Die „hohe Minne“ beschreibt das vorherrschende Motiv der Dichtung der Gattung Minnesang und war ein wichtiger Bestandteil der Kultur im Mittelhochdeutschen von 1050 bis 1350. Darunter lässt sich zusammenfassend die höfische Liebe des Mittelalters verstehen, aber auch Nächstenliebe, religiöse Liebe oder Freundschaft.
Die Darstellungsform der Minne ist der Minnesang. Die Entstehung des Minnesangs lässt sich auf das 12. Jahrhundert datieren und wird als Liebeslyrik bezeichnet. Darüber hinaus kann diese Gattung in 6 Phasen einordnet werden, von der Frühphase des vorhöfischen Minnesangs um 1150/60 bis zur zweiten Spätphase des späthöfischen Minnesangs um 1210-1300. Die Entstehung der hohen Minne am Hof lässt sich hierbei in die zweite Phase einordnen, die sogenannte erste Hochphase von 1170-1200.
Ende des 12. Jahrhunderts entwickelt sich das Konzept der hohen Minne als Kunstform und beschreibt nicht die Eroberung einer verheirateten adligen Frau, der Minnedame (als vrouve, wîp oder diu guote bezeichnet), durch einen adligen Mann, sondern die Verehrung und Hingabe an diese. Insgesamt bleibt die hohe Minne eher platonisch. Die angebetete vrouve wird mit einem Ideal gleichgestellt, das für den Mann unerreichbar ist. Die Zurückweisung durch die vrouve und dem damit verbundenen Liebesleid verarbeitet der Dichter in seiner Kunst, dem Minnesang, ebenso die Tatsache, dass diese Beziehung niemals zustande kommen kann. Darüber hinaus kann man in der hohen Minne keine erotische Erfüllung finden, denn diese würde das Ende des künstlerischen Strebens bedeuten.
Inhaltsverzeichnis
1. Lexikoneintrag „Hohe Minne“
2. Der Aufführungsrahmen und der Sitz im Leben in Reinmar des Alten Lied Swaz ich nu niuwer maere sage
2.1 Das Leben des Reinmar des Alten
2.2 Das Preislied Swaz ich nu niuwer maere sage
2.3 Zusammenfassung und Fazit
Literaturverzeichnis
1. Lexikoneintrag „Hohe Minne“
Die „hohe Minne“ beschreibt das vorherrschende Motiv der Dichtung der Gattung Minnesang und war ein wichtiger Bestandteil der Kultur im Mittelhochdeutschen von 1050 bis 1350. Darunter lässt sich zusammenfassend die höfische Liebe des Mittelalters verstehen, aber auch Nächstenliebe, religiöse Liebe oder Freundschaft.
Die Darstellungsform der Minne ist der Minnesang. Die Entstehung des Minnesangs lässt sich auf das 12. Jahrhundert datieren und wird als Liebeslyrik bezeichnet. Darüber hinaus kann diese Gattung in 6 Phasen einordnet werden, von der Frühphase des vorhöfischen Minnesangs um 1150/60 bis zur zweiten Spätphase des späthöfischen Minnesangs um 1210-1300. Die Entstehung der hohen Minne am Hof lässt sich hierbei in die zweite Phase einordnen, die sogenannte erste Hochphase von 1170-1200.
Ende des 12. Jahrhunderts entwickelt sich das Konzept der hohen Minne als Kunstform und beschreibt nicht die Eroberung einer verheirateten adligen Frau, der Minnedame (als vrouve, wîp oder diu guote bezeichnet), durch einen adligen Mann, sondern die Verehrung und Hingabe an diese. Insgesamt bleibt die hohe Minne eher platonisch. Die angebetete vrouve wird mit einem Ideal gleichgestellt, das für den Mann unerreichbar ist. Die Zurückweisung durch die vrouve und dem damit verbundenen Liebesleid verarbeitet der Dichter in seiner Kunst, dem Minnesang, ebenso die Tatsache, dass diese Beziehung niemals zustande kommen kann. Darüber hinaus kann man in der hohen Minne keine erotische Erfüllung finden, denn diese würde das Ende des künstlerischen Strebens bedeuten.
