Diese Arbeit analysiert ein Phänomen, welches als eine Ursache für die vergangenen und gegenwärtigen Konflikte und Probleme betrachtet wird: Das Proporzsystem im Libanon. Es ist das einzigartige spezifischlibanesiche System, das nicht nur eine politisch-konfessionelle Machtteilung vornimmt, sondern auch die höchsten Staatsämter (Staatspräsident, Ministerpräsident und Parlamentspräsident) zwischen den größten Konfessionsgemeinschaften aufteilt. In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, dieses Proporzsystem vorzustellen. Dabei wurden drei „Hauptkapitel” herausgearbeitet : Die Religionen im Libanon, Geschichte des Libanon und Das konfessionelle Proporzsystem des Libanon. Die ersten beiden Kapitel dienen einerseits dazu, die geschichtlichen und gesellschaflichen Entwicklungen in den Gesamtkontext einzuordnen und andererseits dienen sie als „Wegbereiter für die Verständigung” des letzten Kapitels. Dennoch stellt jedes Kapitel eine selbstständige Einheit dar. Beginnend mit den Religionen, soll hier besonderes Augenmerk auf die die Geschichte, das Wirken und die Charakteristika der Religionsgemeinschaften gelegt werden.
Weiterhin sind die Topographie des Libanon und die Siedlungsräume ein Bestandteil dieses Kapitels. Hierbei werden besonders die negativen Folgen und Einflüsse auf die libanesische Gesellschaft dieser beiden Punkte herausgearbeitet. Eine Arbeit ohne die Analyse der sozialen und wirtschaftlichen Struktur einer Gesellschaft wäre fatal und ontraproduktiv. Deshalb wird unter Punkt 2.3 genau diese Bereiche erörtert. Das zweite Kapitel ist der Geschichte des Libanon gewidmet. Denn ohne das Wissen des geschichtlichen Kontextes, kann man nicht verstehen, wieso und unter welchen Umständen das Proporzsystem entstand: Angefangen vom historischen Libano-Gebirge, über die Osmanische Herrsschaft sowie der französischen Mandatsmacht und schließlich bis zur Unabhängigkeit und der ihr nachfolgenden Zeit. Es wird absichtlich „nur” das chronologische Geschehen wiedergegeben . Denn erst im letzten Kapitel sollen die verschiedenen Abkommen erläutert und das Proporzsystem vorgestellt werden. Nach einer kurzen Begriffsdefinition wird auf die geschichtliche Entwicklung der konfessionellen Machtteilung näher eingegangen. Dabei wird mehr oder weniger die Gliederung des zweiten Kapitels verwendet, nd parallel dazu, die wichtigsten Ereignisse (Verfassung, Nationalpakt, Taif-Abkommen etc.) bezüglich des Proporzsystems zu skizzieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Religionen im Libanon
- 2.1 Entstehung und Charakteristika
- 2.1.1 Maroniten
- 2.1.2 Griechisch-orthodoxen
- 2.1.3 Drusen
- 2.1.4 Sunniten
- 2.1.5 Schiiten
- 2.2 Topographie und Siedlungsräume
- 2.3 Sozioökonomische und kulturelle Bedeutung
- 2.3.1 Sozialhierarchie und Klientelismus
- 2.3.2 Konfessionsgemeinschaften als Kultgemeinschaften
- 2.1 Entstehung und Charakteristika
- 3. Geschichte des Libanon
- 3.1 Gabal Lubnān - Das Libanongebirge
- 3.2 Die Osmanische Provinz Libanon (1516-1918)
- 3.3 Das französische Mandatsgebiet Libanon bis zur Unabhängigkeit (1920-1943)
- 3.4 Der unabhängige Staat Libanon bis zum Bürgerkrieg (1943-1975)
- 3.5 Der libanesische Bürgerkrieg (1975-1990)
- 4. Das konfessionelle Proporzsystem
- 4.1 Begriffsdefinition
- 4.2 Geschichtliche Entwicklung des konfessionellen Proporzes
- 4.2.1 Konfessionelle Teilung im Osmanischen Reich
- 4.2.1.1 Millet-System
- 4.2.1.2 Das System der Qā'immaqāmiyyah (1842-1860)
- 4.2.1.3 Das System der Mutaṣarrifiyyah (1861-1915)
- 4.2.2 Verabschiedung der libanesischen Verfassung 1926
- 4.2.3 Die Volkszählung 1932
- 4.2.4 Der Nationalpakt 1943
- 4.2.5 Das Taif-Abkommen 1989
- 4.2.6 Das Wahlrecht seit dem Taif-Abkommen
- 4.2.7 Die libanesiche Krise und die Vereinbarung von Doha 2008
- 4.2.1 Konfessionelle Teilung im Osmanischen Reich
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das konfessionelle Proporzsystem im Libanon und dessen Bedeutung für die politischen Konflikte des Landes. Sie beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen Religion, Geschichte und Politik im Libanon. Das Ziel ist, das Proporzsystem zu erklären und seinen historischen Kontext aufzuzeigen, ohne die komplexen Konfliktursachen im Detail zu analysieren.
