Diese Hausarbeit wurde im Rahmen eines Seminars im Fach der Bildungswissenschaften verfasst. Hierbei geht es um die Bedeutung audiovisueller Medien sowie Smartphone -Dienste wie ,,YouTube" und ,,Whatsapp", für die Entwicklungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen.
Individuen unterlaufen innerhalb ihres Lebenslaufes entwicklungsbezogene Stadien, welche sie bewältigen müssen. Diese Entwicklungs- oder auch Lernaufgaben müssen gemeistert werden, um ein vollwertiges, sowie zufriedenes Mitglied in der Gesellschaft zu werden. Vor allem in der Kindheit und Jugend werden dafür neue Medien herangezogen.
Die Internetnutzung und das Fernsehen gehören in der heutigen Zeit zu einem unverzichtbaren Bestandteil jedes Haushaltes. Heranwachsende bedienen sich an Medien, um ihre Freizeit zu gestalten, Freundschaften zu pflegen oder, um Anregungen für ihre Handlungsmuster zu erhalten. So wird das Verhalten der Medienfiguren als Orientierung oder aber zur Reflexion des eigenen Handels genutzt. Medieninhalte bieten auch Anlässe für Gesprächsthemen innerhalb der Peer-Group, was vor allem für die interne Bindung bedeutsam ist. So handeln Gesprächsthemen oft über neuste Musikvideos, Computerspiele oder Mode- oder Beautytrends.
Diese Arbeit verfolgt das Ziel zu untersuchen, welche Bedeutung neue Medien für die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben in der Kindheit und Jugend haben können. Dabei wird auf Grund der Relevanz das Medium Fernsehen, Smartphone sowie Smartphone-Dienste wie, ,,Whatsapp" und ,,YouTube" näher betrachtet. Im Anbetracht dessen wird These aufgestellt, dass neue Medien, aber vor allem das Medium Fernsehen durch die mannigfaltigen Darstellungen an Rollen-, Berufs-, sowie Geschlechtsbilder bereichernd für die Entwicklungsthemen sein können.
Inhaltsverzeichnis
1) Einleitung
2) Die Sozialisation und Identitätsentwicklung nach dem Modell der produktive Realitätsverarbeitung
3) Die Bedeutung und Risiken des Fernsehers für Entwicklungsaufgaben der mittleren Kindheit
4) Funktion von Stereotypen in audiovisuellen Medien
5) Die vier Entwicklungsaufgaben in der Jugendphase
5.1. Ein Einblick in die JIM-Studie 2016 zum Medienkonsum der Jugendlichen
5.2 Die Bedeutung von ,,Whatsapp” und ,,YouTube”, in der Jugendphase
6) Schlussfolgerung
Literaturverzeichnis
1) Einleitung
Individuen unterlaufen innerhalb ihres Lebenslaufes entwicklungsbezogene Stadien, welche sie bewältigen müssen. Diese Entwicklungs- oder auch Lernaufgaben müssen gemeistert werden, um ein vollwertiges, sowie zufriedenes Mitglied in der Gesellschaft zu werden. Vor allem in der Kindheit und Jugend werden dafür neue Medien herangezogen.
Die Internetnutzung und das Fernsehen gehören in der heutigen Zeit zu einem unverzichtbaren Bestandteil jedes Haushaltes. Heranwachsende bedienen sich an Medien, um ihre Freizeit zu gestalten, Freundschaften zu pflegen oder, um Anregungen für ihre Handlungsmuster zu erhalten. So wird das Verhalten der Medienfiguren als Orientierung oder aber zur Reflexion des eigenen Handels genutzt. Medieninhalte bieten auch Anlässe für Gesprächsthemen innerhalb der Peer-Group, was vor allem für die interne Bindung bedeutsam ist. So handeln Gesprächsthemen oft über neuste Musikvideos, Computerspiele oder Mode- oder Beautytrends.
Diese Arbeit verfolgt das Ziel zu untersuchen, welche Bedeutung neue Medien für die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben in der Kindheit und Jugend haben können. Dabei wird auf Grund der Relevanz das Medium Fernsehen, Smartphone sowie Smartphone-Dienste wie, ,,Whatsapp" und ,,YouTube" näher betrachtet. Im Anbetracht dessen wird These aufgestellt, dass neue Medien, aber vor allem das Medium Fernsehen durch die mannigfaltigen Darstellungen an Rollen-, Berufs-, sowie Geschlechtsbilder bereichernd für die Entwicklungsthemen sein können.