Das komplexe System der hohen Minne kann auf 3 Ebenen beschrieben werden: der Funktionsebene bzw. der Fiktion 1. Stufe, der Fiktion 2. Stufe und der Realitätsebene (s.Abb.1).
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Abb. 1: Funktionsebene des Minnesangs, Fiktion 2. Stufe
Die Funktionsebene besteht aus den 3 Hauptakteuren „Ich“, „ wîp/vrouve “ und „die Anderen“. Das Ich entspricht dem Minnesänger, welcher die vrouve verehrt, von ihr jedoch nur Ablehnung erhält. Diese Verehrung wird innerhalb der Funktionsebene als „der Dienst“ bezeichnet. Die Unerreichbarkeit der vrouve ist für das Ich eindeutig negativ; dennoch empfindet das Ich auch die Erreichbarkeit der Dame als negativ, denn dadurch wäre sie geschändet und nicht mehr rein; das würde dazu führen, dass das Ich kein Interesse mehr an der vrouve hätte. Dennoch wirbt das Ich weiter um die Dame, denn er existiert durch und für sie. Des Weiteren unterhält das Ich die Anderen, erfährt von ihnen jedoch eine Abneigung (nît). Abgewendet vom Ich, stehen die Anderen auf der Seite der Dame; diese Beziehung wird als houte bezeichnet. Darüber hinaus sorgen die Anderen ebenfalls dafür, dass die vorgegebene Distanz zwischen dem Ich und der vrouve weiterhin besteht und sich keine Nähe entwickelt. Die Stellung der Dame ist eine durchaus positive, denn sie bleibt unerreichbar für das Ich; sollte sie sich verfügbar erklären, würde ihre Position keiner positiven mehr entsprechen, sondern einer negativen. Die Gesamtheit der vrouve kann als „summum bonum“ bezeichnet werden – das höchste Gut, höchste Ziel und der letzte Zweck des moralischen Handelns (vgl. Heller 1997: 10).
Diese Handlung des Minnesangs als literarische Form wird auch als Fiktion 2. Stufe bezeichnet und ist in die Fiktion 1. Stufe, der analytischen und abstrakten Reflexionsebene eingebettet. Diese Ebene beschreibt die Fiktion 1. Stufe als einen höfischen Dienst und besteht aus den Komponenten „Klage“, „Preisung“ und „Referenz“. Die Klage des Ichs erfüllt eine Läuterung bzw. ethische Verbesserung. Zur Läuterung gehört auch das Streben nach Anerkennung und einem Lohn, der dem Minnesänger zusteht, und ebenfalls viel Ausdauer, wenn der Sänger diese Anerkennung und den Lohn nicht erhält. Die Referenz besteht aus Personen, welche den Minnesang als Kunstform bewerten und den Gesang als Kunstform anerkennen, die sie unterhält und ihnen Freude bereitet (s. Abb. 2).
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Abb. 2: Fiktion 1. Stufe
Der äußere Ring der Realitätsebene umfasst diese beiden Fiktionsebenen und besteht aus dem Sänger, dem Publikum und der Realität, in der die Liebe echt ist, da der Minnesang fiktiv ist. Die Minnelyrik ist eine ästhetische Form und die hohe Minne ist hierbei bloß ein Schein, wobei der Minnesang nicht einer Rollenlyrik entspricht, sondern einer Bekenntnislyrik, d.h. das „Ich“ ist auf der Realitätsebene ebenfalls enttäuscht über die Zurückweisung der Dame. Innerhalb diesen Rollen herrscht außerdem eine Beziehung zwischen dem Realen, dem Imaginären und der Fiktion 1. Stufe, dem höfischen Dienst. Während das Imaginäre den Vorstellungen und Idealen des 12. – 13. Jahrhunderts entspricht, wird die Realität der Ehe des Mittelalters gleichgesetzt. Berücksichtigt man nun dieses Verhältnis, kann somit der Minnesang als Rollenlyrik betrachtet werden. Er ist nichts desto trotz eine Aufführungsform und dient der Unterhaltung, welche als eine Kunstform von einem Sänger aufgeführt wird. Der Text der Minnelyrik lebt durch die Performanz des Sängers; der Dichter trägt den Text nicht nur für das Publikum vor, sondern generiert durch jede individuelle Aufführung einen neuen, einmaligen Text. Das Performanz-Ich entspricht dem Vortragenden, während der Autor dem Dichter entspricht. Das Text-Ich existiert nur textintern und steht in einem Verhältnis zum Performanz-Ich, indem es den Text durch Verkleidung und Stimmveränderung kreiert.
