Das Thema dieser Hausarbeit, welche ich im Rahmen des Proseminars: „Selbst Schuld! Einverleibung sozialer Strukturen“ verfasst habe, lautet: „Die Integrations(un)willigkeit von Geflüchteten“. Das Thema ist meines Erachtens aktuell besonders interessant, da es weltweit immer mehr Menschen gibt, die aufgrund von Kriegen oder anderen Bedrohungen aus ihrer Heimat flüchten und insbesondere in Europa eine sichere Bleibe sehen. Diese Sicherheit finden sie in Wirklichkeit allerdings nur sehr bedingt in Europa, da es neben Befürwortern der Aufnahme von Heimatvertriebenen auch eine Vielzahl fremdenfeindlicher Übergriffe gibt, mit denen sich die Flüchtlinge konfrontiert sehen.
Kein Thema polarisiert derzeit mehr, als das Thema „Flüchtlinge“ oder wie es auch gerne genannt wird „Flüchtlingskrise“. Immer wieder kommt es zu Debatten, ob Deutschland weiter Flüchtlinge aufnehmen sollte und was dafür oder dagegen spricht. Ein häufiges Argument gegen die Aufnahme von Flüchtlingen ist, dass diese sowieso gar kein Interesse daran hätten sich zu integrieren und sich lieber in „ethnische Parallelgesellschaften“ zurückziehen würden. Dieser Frage, ob Flüchtlinge tatsächlich selbst schuld an scheiternder Integration sind oder ob möglicherweise noch andere Ursachen existieren, werde ich im Verlauf dieser Arbeit nachgehen.
Hierzu werde ich zunächst zwei Theorien vorstellen, die meines Erachtens sehr gut auf dieses Thema anzuwenden sind. Fürs Erste werde ich auf die kritische Gesellschaftstheorie von Pierre Bourdieu eingehen. Im Anschluss daran erläutere ich die Migrationspädagogik Mecherils, welche ich anschließend noch mit Bourdieus Gesellschaftstheorie in Bezug setze. Danach werde ich die aktuelle Flüchtlingssituation in Deutschland schildern, wobei zunächst darauf eingegangen wird, wie die derzeitige Flüchtlingssituation überhaupt zustande kommt und welche Fluchtgründe bestehen. Anschließend werde ich auf die Flüchtlingszahlen Bezug nehmen, das Asylverfahren näher erläutern und auf Traumata und die derzeitige Lebenssituation der meisten Flüchtlinge in Deutschland aufmerksam machen. Anschließend werde ich dann, in Bezug auf Bourdieu und Mecheril, erörtern, wie es dazu kommen kann, dass sich diese Menschen teilweise nicht integrieren und schließlich im Fazit die zur Debatte stehende Frage beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorieteil
- Pierre Bourdieu – Eine kritische Gesellschaftstheorie
- Paul Mecheril - Migrationspädagogik
- Verknüpfung beider Theorien
- Problematisierung
- Aktuelle Flüchtlingssituation
- Auslöser der Situation
- Fluchtgründe
- Flüchtlingszahlen
- Das Asylverfahren
- Flüchtlingskinder
- Traumata
- Lebenssituation der Flüchtlinge in Deutschland
- Kritische Betrachtung unter Bezugnahme auf Bourdieu und Mecheril
- Aktuelle Flüchtlingssituation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Frage der Integrations(un)willigkeit von Geflüchteten und analysiert, ob Flüchtlinge tatsächlich selbst schuld am Scheitern ihrer Integration sind oder ob andere Faktoren eine Rolle spielen. Die Arbeit setzt sich mit den relevanten Theorien von Pierre Bourdieu und Paul Mecheril auseinander und betrachtet die aktuelle Flüchtlingssituation in Deutschland im Lichte dieser Theorien.
