Die fortschreitende Globalisierung der Märkte und die zunehmende Differenzierung von Kundenbedürfnissen stellen die heutigen Automobilhersteller vor großen Herausforderungen. Zum einen müssen sich die Unternehmen mit völlig neuen, bisher unbekannten Konkurrenten auf teilweise stagnierenden Absatzmärkten auseinandersetzen; zum anderen resultiert die notwendige Orientierung an den Kundenwünschen in ein höchst individualisiertes Leistungsangebot. Auf das so entstehende Spannungsfeld zwischen Kundenorientierung, Kosteneffizienz und Produktionsgeschwindigkeit reagieren die Produzenten, indem sie die Anzahl an Modellvarianten erhöhen und den Produktlebenszyklus von Fahrzeugen verkürzen. Simultan steigt dadurch jedoch auch die interne Komplexität, die sich mittlerweile in zahlreichen OEMs zu einem erheblichen Kostenfaktor entwickelt hat.
Um der wachsenden Variantenvielfalt nun möglichst kostengünstig zu begegnen, setzen zahlreiche Automobilhersteller auf die Verwendung von Plattformen. Die Konstruktion der Fahrzeuge erfolgt dabei unter der Verwendung einer speziellen Trägerstruktur, auf deren Basis eine Vielzahl unterschiedlicher Produkte entwickelt und produziert werden kann. Obwohl dieses Konzept aus produktionstechnischer Hinsicht oftmals als revolutionär bezeichnet wird, sind die Auswirkungen der Plattformkonzepte auf das Supply Management bisher nur ansatzweise erforscht. Dies erscheint verwunderlich, kommt der kostengünstigen und sicheren Materialversorgung von Automobilunternehmen doch speziell in dieser höchst dynamischen Industrie eine immer größere Bedeutung zu.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Ausgangssituation und Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Variantenvielfalt und Komplexität in der Automobilindustrie
- Definition zentraler Begriffe aus der Automobilwirtschaft
- Entwicklung von Variantenvielfalt und Produktlebenszyklus in der Automobilindustrie
- Definition, Aufgaben und Ziele des Supply Managements
- Relevanz von Variantenvielfalt und Komplexität für das Supply Management
- Plattformkonzepte
- Definition und Funktionsweise von Plattformkonzepten
- Abgrenzung von Plattformkonzepten und Baukastensystemen
- Einsatz von Plattformkonzepten in der Automobilindustrie
- Der Volkswagen Konzern
- Plattformstrategie des Volkswagen Konzerns
- Einsatz des Modularen Querbaukastens im Volkswagen Konzern
- Bedeutung des Plattformeinsatzes für das Variantenmanagement
- Relevanz der Plattformkonzepte für das Supply Management
- Auswirkungen der Plattformkonzepte aus der konzerninternen Perspektive
- Plattformkonzepte als Treiber der Gleichteileverwendung
- Plattformkonzepte im Eskalationsmanagement
- Plattformkonzepte als Treiber eines standardisierten Produktionsprozesses
- Auswirkungen der Plattformkonzepte aus der konzernexternen Perspektive
- Plattformkonzepte als Treiber der Fremdbeschaffung
- Plattformkonzepte als Treiber des Modular Sourcing
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit den Auswirkungen von Plattformkonzepten auf das Supply Management in der Automobilindustrie. Die Arbeit analysiert, inwieweit Plattformen die Herausforderungen der zunehmenden Variantenvielfalt und Komplexität in der Produktion bewältigen können und welche Auswirkungen dies auf die Beschaffung und das Lieferantenmanagement hat.
- Die zunehmende Variantenvielfalt in der Automobilindustrie
- Die Bedeutung des Supply Managements für die effiziente Produktion von Automobilen
- Die Funktionsweise von Plattformkonzepten in der Automobilindustrie
- Die Auswirkungen von Plattformkonzepten auf das Supply Management
- Die Herausforderungen und Chancen der Plattformstrategie für die Automobilindustrie
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung Dieses Kapitel stellt die Ausgangssituation und die Problemstellung der Arbeit dar. Es werden die Herausforderungen der heutigen Automobilindustrie, wie z.B. die Globalisierung der Märkte und die zunehmende Differenzierung von Kundenbedürfnissen, beschrieben. Außerdem wird die Relevanz des Supply Managements in diesem Kontext hervorgehoben.
- Kapitel 2: Variantenvielfalt und Komplexität in der Automobilindustrie Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Variantenvielfalt in der Automobilindustrie und erklärt die damit einhergehende Komplexität. Es werden die zentralen Begriffe aus der Automobilwirtschaft definiert und die Bedeutung des Supply Managements für die Bewältigung dieser Herausforderungen erläutert.
- Kapitel 3: Plattformkonzepte Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Definition und Funktionsweise von Plattformkonzepten. Es werden die Vorteile und Nachteile von Plattformkonzepten im Vergleich zu anderen Produktionsmodellen diskutiert. Außerdem wird der Einsatz von Plattformkonzepten in der Automobilindustrie, insbesondere im Volkswagen Konzern, genauer betrachtet.
- Kapitel 4: Relevanz der Plattformkonzepte für das Supply Management Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen von Plattformkonzepten auf das Supply Management. Es werden sowohl die konzerninternen als auch die konzernexternen Perspektiven beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Automobilindustrie, wie z.B. Variantenvielfalt, Komplexität, Supply Management, Plattformkonzepte, Gleichteileverwendung, Eskalationsmanagement, standardisierter Produktionsprozess, Fremdbeschaffung und Modular Sourcing.
- Quote paper
- Darius Scurtu (Author), 2014, Plattformkonzepte in der Automobilindustrie. Chancen und Risiken für das Supply Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369493