[...] Der monarchische Obrigkeitsstaat Deutschland brach zusammen und es kam zur Gründung der Weimarer Republik. Diese erfuhr ihre historische und politische Bedeutung einerseits dadurch, dass sie einen parlamentarisch-demokratisch regierten Gesamtstaat - erstmals ohne kaiserliche Monarchie - darste llt, andererseits gelten ihre Geschichte und ihr Untergang, mit der Ernennung des Nationalsozialisten Adolf Hitlers zum Reichskanzler noch immer als Modell für die Zerstörung einer Demokratie1. Viele der Erfahrungen aus der Weimarer Zeit haben auf die Entstehung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland eingewirkt, und auch die politische Kultur blieb davon nicht unberührt. Doch warum ist die Weimarer Republik nach nur 25 jährigem Bestehen gescheitert? Mit diesem Thema beschäftigte sich, neben zahlreichen Wissenschaftlern, auch der deutsche Historiker Karl Buchheim (1889-1982). Seiner Meinung nach war die Republik nicht zwangsläufig zum Scheitern verurteilt, so dass er in seinem Buch "Die Weimarer Republik, Das Deutsche Reich ohne Kaiser", welches erstmals 1978 in Deutschland gedruckt wurde, die "[...] Umstände und Strömungen, Einflüsse und folgerichtige Entscheidungen, die zum Scheitern der Weimarer Republik führten [...] in einer präzisen und fundierten Analyse dieser Jahre auf lebendige Weise [...]" 2 darstellen wollte. Für diese Aufgabe war Karl Buchheim hervorragend geeignet, denn zum einen war sein Interesse an der Vergangenheit als Professor für Geschichte an der TU München sehr groß und zum anderen war er selbst Zeuge der Zeit vor, während und nach der Weimarer Republik. Die vorliegende Rezension setzt sich aus vier Kapiteln zusammen. Der im Anschluss an die Einleitung folgende zweite Abschnitt beschäftigt sich mit dem Aufbau des Buches und formalen Aspekten. Das dritte Kapitel entspricht der Gliederung des Buches. In diesem wird der Inhalt zusammenfassend dargestellt. Die eigentliche Bewertung des Werkes erfolgt anschließend im vierten Kapitel. 1 vgl. Fragen an die deutsche Geschichte, Bonn 1986/87, S.236 ff. 2 vgl. Karl Buchheim, Die Weimarer Republik, 1978, Bucheinband
Inhalt
1. Einleitung
2. Zum Aufbau des Buches
3. Inhaltsangabe
3.1 Die Weimarer Republik
3.2 Zeittafel der Weimarer Republik
3.3 Kurzviten
3.4 Bibliographie (Auswahl)
3.5 Personenregister
4. Kommentar
5. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Bis heute gilt die Weimarer Republik (1918 bis 1933) als eine der umstrittensten Phasen der neueren Deutschen Geschichte. Sie war die erste republikanisch-demokratische Staatsform Deutschlands, die nach dem Ort benannt wurde, an dem das erste verfassunggebende Parlament des Staates zusammenkam.
Nach vier Jahren Krieg wich die anfängliche Begeisterung der Deutschen der Ernüchterung und Erschöpfung. Die Gewissheit der bevorstehenden militärischen Niederlage mündete in eine revolutionäre Bewegung, welche die Abdankung des Kaisers Wilhelm II. am 9. November 1918 zur Folge hatte. Der monarchische Obrigkeitsstaat Deutschland brach zusammen und es kam zur Gründung der Weimarer Republik. Diese erfuhr ihre historische und politische Bedeutung einerseits dadurch, dass sie einen parlamentarisch-demokratisch regierten Gesamtstaat - erstmals ohne kaiserliche Monarchie - darstellt, andererseits gelten ihre Geschichte und ihr Untergang, mit der Ernennung des Nationalsozialisten Adolf Hitlers zum Reichskanzler noch immer als Modell für die Zerstörung einer Demokratie[1].
Viele der Erfahrungen aus der Weimarer Zeit haben auf die Entstehung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland eingewirkt, und auch die politische Kultur blieb davon nicht unberührt. Doch warum ist die Weimarer Republik nach nur 25 jährigem Bestehen gescheitert?
