
- Beschreibung des Vorgehens zur Suche von Literatur und statistischen Quellen
- Asylgesuche der UMA in der Schweiz
- Die Jahre 2014 bis 2016
- Herausforderungen für die unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden
- In der Heimat
- In der Schweiz
- Asylverfahren der unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden
- Möglichkeiten für die unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden
- Chancengleichheit in der Bildung
- Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz
- Möglichkeiten der Integration in den Arbeitsmarkt nach Abschluss der obligatorischen Schulzeit
- Die Risiken und Massnahmen der Volljährigkeit für die UMA
- Diskussion
- Erkenntnisse
- Weiterführende Überlegungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Herausforderungen, denen sich unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA) bei der Integration in den Schweizer Arbeitsmarkt stellen müssen. Der Fokus liegt auf den Ursachen für die Integrationsschwierigkeiten nach der obligatorischen Schulzeit und den verfügbaren Möglichkeiten für UMA, die nach Abschluss der Schule keinen Zugang zur Arbeitswelt finden. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen aus verschiedenen Perspektiven und analysiert die Gründe für die Integrationsschwierigkeiten, sowie die bestehenden Möglichkeiten und Ressourcen für diese Zielgruppe.
- Herausforderungen der Integration von UMA in den Schweizer Arbeitsmarkt
- Ursachen für Integrationsschwierigkeiten nach der obligatorischen Schulzeit
- Möglichkeiten für UMA nach Abschluss der Schule
- Rolle der Bildung und Ausbildung für die Integration
- Asylverfahren und rechtliche Rahmenbedingungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit stellt die Problematik der Integration von UMA in den Schweizer Arbeitsmarkt vor und definiert die zentralen Begriffe. Es werden die Gründe für die Zuwanderung, die Herausforderungen für UMA in ihrer Heimat und in der Schweiz sowie die Besonderheiten des Asylverfahrens beleuchtet. Das zweite Kapitel analysiert die Entwicklung der Asylgesuche von UMA in der Schweiz in den Jahren 2014 bis 2016. Das dritte Kapitel widmet sich den Herausforderungen, denen UMA in ihrer Heimat und in der Schweiz begegnen. Dabei werden die Auswirkungen der Flucht, die kulturellen Unterschiede und die Sprachbarrieren, sowie die besonderen Bedürfnisse von UMA im Asylverfahren betrachtet. Das vierte Kapitel beleuchtet Möglichkeiten für die Integration von UMA in den Schweizer Arbeitsmarkt. Es werden die Bedeutung der Bildung, die steigende Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz sowie die besonderen Herausforderungen, die mit der Volljährigkeit von UMA verbunden sind, analysiert.
Schlüsselwörter
Unbegleitete minderjährige Asylsuchende, Integration, Arbeitsmarkt, Schweiz, Bildung, Ausbildung, Jugendarbeitslosigkeit, Asylverfahren, Rechtliche Rahmenbedingungen, kulturelle Unterschiede, Sprachbarrieren, Herausforderungen, Möglichkeiten.
- Citar trabajo
- Tolga Yildiz (Autor), 2017, Herausforderungen der Integration von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (UMA) in den Schweizer Arbeitsmarkt, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369603