- Kritische Gesellschaftstheorie von Pierre Bourdieu
- Migrationspädagogik von Paul Mecheril
- Die aktuelle Flüchtlingssituation in Deutschland
- Zugehörigkeit und Integration im Kontext von Migration
- Die Rolle von Habitus und kulturellem Kapital bei der Integration von Flüchtlingen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und beleuchtet die aktuelle Relevanz des Themas „Integrations(un)willigkeit von Geflüchteten“ im Kontext der globalen Flüchtlingsbewegungen und der öffentlichen Debatte über die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland. Die Einleitung skizziert außerdem den Aufbau der Arbeit.
Theorieteil
Pierre Bourdieu – Eine kritische Gesellschaftstheorie
Dieser Abschnitt stellt die kritische Gesellschaftstheorie von Pierre Bourdieu vor. Er erklärt Bourdieus Konzept des „Habitus“ als Vermittlungsglied zwischen der sozialen Stellung und dem Lebensstil eines Individuums. Der Abschnitt erläutert außerdem die Rolle von „kultureller Willkür“ und „symbolischer Gewalt“ in der Gesellschaft und deren Einfluss auf die Selbstwahrnehmung des Individuums. Die Bedeutung von Kapitalformen (ökonomisches, kulturelles und soziales Kapital) für die soziale Positionierung eines Individuums wird ebenfalls behandelt.
Paul Mecheril - Migrationspädagogik
Dieser Abschnitt stellt die Migrationspädagogik von Paul Mecheril vor und beleuchtet die Herausforderungen, die mit der Zugehörigkeit und der Zuschreibung von Identität im Kontext von Migration verbunden sind. Der Abschnitt erläutert Mecherils Konzept von „natio-ethno-kulturellen Zugehörigkeiten“ und die Bedeutung von „Normalitätsvorstellungen“ für die Wahrnehmung von Migranten und deren Integration.
Verknüpfung beider Theorien
Dieser Abschnitt setzt die Theorien von Bourdieu und Mecheril in Beziehung zueinander und zeigt auf, wie die beiden Perspektiven die Frage der Integration von Geflüchteten beleuchten können.
Problematisierung
Aktuelle Flüchtlingssituation
Dieser Abschnitt beschreibt die aktuelle Flüchtlingssituation in Deutschland. Er erläutert die Ursachen der Situation, die Fluchtgründe und die Herausforderungen, die sich aus den steigenden Flüchtlingszahlen ergeben. Der Abschnitt geht auf das Asylverfahren, die Situation von Flüchtlingskindern und die Traumata ein, die viele Flüchtlinge erleben. Außerdem beleuchtet er die Lebenssituation von Flüchtlingen in Deutschland.
Kritische Betrachtung unter Bezugnahme auf Bourdieu und Mecheril
Dieser Abschnitt analysiert die aktuelle Flüchtlingssituation in Deutschland unter Verwendung der Theorien von Bourdieu und Mecheril. Er untersucht, inwiefern die Konzepte des Habitus, der „kulturellen Willkür“ und der „symbolischen Gewalt“ sowie die „natio-ethno-kulturellen Zugehörigkeiten“ und die „Normalitätsvorstellungen“ die Integration von Flüchtlingen beeinflussen.
Fazit
Der Abschnitt bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse der Hausarbeit. Er beantwortet die Frage, ob Flüchtlinge „selbst schuld“ an scheiternder Integration sind oder ob andere Faktoren eine Rolle spielen.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Themen der Integration von Geflüchteten, der kritischen Gesellschaftstheorie von Pierre Bourdieu, der Migrationspädagogik von Paul Mecheril, Habitus, kulturelles Kapital, „kulturelle Willkür“, „symbolische Gewalt“, „natio-ethno-kulturelle Zugehörigkeiten“, „Normalitätsvorstellungen“ und der aktuellen Flüchtlingssituation in Deutschland.
- Citar trabajo
- Annika Brinkmann (Autor), 2016, Integrations(un)willigkeit von Geflüchteten. Sind Flüchtlinge "selbst schuld", wenn sie sich nicht integrieren?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369290