Eine zweite, wichtige Funktion der hohen Minne ist der Dienst an der Gesellschaft: Der Minnesänger hat die Aufgabe, sein höfisches Publikum an die höfischen Umgangsformen und -normen zu erinnern; auch den Umgang den Damen gegenüber. Nur wer diese befolgt, hat Ansehen verdient. Somit ist der Minnesang mit dem Konzept der hohen Minne auch eine ethische Lehre an die Gesellschaft.
2. Der Aufführungsrahmen und der Sitz im Leben in Reinmar des Alten Lied Swaz ich nu niuwer maere sage
2.1 Das Leben des Reinmar des Alten
Reinmar der Alte, oder auch Reinmar von Hagenau, war einer der bedeutendsten deutschen Minnesänger der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Auf seine Lebensdaten kann man nur aus Handschriften schließen, da er nie urkundlich erwähnt wurde. Daraus lässt sich ableiten, dass „Reinmar“, wie er in den Sammelhandschriften bezeichnet wurde, weder dem Adel noch dem Niederadel angehörte. Da Reinmar in mehreren Handschriften auffindbar ist, kann man davon ausgehen, dass er von Beruf Hofsänger war. In Gottfried von Straßburgs Werk „Tristan“ um etwa 1210 betrauert dieser den Tod Reinmars und bezeichnet Reinmar als „Nachtigall von Hagenau“, da er offensichtlich als der bedeutendste deutschsprachige Lyriker angesehen wurde. So wird außerdem vermutet, dass Reinmar der Alte einem Ministerialengeschlecht abstammt, das in Hagenau im Elsass seinen Sitz hatte. Dies ist jedoch lediglich eine Vermutung. Da Hagenau im Elsass als die wichtigste Pfalz der Staufer galt, wird auch vermutet, dass Reinmar der Alte lediglich dort berühmt wurde, aber seine Wurzeln nicht dort liegen. Aus einigen Liedern lässt sich entnehmen, dass Reinmar, wie viele Minnesänger seiner Zeit viel reiste, um an verschiedenen Orten aufzutreten; so auch am Wiener Hof, wo er Walther von der Vogelweide kennen lernte und fortan in engem Kontakt mit ihm stand.
2.2 Das Preislied Swaz ich nu niuwer maere sage
Mit einer typisch dramatischen und fesselnden Aussage eröffnet Reinmar der Alte sein berühmtes Preislied und stellt sowohl sich als auch sein Anliegen vor. Die Schlüsselmotive des Liedes sind Frauenpreis und Leiden über die Unerfüllbarkeit der Minne. Reinmar nimmt die Haltung eines Unterhalters ein und spricht wie ein Sänger sein Publikum direkt an.
