Ziel dieser Arbeit soll sein, den Kanon der Originallektüre im Lateinunterricht, durch den recht unbekannten Phaedrus aufzubrechen. Zudem soll der Kanon durch die Inklusion der lateinischen Rückübersetzungen eines der bekanntesten deutschen Kinderbücher, Max und Moritz von Wilhelm Busch, erweitert werden.
Die Liste bekannter, lateinischer Autoren ist fast endlos mit bedeutenden Namen, wie Caesar, Cicero, Martial, Catull, Phaedrus. Ihnen allen wurde im Laufe der Jahrhunderte teils mehr, teils weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Manche wurden seit jeher gelobt und erforscht, wie Vergil, andere hingegen haben die Jahrhunderte fast in Unbekanntheit überdauert und wurden erst spät wiederentdeckt. Die Wiederentdeckung selbst bedeutete aber nicht zwangsläufig auch die Würdigung ihres Werkes. So erging es Phaedrus, dem wohl bekanntesten Fabelschreiber in lateinischer Sprache.
Diese Arbeit widmet sich einer kleinen Auswahl seines reichhaltigen Werkes. Zunächst möchten wir herausfinden, wer dieser Autor eigentlich war. Wir versuchen ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, indem wir die gesicherten Fakten über sein Leben zusammentragen und im Anschluss daran einen Blick auf die Überlieferungsgeschichte seines Werkes werfen. Das führt uns zu der Frage, was denn eigentlich eine Fabel ist und was diese kennzeichnet. Diese Frage wollen wir mit einem Exkurs in die Geschichte der Fabel und die Merkmale der Fabelgattung beantworten, ehe wir uns dem Werke Phaedrus‘ selbst widmen.
Beginnen werden wir mit einer Untersuchung zu Konstruktion der Phaedrusfabeln, um uns dann der Aussagekraft der Fabel zu widmen. Da eine generelle Analyse aller überlieferter Fabeln den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, werden wir uns hier auf einen Ausschnitt von wenigen Fabeln beschränken. Anhand dieser ausgewählten Fabeln soll später ein Entwurf für eine Unterrichtsreihe entstehen. Diese wiederum beinhaltet einen Brückenschlag in den Deutschunterricht, indem darin der deutsche Autor des 19. Jahrhunderts, Wilhelm Busch, mit aufgegriffen wird.
Es wird sich zunächst mit seinem Werk Max und Moritz in lateinischer Rückübersetzung alias Maxus et Mauritius auseinandergesetzt. Dabei soll hier auch die Moralvorstellung, welche aus den sieben Bildergeschichten hauskommt, ergründet werden. Im Anschluss folgt eine kurze Analyse verschiedener Rückübersetzungen von Max und Moritz ins Lateinische unter dem Gesichtspunkt der Verwendung im Lateinunterricht als ergänzende Lektüre zu den Fabeln des Phaedrus.
Inhaltsverzeichnis
- Index
- Introductio
- De auctore et opere suo
- Vita Phaedri
- Historia brevis traditionis operis memoriaeque sui
- Quod fabulae sunt?
- Origo et inertium fabulae
- Notae gentis fabulae
- De Fabulis Phaedri
- Constructio fabularum Phaedri
- Imago et fabula docet
- Partitio fabularum
- Praeceptum in fabulis
- Argumentum fabularum Phaedri
- Demonstratio vitae realis
- Praeceptum duplex et fabula docet
- Constructio fabularum Phaedri
- De Maxo et Mauritio Gulielmi Busch
- De Auctore Gulielmo Busch
- Praecepta in septem fabullis
- Praefatio
- Dolus primus
- Dolus alter
- Dolus tertius
- Dolus quartus
- Dolus quintus
- Dulus sextus
- Dolus ultimus
- Conclusio
- Editiones Maxi et Mauritii
- Exemplum consilii ad docendum Phaedrum atque Busch
- Considerationes de consilio hoc
- Recogitationes primae de serie docendi Phaedrum
- Series docendi
- Prima hora
- Hora altera
- Hora tertia
- Hora quarta
- Hora quinta
- Hora sexta
- Hora septima
- Hora octava
- Hora nona ultimaque
- Series docendi
- Conclusio finalis
- Index litterarum
- Phaedrus
- Fabelbücher und Kommentare
- Monographien
- Fachwissenschaftliche Beiträge
- Fachdidaktische Beiträge und Monograhien
- Wilhelm Busch
- Textausgaben und Kommentare
- Übersetzungen
- Fachwissenschaftliche Monographien
- Fachwissenschaftliche Beiträge
- Fachdidaktische Beiträge und Monographien
- Nachschlagewerke
- Weitere Autoren
- Encyclopädien und Lexika
- Fachwissenschaftliche Monographien
- Fachdidaktische Monographien und Lehrpläne
- Phaedrus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Werk des Fabeldichters Phaedrus im Vergleich zu Wilhelm Busch und erörtert Möglichkeiten, diese Werke im Lateinunterricht didaktisch zu verwenden. Im Mittelpunkt stehen die in den Fabeln vermittelten Wertvorstellungen.
- Die Bedeutung von Fabeln als Quelle für Werte und Moralvorstellungen
- Die Interpretation von Phaedrus' Fabeln und die darin transportierten Botschaften
- Vergleich der Moralvorstellungen in den Fabeln von Phaedrus und Wilhelm Busch
- Mögliche Einsatzszenarien für Phaedrus und Busch im Lateinunterricht
- Die Erweiterung des Kanons der im Lateinunterricht gelesenen Texte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Vorstellung von Phaedrus und seiner Lebensgeschichte, um anschließend die historische Entwicklung und Charakteristika der Fabelgattung zu beleuchten. Im Anschluss werden Phaedrus' Fabeln genauer betrachtet, ihre Konstruktion und ihre moralische Aussagekraft werden analysiert.
Das Werk von Wilhelm Busch wird im nächsten Kapitel vorgestellt. Die Arbeit konzentriert sich hierbei auf die Bildergeschichte „Max und Moritz“ und die darin transportierte Moral. Anschließend wird eine kurze Analyse verschiedener Rückübersetzungen von „Max und Moritz“ ins Lateinische vorgestellt.
Der letzte Abschnitt der Arbeit widmet sich dem didaktischen Potenzial der Fabeln von Phaedrus und Busch im Lateinunterricht. Ein konkretes Unterrichtsbeispiel zeigt, wie diese beiden Autoren in einer Unterrichtseinheit miteinander verbunden werden können.
Schlüsselwörter
Phaedrus, Fabel, Moral, Wertvorstellung, didaktischer Einsatz, Lateinunterricht, Wilhelm Busch, Max und Moritz, Übersetzung.
- Quote paper
- Konstantin Herzog (Author), 2015, Fabeln als Lektüre im Lateinunterricht. Möglichkeiten der didaktischen Umsetzung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/368378