Klaus Hurrelmann stellt im Rahmen seines Modells der produktiven Realitätsverarbeitung, den Sozialisationsprozess und die Identitätsbildung des Individuums dar, welches im nachfolgenden Kapitel näher Erläutert wird.
2) Die Sozialisation und Identitätsentwicklung nach dem Modell der produktive Realitätsverarbeitung
Klaus Hurrelmann stellt in seinem Modell der produktiven Realitätsverarbeitung das Wechselverhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft dar. Dabei ist das Individuum kein passives Wesen, was die gesellschaftlichen Werte und Normen aufnimmt, sondern ein produktiver Gestalter seiner Sozialisation und Entwicklung.
Hurrelmann definiert Sozialisation als einen lebenslangen Prozess der Persönlichkeitsentwicklung, in welcher Umweltangebote produktiv und autonom angeeignet werden (Hurrelmann 2012, S. 54, Abels/König 2016, S.176). Die Persönlichkeitsentwicklung vollzieht sich nach dem Modell der produktiven Realitätsverarbeitung, neben der permanenten Auseinandersetzung des Individuums mit seiner Umwelt, ebenso durch die lebenslängliche Arbeit an sich selbst. Persönlichkeit wird hierbei definiert als ,,die individuell spezifische und einmalige Struktur von körperlichen und psychischen Merkmalen, Eigenschaften und Dispositionen[...]” (Hurrelmann 2013, S.88; zit. nach Abels/König S.178). Die Persönlichkeitsentwicklung bezeichnet somit den Wandel dieser Eigenschaften im Lebenslauf, aber auch den Prozess der aktiven- und produktiven Verarbeitung der inneren- und äußeren Realität (vgl. Hurrelmann 2012, S.54).
Die >innere Realität< setzt sich zusammen aus den biologischen Anlagen also wie z.B. der., ,,genetischen Veranlagung, körperlichen Konstitution, Intelligenz, dem psychischen Temperament und der Grundstruktur der Persönlichkeit” (Hurrelmann/Bauer 2015, S.100, d.- Verf.). Die >äußere Realität< beschreibt das Gebilde der Gesellschaft bzw. die Gegebenheiten der Umwelt. Dazu zählen neben dem sozialen Binnenraum des Individuums, ebenso die Bildungs- und Erziehungsinstanzen, die Erwerbsstätte, die Angebote aus dem Medien- und Freizeit Sektor, Umweltfaktoren, sowie die materiellen Ressourcen die dem Heranwachsenden zur Verfügung stehen (Hurrelmann/Bauer 2015, S.99f).
Auch ist von Sozialisation zu sprechen, wenn das Individuum durch die Bewältigung seiner Entwicklungsaufgaben am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Als Entwicklungsaufgaben werden alle altersspezifischen Anforderungen definiert, welche das Individuum meistern muss, um ein vollwertiges, sowie zufriedenes Mitglied in der Gesellschaft zu werden (vgl. Hurrelmann/Gudrun 2016, S.26).
In der Kindheit bestehen die wesentlichen Entwicklungsaufgaben darin, sich emotional an seine Umwelt zu binden, die Sprache zu erlernen und geistige sowie motorische Fertigkeiten auszubilden. Die Verarbeitung der inneren und äußeren Realität geschieht im Kindesalter noch unbewusst und ohne Reflexion des Selbstbildes (vgl. Hurrelmann/Gudrun 2016, S.36f)
In der Jugendphase bestehen die Entwicklungsaufgaben hauptsächlich darin, die Geschlechterrolle und die gesellschaftliche Mitgliedsrolle immer weiter zu verfestigen (vgl. Hurrelmann 2012, S.58).
Die vier Entwicklungsaufgaben in der Jugendphase sind das Qualifizieren, Binden, Konsumieren und Partizipieren, welche im fünften Kapitel näher erläutert werden. Der Jugendliche entwickelt sich durch die Bewältigung dieser, zu einer autonomen und gesellschaftsfähigen Persönlichkeit.
