In Kafkas Werk "Das Urteil" steht besonders der Konflikt zwischen Vater und Sohn im Mittelpunkt, ausgelöst durch psychische Instabilität. Diese kann, durch die Auseinandersetzung mit Freuds psychoanalytischen Ansätzen, erläutert werden. Auf der Ebene der psychoanalytischen Untersuchung soll in dieser Arbeit untersucht werden, welche Rolle der Ödipuskomplex spielt und welche Auswirkungen es auf die zu vergleichenden Instanzen hat, diesen nicht zu überwinden.
Damit dies nachvollziehbar erläutert werden kann, gilt es zunächst jene Freudschen Theorien zu erläutern, die für die Fragestellung von Bedeutung sind. Das sind zum einen seine These über das Ich, das Es und das Über-Ich und zum anderen jene zum Ödipuskomplex. Da sich die Analyse von "Das Urteil" recht komplex gestaltet, wird zunächst das Verhalten des Vaters in Bezug auf ödipale Auffälligkeiten untersucht. Im nächsten Schritt erfolgt selbiges zu Georg Bendemann als Protagonist. Generell sollen diese Analysen jedoch nur andeuten, welche möglichen Strukturen sich in den Psychen der Charaktere befinden. Eine genaue, tiefenpsychologische Auswertung ist im Rahmen dieser Arbeit leider nicht möglich.
Im Fazit soll abschließend zusammengefasst werden, was die Charaktere psychoanalytisch prägt, insbesondere im Bezug auf das Überwinden der freudschen ödipalen Konstruktion. Zusätzlich werden die Personen hinsichtlich der eingangs formulierten Fragestellung gegenüber gestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Psychoanalytische Grundlagen
- Ich, Über-Ich und Es
- Ödipuskomplex
- Der (positive) Ödipuskomplex
- Der negative Ödipuskomplex
- Das Urteil
- Der Vater
- Die erste ödipale Krise
- Die zweite ödipale Krise
- Georg Bendemann
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Ödipuskomplex nach Freud im Kontext von Franz Kafkas 'das Urteil'. Sie analysiert den Konflikt zwischen Vater und Sohn, der durch die psychische Instabilität beider Charaktere ausgelöst wird. Die Arbeit beschränkt sich dabei auf die Theorien Sigmund Freuds und beleuchtet insbesondere die Rolle des Ödipuskomplexes sowie dessen Auswirkungen auf die Ich-, Über-Ich- und Es-Instanzen.
- Die Rolle des Ödipuskomplexes in 'das Urteil'
- Die Analyse des Verhaltens von Vater und Sohn im Bezug auf ödipale Auffälligkeiten
- Die Bedeutung der Ich-, Über-Ich- und Es-Instanzen für die psychische Verfassung der Charaktere
- Die Auswirkungen des nicht überwundenen Ödipuskomplexes auf die Charaktere
- Die Gegenüberstellung von Vater und Sohn im Hinblick auf die Fragestellung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den Bezug Kafkas zum psychoanalytischen Ansatz und stellt den Konflikt zwischen Vater und Sohn in 'das Urteil' in den Mittelpunkt der Analyse. Im zweiten Kapitel werden die grundlegenden psychoanalytischen Konzepte Freuds vorgestellt, insbesondere die Unterscheidung von Ich, Über-Ich und Es sowie die Bedeutung des Ödipuskomplexes. Kapitel drei widmet sich der Analyse von 'das Urteil' und untersucht das Verhalten des Vaters und Georg Bendemanns im Bezug auf ödipale Auffälligkeiten. Dabei werden die möglichen Strukturen in den Psychen der Charaktere angedeutet. Das Fazit soll die psychoanalytischen Prägungen der Charaktere im Bezug auf den Ödipuskomplex zusammenfassen und die Personen im Hinblick auf die Ausgangsthese gegenüberstellen.
Schlüsselwörter
Ödipuskomplex, 'das Urteil', Franz Kafka, Sigmund Freud, Ich, Über-Ich, Es, Vater-Sohn-Konflikt, psychoanalytische Literaturwissenschaft, psychische Instabilität.
- Quote paper
- Laura Hagemeier (Author), 2015, Der Ödipuskomplex nach Freud in Franz Kafkas "Das Urteil". Zwei Charaktere geprägt durch ihre phallische Phase, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369344