Die erste Strophe weckt Erwartungen, welche jedoch zugleich enttäuschend sind: Denn niemand soll ihn, den Sänger, fragen. Laut dem Sänger gibt es wieder nichts Neues, nur die konstante Tatsache, dass er nicht froh ist und wieder die altbewährte Minneklage aufführen muss. Eine solche Aufführung kann auch die friunde missmutig machen und ihm Spott einbringen. Diese Eröffnungsrede erfüllt mehrere Funktionen: Zum einen ist es eine konventionelle Demutsformel, mit welcher der Minnesänger sich im Voraus schon für den Fall entschuldigt, dass sein Publikum nicht zufrieden ist (vgl. Hensleigh 1965: 172). Gleichzeitig stellen diese Zeilen eine Herausforderung für die Zuhörer da. Sollte ein Mangel an Neuigkeiten jemanden verärgern, dann hat dieser nach wie vor kein Recht ihn zu unterbrechen oder sich zu beschweren, denn er singt nicht das, was das Publikum will, sondern das, was er singen muss. Ich bin niht frô (I, V. 2) – nicht die Gefühle des Publikums, sondern seine eigenen sind ausschlaggebend. Des Weiteren grenzt sich Reinmar mit der Eindringlichkeit der Eröffnungsrede von seinem Publikum ab; seine Unzufriedenheit versetzt ihn in eine besondere und unbehagliche Lage. Dennoch befasst sich der Sänger offenbar von Anfang an damit, seine Position zu verteidigen, sich durchzusetzen und seine Haltung zu dramatisieren. Der Sänger wechselt in der ersten Strophe in Vers 5 nun zu seinen eigenen inneren Befindlichkeiten: Nû hân ich sîn beidiu, schaden unde spot. Hier betont er, im Gegensatz zu der Enttäuschung und dem Ärger der Zuhörer, sein eigenes Leid. Nicht nur das Publikum ist zweifellos unzufrieden, sondern er auch! Der Sänger leidet sowohl in sozialer Hinsicht als auch persönlich. Ob der Sänger hier seine tatsächlichen Gefühle mit einbringt und mit den Eröffnungsworten auf Spott und Vorwürfe reagiert oder ob er bloß auf das, was den Minnesang ausmacht – die endlose Klage – aufmerksam macht, ist nicht gewiss.
In dieser Strophe wird bereits das Minnesangkonzept sehr hervorgehoben: Denn Reinmar erscheint dem Publikum als jemand, der auf einer Metaebene über seinen Gesang reflektiert und direkten Bezug auf das Publikum und seine Abhängigkeit vom Publikum nimmt. Dies hat zur Folge, dass das Publikum, welches fast ausnahmslos dem Adel angehörte, sich in seiner wertenden und regelnden Funktion bestätigt fühlt. Der Sänger vermittelt dem Publikum somit auch das Gefühl, dass es dem hohen Reflexionsniveau seiner Dichtkunst folgen kann und spricht auch damit dem Publikum viel Bestätigung und Verehrung zu. Somit wird bereits in der 1. Strophe eine wichtige Funktion des Minnesangs erkennbar: die Unterhaltung. Indem Reinmar dem Publikum das Gefühl vermittelt, das Niveau seiner Dichtkunst zu verstehen, deutet er auch auf die besondere Stellung des Publikums hin und ihre Funktionen: Es gibt Erwartungen an das adlige Volk, die auch mit ihrem Auftreten und Verhalten verbunden sind. Reinmar erinnert das höfische Publikum in seinen Versen daran und erfüllt damit eine ganz wesentliche Funktion der hohen Minne im Leben des Adels neben der Unterhaltung: eine ethische Lehre. Darüber hinaus soll der Sänger mit dem Publikum spielen, indem er es auf der einen Seite für sehr bedeutend erklärt und auf der anderen Seite sich selbst aufgrund seiner Qualitäten als unersetzbar darstellt; Der Sänger spielt auch mit dem Publikum, indem er es kritisiert, wie in der 1. Strophe, jedoch ohne, dass das Publikum es ihm übelnimmt (vgl. Hensleigh 1965: 173).
Das Wort schaden leitet das zweite Thema des Liedes ein: Ein erotisches Problem. Sowohl die Dame als auch die Gesellschaft weisen ihn ab. Der Sänger schlägt jedoch eine klassische Lösung vor: Wenn ihn die vrouve erhört und bei ihm liegt (ich gelige herzeliebe bî, I, V. 8), dann hat er fröiden und kann darüber singen . Andernfalls wird niemand mehr von seiner Freude am Singen profitieren, wenn er nicht seine Erfüllung in der Liebe findet. Insgesamt ist es eine Erhörungsbitte des Sängers, welche gleichzeitig die vrouve für sein Wohl und das Wohl der Gesellschaft verantwortlich macht. Er fordert somit auch, dass Erfüllung in der Liebe und soziales Ansehen Hand in Hand gehen sollten, doch genau das verbietet das Konzept der Minne.