Der Wunsch nach einer einzigartigen und unverwechselbaren Persönlichkeit (Individuation) stehen im Spannungsverhältnis mit „[...] der Anpassung an die gesellschaftlichen Werte, Normen und Verhaltensstandards, der Übernahme gesellschaftlicher Mitgliedsrollen und der Eingliederung in die sozialen Strukturen der Gesellschaft”(Integration) (Hurrelmann 2012, S.60 - d. Verf.). In der Pubertät besteht ein höheres Verlangen nach Individuation, deshalb wird ist es in dieser Zeit für Jugendliche besonders schwer eine Balance zwischen der Individuation und Integration zu finden (vgl. Hurrelmann 2012, S.60).
Die Individuation geht einher mit dem Aufbau einer Identität, diese definiert Hurrelmann als eine ,,Kontinuität des Selbsterlebens” (Hurrelmann/Gudrun 2016, S.36) verbunden mit der ständigen Reflexion des Selbstbildes. Identität meint aber auch das ,,Erleben des Sich-Selbst-Gleichseins” (ebd., S.36). Der Jugendliche muss also trotz unterschiedlicher Anforderungen an sein Handeln, sich über einen längeren Zeitraum hinweg identisch erleben. In wie weit das Spannungsverhältnis zwischen Individuation und Integration ausgeglichen wird, hängt von den personalen- (individuelle Kompetenzen) und soziale Ressourcen (Unterstützung der sozialen Umwelt) ab, die dem Jugendlichen zur Verfügung stehen (Hurrelmann 2012, S.63). Vor allem im Zusammenhang mit den kritischen Lebensereignissen sind soziale Ressourcen für die Bewältigung bedeutsam.
Werden die Entwicklungsaufgaben von dem Jugendlichen bewältigt und das Spannungsverhältnis von Individuation und Integration in Einklang gebracht, bildet sich die Ich-Identität aus. Die Ich-Identität ist für die weitere Lebensführung unverzichtbar, da sie neben der selbstständigen Handlungsfähigkeit auch für eine gesunde Psyche und Lebensführung notwendig ist (Hurrelmann/Bauer 2016, S.111).
Hurrelmann stellt in seinem Modell anders als in konventionellen Sozialisationstheorien, das Individuum nicht als passives Wesen dar. Er erklärt die Sozialisation als einen lebenslangen Prozess im Zusammenspiel von Mensch und Umwelt. Die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben führen zu einer vollständigen Integration in gesellschaftlichen Strukturen und legen den Grundstein einer zufriedenen Lebensführung.
Im weiteren Verlauf werden die Bedeutung und Risiken des Fernsehers im Hinblick auf die Entwicklungsaufgaben der Kindheit herausgestellt.
3) Die Bedeutung und Risiken des Fernsehers für Entwicklungsaufgaben der mittleren Kindheit
In diesem Kapitel werden Medien im Hinblick auf ihre Bedeutung sowie Risiken für die Entwicklungsaufgaben im Kindesalter betrachtet.
Oerther und Dreher (2002) haben die zu bewältigenden Entwicklungsaufgaben der mittleren Kindheit tabellarisch dargestellt. Diese müssen in einem Alter von ca.6-12 Jahren, neben der Ausbildung ihrer motorischen Geschicklichkeit auch lernen, ihre körperlichen Veränderungen zu akzeptieren. Geschlechtertypisches Rollenverhalten, sowie die Aneignung der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit, gehören ebenso dazu. Das Kind muss wichtige, für den Alltag notwendige Denkmuster, sowie ein Moralverhalten entwickeln. Die Ausbildung zu einer unabhängigen Persönlichkeit, sowie eine Grundhaltung gegenüber sozialen Gruppen und den gesellschaftlichen Institutionen werden ebenso entwickelt (vgl. Süss/ Lampert u.a. 2013, S.49).
Um die oben genannten Entwicklungsaufgaben zu bewältigen, ist es für das Kind essentiell Primärerfahrungen[1] durch Interaktion mit gleichaltrigen Kindern zu gewinnen. Der Fernseher übermittelt durch seine Inhalte Sekundärerfahrungen[2] also ,,das Leben aus zweiter Hand” (Süss/Lampert u.a. 2013, S.22). Im Falle eines übermäßigen Fernsehkonsums, würden Erfahrungen oder Kompetenzen, welche Kinder primär durch spielerische Aktivitäten gewinnen, vernachlässigt werden. Beispielsweise wird, die motorische Geschicklichkeit, das Selbstvertrauen, die Kreativität oder das soziale Denk- und Handlungsvermögen durch alltägliche Spielaktivitäten erworben (vgl. BZgA 2017).
