Es wird untersucht, ob das Gedicht "Traurigkeit, die jeder kennt" den ästhetischen Prinzipien der Neuen Sachlichkeit (Gebrauchswert, Entsentimentalisierung, Entindividualisierung, Antipsychologismus) entspricht. Zur Analyse wurden auch andere Gedichte und Bemerkungen Kästners einbezogen.
Erich Kästner ist vielen Deutschen als Autor von Kinderbüchern und Romanen, beispielsweise "Fabian", ein Begriff. Dass Kästner auch als Lyriker sehr produktiv war, gerät darüber leicht in Vergessenheit, obwohl auch einige seiner Gedichte wie Kennst du das Land, wo die Kanonen blühen (1928) oder die Sachliche Romanze (1929) einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erlangten und zum Gegenstand literaturwissenschaftlicher Analysen wurden. Kästner veröffentlichte vor dem 2. Weltkrieg noch 354 weitere Gedichte in fünf Gedichtbänden: Herz auf Taille (1928), Lärm im Spiegel (1929), Ein Mann gibt Auskunft (1930), Gesang zwischen den Stühlen (1932) und Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke (1936). Der Titel des letzten Gedichtbandes, der zum Teil aus neuen Gedichten besteht, aber auch bereits erschienene enthält, lässt bereits erahnen, dass Kästners Gedichte, wie auch die Sachliche Romanze, meist von alltäglichen Sorgen und Ereignissen handeln. Dabei werden die unterschiedlichsten Lebens- und Gefühlslagen der Menschen berücksichtigt – er schreibt von Glück, Liebeskummer, lästigen Zeitgenossen, Armut, Einsamkeit. Eines der Gedichte trägt beispielsweise den Titel „Traurigkeit, die jeder kennt“. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Traurigkeit, die jeder kennt - ein Gedicht eines Autors der Neuen Sachlichkeit
- 2. Analyse des Gedichts „Traurigkeit die jeder kennt“ in Bezug auf vier Dimensionen der neusachlichen Ästhetik nach Becker.
- 2.1 Gebrauchswert
- 2.2. Entsentimentalisierung..
- 2.3. Entindividualisierung...
- 2.4. Antipsychologismus........
- 3. Fazit: Umsetzung, aber auch Aufbrechen neusachlicher Prämissen.
- 4. Literaturverzeichnis....
- 5. Anhang
- Traurigkeit, die jeder kennt (1932).
- Traurigkeit, die jeder kennt (1936) ..
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Gedicht "Traurigkeit, die jeder kennt" von Erich Kästner und analysiert es im Kontext der Neuen Sachlichkeit. Ziel ist es, zu untersuchen, inwieweit das Gedicht die Merkmale der neusachlichen Ästhetik erfüllt und ob es somit als Repräsentant dieser literarischen Strömung angesehen werden kann.
- Die Bedeutung von Kästners Gedicht "Traurigkeit, die jeder kennt" im Kontext der neusachlichen Literatur
- Analyse des Gedichts anhand der Dimensionen der neusachlichen Ästhetik nach Becker
- Die Bedeutung von Kästners Lyrik im Kontext der literarischen Entwicklung der 1920er und 1930er Jahre
- Untersuchung der Spannung zwischen den Merkmalen der Neuen Sachlichkeit und der Emotionalität des Gedichts
- Die Bedeutung von Kästners Werk für die deutsche Literaturgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 stellt Erich Kästner als Autor von Kinderbüchern und Romanen vor und führt in seine lyrische Produktion ein. Es wird auf den Stellenwert von Kästners Gedichten wie "Kennst du das Land, wo die Kanonen blühen" und "Sachliche Romanze" eingegangen und seine Gedichtbände vorgestellt. Darüber hinaus wird das Gedicht "Traurigkeit, die jeder kennt" in seinem Kontext eingeführt.
Kapitel 2 analysiert das Gedicht "Traurigkeit, die jeder kennt" in Bezug auf vier Dimensionen der neusachlichen Ästhetik nach Becker: Gebrauchswert, Entsentimentalisierung, Entindividualisierung und Antipsychologismus. Die Analyse beleuchtet die verschiedenen Aspekte des Gedichts im Lichte der von Becker beschriebenen Merkmale der Neuen Sachlichkeit.
Kapitel 3 fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und versucht, eine Antwort auf die Frage zu finden, ob Kästners Gedicht in die Strömung der Neuen Sachlichkeit eingeordnet werden kann oder ob die Befunde gegen eine solche Einordnung sprechen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Neue Sachlichkeit, Erich Kästner, Lyrik, Gebrauchswert, Entsentimentalisierung, Entindividualisierung, Antipsychologismus, "Traurigkeit, die jeder kennt", und analysiert die Beziehung zwischen diesen Begriffen im Kontext der literarischen Entwicklung der 1920er und 1930er Jahre.
- Quote paper
- Sophia Wicht (Author), 2017, Zu Erich Kästners "Traurigkeit, die jeder kennt". Ein Kästner-Gedicht der Neuen Sachlichkeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/366831