Die zweite Strophe startet Reinmar mit der Frage über seine sozialen Beziehungen. Damit kommt ein neues Problem auf: Die hôchgemouten (II, V. 1). Diese sind diejenigen, die den erstrebten hôhen muot durch Erfolg demonstrieren und soziales Ansehen genießen. An dieser Stelle ist es sinnvoll zu erwähnen, dass der hôhe muot und die fröide die Dinge sind , die derjenige erreicht und erfährt, der die Werte und Umgangsformen des Adels, die auch der Minnesang fordert, schätzt und somit Anerkennung verdient. Dieses Konzept und die Bedeutung des Minnesangs in der Gesellschaft repräsentiert Reinmar in dieser Strophe.
Die hôchgemouten, welche sich ihrem Stand angemessen verhalten, unterstellen Reinmar, er würde die Dame nicht so lieben, wie er behaupte. Seine Beschwerde belastet nicht nur seine Freunde, sondern beschuldigt ihn auch der Unaufrichtigkeit. Möglicherweise hat er sehr übertrieben die Dame gepriesen oder er hat nach ihrer Liebe zu lange gebeten, sodass seine Hingabe unglaubwürdig erschien. In den folgenden Zeilen bezichtigt er das Publikum der Lüge: Siu liegent und unêrent sich. Der Sänger verkündet, dass er die Dame immer sehr wertgeschätzt hat. Das führt den Sänger zu einem weiteren naheliegenden Problem: Nû getrôste si darunder mir nie den muot. Reinmar wendet sich von seiner Kritik ab und wendet sich dem erotischen Problem zu. Denn nicht an ihm liegt es, dass die Minne sich als Leid offenbart, sondern an der Dame. Die Dame hat ihm zu keinem Zeitpunkt Hoffnung auf körperliche Nähe und Zuwendung gegeben und verhält sich ungnädig. Dieses Elend muss er ertragen. Die letzten Zeilen der zweiten Strophe sind ein Ausruf der Verzweiflung, welche auch ein Appell an die Dame sind: mir ist eteswenne wol geschehen, gewinne aber ich nû niemer guoten tac? (II, V. 8-9). Der Sänger stellt sich abschließend die Frage, ob er jemals wieder glücklich sein würde, wie früher. Mit „früher“ ist der Zeitpunkt vor der Minneverpflichtung gemeint (vgl. Hensleigh 1965: 176). Die abschließenden Worte der zweiten Strophe leiten zur dritten Strophe über, in der Reinmar sich von seiner Hoffnungslosigkeit abwendet und seine ganze Aufmerksamkeit der Dame schenkt.
Das wol der vorherigen Strophe verstärkt sich nun und spiegelt sich in dem Preisen der Dame wider: Sô wol dir, wîp, wie reine ein name! Wie senfte du ze nennen und zerkennen bist. (III, V. 1-2). Es scheint, der Sänger würde zu der Dame sprechen, doch er preist das weibliche Geschlecht, auch in den folgenden Zeilen der Strophe. Allein das Wort wîp (Frau) lässt den Sänger schwärmen, wie sanft sich das Wort aussprechen lässt, wie rein eine Frau ist und wie viel Ehrfurcht er vor ihr hat. Es gab nie etwas, das mehr verdient hätte, gepriesen zu werden. Die Perfektion einer Frau kann in herkömmlichen Worten kaum ausgedrückt werden (vgl. III, V. 2-3). Diese Unaussprechlichkeit betont der Sänger durch die Verneinungen nie niht (III, V. 3) und nieman (III, V. 5), welche den Eindruck einer göttlichen Ehrfurcht erwecken (vgl. Hensleigh 1965: 178). Auch ist das Leben eines Mannes lebenswert, welcher die Treue einer Frau für sich gewonnen hat (vgl. III, V. 6-7). Darüber hinaus schenken Frauen der Gesellschaft hôhen muot (vgl. III, V. 8).
[...]
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