Die KIM-Studie 2014 gibt an, dass 55% der Mädchen sowie 52% der Jungen sich in ihrer Freizeit am liebsten mit ihren Freunden treffen. Und nur 31% dieser, geben fernsehen als ihre Lieblings-Freizeitbeschäftigung an (vgl. KIM-Studie 2014, S.15). Demnach ist die Anzahl der Kinder, welche ihre Erfahrungen aus der Interaktion mit Freunden gewinnen, höher als jene durch mediale Erfahrung.
Medieninhalte bieten den Kindern ein zahlreiches Repertoire an Modellen, welche hauptsächlich zur Orientierung, sowie Reflexion des eigenen Verhaltens dienen (vgl. Weber 2015, S.115). Um Entscheidungen erfolgreich fällen zu können, ist der Mensch auf Orientierung angewiesen. Orientierung ist hierbei als ein Prozess zu verstehen, welcher bedeutsam für das ,,Fühlen, Denken und Handeln” (Fleischer/Grebe 2014, S.155) ist. Sie bieten zum einen Anregungen, um die Weltanschauung zu gestalten, aber auch für verschiedene Lebensmodelle, Handlungsmöglichkeiten sowie Rollenmuster. Gerade im Hinblick auf die kritischen Lebensereignisse können Medien ein wichtiger Stützpunkt sein. So können Sie bei vorhanden Problemen zur Hilfe herangezogen werden (ebd., S.159).
Das Medium Fernsehen kann sowohl positive, als auch negative Folgen für die Entwicklungsaufgaben der Kinder haben. Ein intensiver Fernsehkonsum kann sich vor allem negativ auf die Ausbildung der motorischen Geschicklichkeit, sowie das soziale Denk- und Handlungsvermögen auswirken. Jedoch bietet vor allem der Fernseher durch seine Vielseitigkeit, ein reichhaltiges Angebot an Modellen, welche als Leitmedium für das eigene Handeln genutzt werden können.
Im nächsten Kapitel werden Fernsehinhalte im Hinblick die stereotypischen Darstellungen betrachtet.
4) Funktion von Stereotypen in audiovisuellen Medien
Kinder und Jugendliche orientieren sich durch Medienfiguren, um sich Geschlechterrollen und Rollenverständnisse, im Kontext der Gesellschaft anzueignen (vgl. Fleischer/Grebe 2014, S.159). Medien präsentieren zahlreiche Modelle, die einen wichtigen Beitrag zur Identitätsarbeit der Kinder und Jugendliche leisten Die Ausbildung einer Geschlechteridentität gehört vor allem in der Jugendphase zu einer der wichtigsten Entwicklungsaufgaben. (vgl. Flimmo, Götz 2013, S.59).
Medienfiguren werden im Fernsehen durch stereotypisierte Charaktereigenschaften als, typisch’ weiblich oder, typisch’ männlich dargestellt, so sind weibliche Figuren weniger energisch oder lautstark als männliche Figuren. In Zeichentrickserien übernehmen weibliche Figuren weniger verantwortungsvolle Positionen als männliche. Auch werden Sie als emotional und fürsorglich dargestellt, jedoch zur gleichen Zeit als hilfebedürftig und schwach (vgl. Götz 2014a, S.92). Heranwachsende nutzen diese stereotypischen Merkmale, um ihr eigenes Handeln durch die Taten der Figuren zu legitimieren oder zu hinterfragen. Dabei werden bestimmte stereotypische Verhaltensweisen auch zum Teil des eigenen Verhaltens gemacht, um sich als Mädchen oder Junge zu identifizieren (vgl. Götz 2013, S.61, Götz 2014b, S.113). Besonders bestätigt fühlt sich die entwickelnde Person in seinem/ihrem Handeln, wenn dargestellte Situationen ihre Erfahrungswelt widerspiegeln (vgl. Flimmo, Götz 2013, S.59).
