[...] Alternativschulen verstehen sich als Raum, in dem Kinder, Eltern und LehrerInnen miteinander leben und voneinander lernen. Vielerlei Gesellschaftspartizipanten sind gemeinsam für die Organisation, die Finanzierung und nicht zuletzt für die zu vermittelnden Inhalte verantwortlich. Die jeweiligen Konzepte beruhen somit auf einem Geben und Nehmen, auf einem gleichberechtigten und toleranten Umgang mit- und füreinander. Hier wird bereits deutlich, dass die soziale und kulturelle Integration eines der Grundmaxime von Alternativschulen darstellt. Tatsächlich berufen sich diese immer wieder auf die viel stärker aus geprägtere Akzeptanz gegenüber dem einzigartigen Ich eines jeden Menschen, im Gegensatz zu den ihrer Meinung nach von Selektion und Desintegration gekennzeichneten staatlichen Schulen. Ob die manifestierten Thesen der alternativ gestalteten Glockseeschule wahrhaftig der Realität entspricht, möchte ich in dieser Arbeit überprüfen. Ein Problem stellt dahingehend die nur bedingt betriebene empirische Forschung sowie diesbezügliche Ergebnisse und magere Anzahl an Literaturpublikationen dar. Trotzdem muss der Versuch unternommen werden, zu analysieren, ob die Glocksee-Schule dem Statuts einer optimalen integrativen Förderung aller Kinder gerecht wird. Daher müssen zunächst einige fundamentale Grundbegriffe geklärt und das grundlegende Konzept von Reform- und Alternativschulen, falls es ein solches gibt, dargelegt werden, bevor dann ein Einblick in die Geschichte, in das Profil und in den Schulalltag der Glocksee-Schule verschafft wird. Diese Alltagsbeschreibung erfolgt auf der Basis des Buches „Die Glocksee-Schule. Geschichte-Praxis-Erfahrungen“ der beiden Erziehungswissenschaftlerinnen und Glocksee-Lehrkräfte Ulrike Köhler und
Doris Krammling-Jöhrens. Was die Sonderrolle der Glocksee-Schule in Bezug auf den viel gebrauchten Begriff der Integration also de facto kennzeichnet, was sie in punkto Erziehung zur Toleranz, Mündigkeit und Stärkung des Selbstbildes, von der Regelschule wohlmöglich unterscheidet, sind die zu hinterfragenden Variablen, die dieser Arbeit zu Grunde liegen.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einführung: Die Glocksee-Schule im Spektrum alternativer und manifestierter Schulintentionen
- 1. Integration und Alternative Schulpädagogik: Grundlegende Begriffsbestimmungen
- 1.1 Integration: Ein multiperspektivischer Definitionsversuch
- 1.1.1 Essentielle Lehrerkompetenzen für eine integrative Förderung
- 1.2 Was sind Reform- und Alternativschulen?
- 2. Die Glocksee-Schule Hannover: Geschichte, Profil und Ausblick
- 2.1 Die Entstehungsgeschichte der Glocksee-Schule
- 2.2 Die Glocksee-Schule heute: Ein Modellversuch mit besonderer pädagogischen Prägung
- 2.3 Der Begriff der Selbstregulierung
- 3. Grundschulalltag in der Glocksee-Schule
- 3.1 Schulbeginn und Tagesplanung
- 3.2 Übergangsphasen und Angebotsstrukturierung
- 3.3 Feste Arbeitsphasen
- Abschlussreflexion: Was leistet die Glocksee-Schule für eine integrative Bildung?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Glocksee-Schule Hannover im Kontext integrativer Schulpädagogik. Ziel ist es, die Besonderheiten dieser Schule als Reform- und Alternativschule zu analysieren und zu klären, inwiefern sie dem Anspruch integrativer Förderung gerecht wird. Die Arbeit basiert auf der Analyse des Buches „Die Glocksee-Schule. Geschichte-Praxis-Erfahrungen“ von Köhler und Krammling-Jöhrens.
- Begriffsbestimmung von Integration und Alternativschulen
- Geschichte und Profil der Glocksee-Schule Hannover
- Analyse des Schulalltags an der Glocksee-Schule
- Bewertung der integrativen Fördermaßnahmen der Glocksee-Schule
- Vergleich mit dem Modell staatlicher Regelschulen
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einführung: Die Glocksee-Schule im Spektrum alternativer und manifestierter Schulintentionen: Die Einleitung stellt die Glocksee-Schule Hannover als Reform- und Alternativschule vor und fragt nach den charakteristischen Merkmalen, die sie von staatlichen Regelschulen unterscheiden. Sie thematisiert den dualistischen Begriff der Reform- und Alternativschulen und die damit verbundenen Fragen nach deren spezifischen Attributen und der sozialen und kulturellen Integration als Grundmaxime. Die Arbeit kündigt die Untersuchung an, ob die Glocksee-Schule den Ansprüchen an eine optimale integrative Förderung gerecht wird, und skizziert den methodischen Ansatz.