- Die Rolle der Religionen im Libanon und ihre sozioökonomische Bedeutung
- Die historische Entwicklung des Libanon und die Entstehung des Proporzsystems
- Die Funktionsweise des konfessionellen Proporzsystems
- Die wichtigsten Meilensteine in der Geschichte des Proporzsystems (z.B. Nationalpakt, Taif-Abkommen)
- Der Einfluss des Proporzsystems auf die politische Landschaft des Libanon
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des libanesischen Konflikts ein und positioniert die Arbeit, die sich auf das konfessionelle Proporzsystem als einen wichtigen Aspekt dieses Konflikts konzentriert. Sie beschreibt den Ansatz der Arbeit, der in drei Hauptkapitel gegliedert ist: Religionen im Libanon, Geschichte des Libanon und das konfessionelle Proporzsystem. Jedes Kapitel wird als eigenständige Einheit vorgestellt, wobei die ersten beiden Kapitel als Grundlage für das Verständnis des dritten Kapitels dienen.
2. Religionen im Libanon: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen religiösen Gemeinschaften im Libanon, ihre Entstehung, Charakteristika, und sozioökonomische Bedeutung. Es betont die zentrale Rolle der Religion in der libanesischen Identität und im politischen System. Die Analyse umfasst die größten Gruppen – Maroniten, Griechisch-Orthodoxe, Drusen, Sunniten und Schiiten – und beleuchtet ihre historischen Entwicklungen und ihren Einfluss auf die Gesellschaft. Das Kapitel unterstreicht die Bedeutung der Konfessionen als nicht nur religiöse, sondern auch politische und soziale Akteure.
3. Geschichte des Libanon: Dieses Kapitel zeichnet einen historischen Überblick über den Libanon, beginnend mit dem Libanongebirge, über die osmanische Herrschaft und das französische Mandat bis zur Unabhängigkeit und dem Bürgerkrieg. Es dient dazu, den historischen Kontext für die Entstehung und Entwicklung des konfessionellen Proporzsystems zu schaffen. Der Fokus liegt auf der chronologischen Abfolge der Ereignisse, die für das Verständnis des politischen Systems essentiell sind, wobei detaillierte Analysen der einzelnen Phasen und ihrer Auswirkungen auf die politische Landschaft des Landes gegeben werden.
Schlüsselwörter
Libanon, Konfessionelles Proporzsystem, Religion, Geschichte, Politik, Maroniten, Griechisch-Orthodoxe, Drusen, Sunniten, Schiiten, Nationalpakt, Taif-Abkommen, Millet-System, Osmanisches Reich, Französisches Mandat, Bürgerkrieg, Machtteilung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Libanesischen Konfessionellen Proporzsystem
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über das konfessionelle Proporzsystem im Libanon. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Erklärung des Proporzsystems und seiner historischen Entwicklung, ohne die komplexen Konfliktursachen im Detail zu analysieren.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rolle der Religionen im Libanon (Maroniten, Griechisch-Orthodoxe, Drusen, Sunniten, Schiiten), ihre sozioökonomische Bedeutung und ihren Einfluss auf die politische Landschaft. Sie untersucht die historische Entwicklung des Libanon, von der osmanischen Herrschaft über das französische Mandat bis zum Bürgerkrieg. Der Kernpunkt ist die detaillierte Erläuterung des konfessionellen Proporzsystems, einschließlich seiner geschichtlichen Entwicklung (Nationalpakt, Taif-Abkommen, Millet-System etc.) und seiner Funktionsweise.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Einleitung; 2. Religionen im Libanon (Entstehung, Charakteristika, sozioökonomische und kulturelle Bedeutung der verschiedenen Konfessionen); 3. Geschichte des Libanon (vom Libanongebirge bis zum Bürgerkrieg); 4. Das konfessionelle Proporzsystem (Begriffsdefinition, historische Entwicklung, wichtige Meilensteine wie Nationalpakt und Taif-Abkommen); 5. Schluss.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, das konfessionelle Proporzsystem im Libanon zu erklären und seinen historischen Kontext aufzuzeigen. Sie beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen Religion, Geschichte und Politik, ohne jedoch eine detaillierte Analyse der Konfliktursachen zu liefern.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Libanon, Konfessionelles Proporzsystem, Religion, Geschichte, Politik, Maroniten, Griechisch-Orthodoxe, Drusen, Sunniten, Schiiten, Nationalpakt, Taif-Abkommen, Millet-System, Osmanisches Reich, Französisches Mandat, Bürgerkrieg, Machtteilung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in drei Hauptteile gegliedert: Religionen im Libanon, Geschichte des Libanon und das konfessionelle Proporzsystem. Die ersten beiden Kapitel dienen als Grundlage für das Verständnis des dritten Kapitels, welches das konfessionelle Proporzsystem im Detail behandelt.
Welche historischen Ereignisse werden behandelt?
Die Arbeit behandelt wichtige historische Ereignisse im Libanon, darunter die osmanische Herrschaft, das französische Mandat, die Unabhängigkeit, der Bürgerkrieg, die Verabschiedung der libanesischen Verfassung 1926, die Volkszählung 1932, der Nationalpakt 1943 und das Taif-Abkommen 1989.
Welche Rolle spielt die Religion im Kontext des Libanon?
Die Religion spielt eine zentrale Rolle in der libanesischen Identität und im politischen System. Die verschiedenen religiösen Gemeinschaften sind nicht nur religiöse, sondern auch politische und soziale Akteure. Die Arbeit untersucht die Bedeutung der Religionen für die sozioökonomische Struktur und die politischen Konflikte des Landes.
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- Aslihan Turhan (Autor), 2014, Staat und Religion. Das Proporzsystem im Libanon, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369173