Allerdings stellen Medien nicht nur stereotypische Rollenbilder dar, sondern präsentieren die verschiedenen Umsetzungsmöglichkeiten der konventionellen Rollenentwürfe. So kann der Jugendliche z.B., lernen, wie die Rolle der Hausfrau individuell gestaltet und zudem mit anderen sozialen Rollen kombiniert werden kann (vgl. Weber 2015, S.20).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Lukesch (2004) zeigt in einem Säulendiagramm die Persönlichkeitseigenschaften der fiktionalen Figuren nach Geschlecht. Daraus geht hervor, dass weibliche Figuren in Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Verruchtheit sowie Unschuld den männlichen Charakteren deutlich überlegen sind. Charakterzüge wie Kriminalität und Gelassenheit dominieren hingegen bei männlichen Figuren (vgl. Vom-Orde 2013, S.11).
Bei dem Diagramm werden jedoch konventionelle Rollenbilder präsentiert, welche nicht zwangsläufig die realen Charaktereigenschaften wiederspiegeln.
Zusammenfassend wurden in diesem Kapitel die stereotypischen Charaktereigenschaften in Zeichentrickserien dargestellt. Stereotypen bieten Kindern und Jugendlichen eine Orientierung, um daraus Verhaltensnormen und Rollenbilder abzuleiten.
Im weiteren Verlauf werden Funktionen von Smartphone-Diensten im Hinblick auf die Bewältigung der Entwicklungsaufgaben in der Jugendphase näher betrachtet.
5) Die vier Entwicklungsaufgaben in der Jugendphase
In der Jugendphase müssen spezifische Entwicklungsaufgaben bewältigt werden, um sich als autonome Persönlichkeit in die gesellschaftlichen Strukturen zu integrieren.
Die vier Entwicklungsaufgaben im Jugendalter sind: das Qualifizieren, das Binden, das Konsumieren und das Partizipieren. Zum einen beschreiben sie die Forderungs- und Erwartungsansprüche, die an das Verhalten des Individuums gestellt werden. Zum anderen beziehen sie sich auf Entwicklungsmuster, welche notwendig für eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sind.
Bei der Dimension des >Qualifizieren< geht es um die Entwicklung der sozialen, sowie kognitiven Kompetenzen des Jugendlichen. Diese benötigt er/sie, um selbstverantwortlich in Bezug auf Ausbildung und Beruf zu agieren. Diese Kompetenz wird für eine erfolgreiche Schullaufbahn vorausgesetzt, da dabei die Eigenständigkeit in Bezug auf die Leistungs- und Sozialanforderungen angeeignet wird. Ziel ist es, den Jugendlichen auf sein/ihr Berufsleben vorzubereiten.
Die nächste Dimension >Binden<, fordert die Auseinandersetzung mit der eigenen sexuellen -Identität, -Bedürfnissen und seiner physikalischen Entwicklung bzw. Veränderung. Darüber hinaus soll die emotionale Bindung zu den Eltern losgelöst und eine Partnerschaft eingegangen werden, die der persönlichen sexuellen Orientierung entspricht. Der Jugendliche soll durch die emotionale Ablösung der Eltern, eine Bindung zu Freunden aufbauen und eine intime Liebesbeziehung eingehen. Diese Kompetenz fördert die notwendige Basis zur Familiengründung (vgl. Hurrelmann/Gudrun 2016, S.26ff.).
In der vorletzten Entwicklungsaufgabe des >Konsumieren< lernt der Jugendliche bewusst und bedürfnisorientiert mit Konsum- und Verbrauchsgüter (Genussmittel, Medien, Nahrung) umzugehen. Diese Fähigkeiten verhelfen dem Individuum zur Erholung seiner psychischen, sowie physischen Kräfte und beugen ein Suchtverhalten vor.
Ziel ist es, dass der Jugendliche selbstständig und bedürfnisorientiert mit Angeboten aus den Bereichen der Wirtschaft, Freizeit und Medien umzugehen lernt. Dabei eignet sich der Jugendliche auch einen verantwortungsvollen Umgang mit seinen finanziellen Ressourcen an. Wird diese Kompetenz erworben ist er/sie dazu fähig, einen selbstständigen Haushalt zu führen, sowie Kultur- und Freizeitangebote für sich Vorteilhaft zu nutzen (vgl. Hurrelmann/Gudrun 2016, S.26ff.).
[...]
[1] Erfahrungen, welche das Individuum durch die Interaktion mit seiner sozialen Umwelt erfährt.
[2] Erfahrungen, welche visuell durch Fernseherprogramme vorgelebt, und vermittelt werden.
- Quote paper
- Anonymous,, 2017, Zur Bedeutung neuer Medien für die Entwicklungsaufgaben der Kindheit und Jugend, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369354
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