Mit diesem Thema beschäftigte sich, neben zahlreichen Wissenschaftlern, auch der deutsche Historiker Karl Buchheim (1889-1982). Seiner Meinung nach war die Republik nicht zwangsläufig zum Scheitern verurteilt, so dass er in seinem Buch "Die Weimarer Republik, Das Deutsche Reich ohne Kaiser", welches erstmals 1978 in Deutschland gedruckt wurde, die "[...] Umstände und Strömungen, Einflüsse und folgerichtige Entscheidungen, die zum Scheitern der Weimarer Republik führten [...] in einer präzisen und fundierten Analyse dieser Jahre auf lebendige Weise [...]"[2] darstellen wollte.
Für diese Aufgabe war Karl Buchheim hervorragend geeignet, denn zum einen war sein Interesse an der Vergangenheit als Professor für Geschichte an der TU München sehr groß und zum anderen war er selbst Zeuge der Zeit vor, während und nach der Weimarer Republik.
Die vorliegende Rezension setzt sich aus vier Kapiteln zusammen. Der im Anschluss an die Einleitung folgende zweite Abschnitt beschäftigt sich mit dem Aufbau des Buches und formalen Aspekten. Das dritte Kapitel entspricht der Gliederung des Buches. In diesem wird der Inhalt zusammenfassend dargestellt. Die eigentliche Bewertung des Werkes erfolgt anschließend im vierten Kapitel.
2. Zum Aufbau des Buches
Das 240 Seiten starke Buch ist im Taschenbuchformat gehalten. Es besitzt weder ein Vorwort noch eine Widmung. Auch eine Einleitung in das Geschehen sucht der Leser vergebens. Nur anhand der Rückseite des Einschlages erfährt man die grobe Zielsetzung des Autors. Nach einem sehr kurzen Inhaltsverzeichnis schließen sich zwei Hauptabschnitte an. Der erste Teil beinhaltet eine sehr detaillierte Darstellung des Zeitraumes zwischen 1917 bis 1930. In diesem schildert der Autor, die Entstehung der Weimarer Republik und ihre weitere Entwicklung. Der zweite Hauptabschnitt ist erstaunlicherweise wesentlich größer als die Darstellung. Dieser Teil ist eine Zeittafel der Weimarer Republik, welche aus einer Aneinanderreihung chronologischer Daten und Ereignisse besteht. Gegliedert ist sie nach Jahren, die sich wiederum in Monate und Tage aufschlüsseln. Beide Hauptteile können separat voneinander gelesen werden, stellen jedoch kombiniert eine sinnvolle Ergänzung dar.
An die Zeittafel schließen sich drei kurze aufeinanderfolgende Abschnitte an. Der Erste besteht aus einer Zusammenstellung von Kurzviten vieler im Buch erwähnten Personen. Es folgt eine Bibliographie (Auswahl), die sich in sechs Themen gliedert. Der letzte Abschnitt des Buches trägt den Titel Personenregister und enthält eine Auflistung der im Buch enthaltenen Personen.
Das auf den ersten Blick recht textlastig wirkende Buch enthält, zur Freude des Lesers, auch einige alte Fotos, auf denen wichtige Ereignisse und führende Größen der damaligen Zeit abgebildet sind. Unter den Fotos befindet sich meist eine kurze Erklärung dazu.
3. Inhaltsangabe
3.1. Die Weimarer Republik
In diesem ersten Teil des Buches schildert Karl Buchheim auf 74 Seiten präzise aus welcher Situation heraus sich die Weimarer Republik gebildet hat, ihre weitere Entwicklung und ihren Untergang.
Dies geschieht nicht nur als Aneinanderreihung von Daten, Ereignissen und Personen, sondern er beschreibt auch politische Motivationen und Neigungen der angeführten Akteure sowie Hintergrundereignisse. Buchheim ließ es sich nicht nehmen, die damaligen Vorkommnisse aus seiner Sicht zu beurteilen. So findet man neben Werturteilen auch "Rezepte", wie man es hätte besser machen können.
[...]
[1] vgl. Fragen an die deutsche Geschichte, Bonn 1986/87, S.236 ff.
[2] vgl. Karl Buchheim, Die Weimarer Republik, 1978, Bucheinband
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- Sabrina Monetha (Author), 2003, Buchrezension: Karl Buchheim: Die Weimarer Republik, Das Deutsche Reich ohne Kaiser, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36892
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