1. Integration und Alternative Schulpädagogik: Grundlegende Begriffsbestimmungen: Dieses Kapitel beleuchtet den vielschichtigen Begriff der Integration aus multiperspektivischer Sicht. Es untersucht verschiedene Definitionen, beginnend mit dem Verständnis von Integration als Wiederherstellung von Einheit und Zusammenschluss von Teilen zu einem Ganzen. Der Bezug zur pädagogischen und didaktischen Genese des Begriffs wird hergestellt, wobei die Assoziation mit der Koedukation behinderter und nichtbehinderter Kinder im Kontext der Reformpädagogik (Comenius, Pestalozzi, Montessori) hervorgehoben wird. Das Kapitel betont, dass Integration nicht nur das Einbeziehen behinderter Kinder umfasst, sondern ein gemeinsames Lernen und Zusammenleben aller Kinder mit ihren individuellen Stärken und Schwächen beinhaltet.
2. Die Glocksee-Schule Hannover: Geschichte, Profil und Ausblick: Dieses Kapitel befasst sich mit der Geschichte, dem Profil und dem Ausblick der Glocksee-Schule. Es beleuchtet die Entstehungsgeschichte der Schule und beschreibt ihr pädagogisches Konzept, welches auf Selbstregulierung setzt und auf die Integration aller Kinder ausgerichtet ist. Der Abschnitt geht auf die besondere pädagogische Prägung der Schule ein und analysiert ihr Modellcharakter im Kontext integrativer Bildung. Es wird ein Einblick in die spezifischen Merkmale der Schule gegeben, die ihren Anspruch an integrative Bildung untermauern.
3. Grundschulalltag in der Glocksee-Schule: Dieses Kapitel bietet einen detaillierten Einblick in den Schulalltag der Glocksee-Schule. Es beschreibt den Schulbeginn, die Tagesplanung, die Strukturierung von Übergangsphasen und die Organisation fester Arbeitsphasen. Die Darstellung soll zeigen, wie die Schule ihr Konzept in der Praxis umsetzt und welche Strukturen und Methoden sie zur integrativen Förderung der Kinder einsetzt. Die Analyse des Alltags soll den Fokus auf die praktische Umsetzung integrativer Prinzipien legen.
Schlüsselwörter
Integrative Schulpädagogik, Reform- und Alternativschulen, Glocksee-Schule Hannover, Inklusion, Selbstregulierung, Heterogenität, integrative Förderung, pädagogische Konzepte, Schulalltag, Modellversuch.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Die Glocksee-Schule Hannover
Was ist der Gegenstand der Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert die Glocksee-Schule Hannover im Kontext integrativer Schulpädagogik. Sie untersucht die Besonderheiten dieser Schule als Reform- und Alternativschule und bewertet, inwiefern sie dem Anspruch integrativer Förderung gerecht wird. Die Arbeit basiert auf dem Buch „Die Glocksee-Schule. Geschichte-Praxis-Erfahrungen“ von Köhler und Krammling-Jöhrens.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt folgende Themen: Begriffsbestimmung von Integration und Alternativschulen; Geschichte und Profil der Glocksee-Schule Hannover; Analyse des Schulalltags an der Glocksee-Schule; Bewertung der integrativen Fördermaßnahmen der Glocksee-Schule; und einen Vergleich mit dem Modell staatlicher Regelschulen.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Eine Einführung, die die Glocksee-Schule im Kontext alternativer Schulkonzepte vorstellt; ein Kapitel zu den grundlegenden Begriffen Integration und alternativer Schulpädagogik; ein Kapitel zur Geschichte, zum Profil und zum Ausblick der Glocksee-Schule Hannover; ein Kapitel zum Grundschulalltag an der Glocksee-Schule; und abschließend eine Reflexion über den Beitrag der Glocksee-Schule zu integrativer Bildung.
Wie wird der Begriff der Integration definiert?
Die Hausarbeit beleuchtet den vielschichtigen Begriff der Integration aus multiperspektivischer Sicht. Sie untersucht verschiedene Definitionen und den Bezug zur pädagogischen und didaktischen Genese des Begriffs, wobei die Assoziation mit der Koedukation behinderter und nichtbehinderter Kinder im Kontext der Reformpädagogik hervorgehoben wird. Integration wird als gemeinsames Lernen und Zusammenleben aller Kinder mit ihren individuellen Stärken und Schwächen verstanden.
Was ist das Besondere an der Glocksee-Schule Hannover?
Die Hausarbeit beschreibt die Glocksee-Schule als Reform- und Alternativschule mit einem auf Selbstregulierung basierenden pädagogischen Konzept, das auf die Integration aller Kinder ausgerichtet ist. Es wird auf die besondere pädagogische Prägung und den Modellcharakter der Schule im Kontext integrativer Bildung eingegangen.
Wie wird der Schulalltag an der Glocksee-Schule dargestellt?
Das Kapitel zum Schulalltag beschreibt den Schulbeginn, die Tagesplanung, die Strukturierung von Übergangsphasen und die Organisation fester Arbeitsphasen. Es zeigt, wie die Schule ihr Konzept in der Praxis umsetzt und welche Strukturen und Methoden sie zur integrativen Förderung der Kinder einsetzt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Integrative Schulpädagogik, Reform- und Alternativschulen, Glocksee-Schule Hannover, Inklusion, Selbstregulierung, Heterogenität, integrative Förderung, pädagogische Konzepte, Schulalltag, Modellversuch.
Welches Ziel verfolgt die Hausarbeit?
Ziel der Hausarbeit ist es, die Besonderheiten der Glocksee-Schule als Reform- und Alternativschule zu analysieren und zu klären, inwiefern sie dem Anspruch integrativer Förderung gerecht wird.
- Quote paper
- Berit Schmaul (Author), 2005, Die Glocksee-Schule Hannover im Spektrum integrativer Schulpädagogik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36742