Papst Franziskus mahnt in seinem Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium, sich in der Wirtschaft und dem Finanzsektor auf die Ethik, die dem Menschen dient, zurückzubesinnen. Bereits in den Anfängen des 20. Jahrhunderts verweigerten in den USA, insbesondere die Quäker, Investitionen in Geldanlagen, die mit Waffenproduktion, Tabak und Alkohol verbunden waren. Es ging vor allem um soziale Aspekte. Ebenso die katholische Kirche hat sich den verantwortungsbewussten Umgang mit Geld seit jeher auf die Fahnen geschrieben. Seit das Thema der Nachhaltigkeit in den 1980er Jahren weltweit Anerkennung gefunden hat, haben sich die Kriterien um das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung, das auch die sozialen Aspekte miteinschließt, weiterentwickelt.
Sujet dieser Arbeit ist es, den Zusammenhang zwischen den Kriterien ethisch-nachhaltiger Geldanlage mit dem christlichen Sozialprinzip der Nachhaltigkeit darzulegen.
Gerade dort, wo das ethische Investment scheinbar seinen Anfang hatte, wurde die Finanzkrise ausgelöst. Sie hat gezeigt, dass „Werturteile und Wertpapiere“ nicht Hand in Hand gehen. Sowohl Nahrungsmittelspekulationen, das bewusste Verschleiern von Risiken in Finanzanlagen und die Entkopplung der Investitionswirtschaft von der Realwirtschaft sind Hinweise auf das erhebliche unmoralische Verhalten der Banken, das allein auf Gewinnmaximierung fixiert ist. Das sogenannte ethische Investment hat seit der Finanzkrise und dem dadurch resultierenden Vertrauensverlust in den Finanzdienstleistungssektor, einen enormen Aufschwung erfahren. Eine Rückbesinnung auf das grundsätzliche Ziel der Finanzwirtschaft hat stattgefunden, das zutiefst auch in der katholischen Sozialethik verankert ist. Institutionen haben keinen Selbstzweck, sondern sind Zweck am Menschen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlegung
- Ziele der ethischen Geldanlage und Begriffsklärung
- Ethische Reflexion
- Untersuchung der Kriterien
- Die Kirche als Maßstab für ethisch-nachhaltige Geldanlage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen den Kriterien ethisch-nachhaltiger Geldanlage und dem christlichen Sozialprinzip der Nachhaltigkeit. Sie untersucht, ob sich Kriterien für ethisch-nachhaltige Geldanlagen am Sozialprinzip der Nachhaltigkeit orientieren lassen und ob ein grundsätzlicher Zusammenhang festgestellt werden kann.
- Definition und Ziele ethisch-nachhaltiger Geldanlage
- Das Sozialprinzip der Nachhaltigkeit und seine Verbindung zu ethischen Investments
- Die Rolle der Kirche als Maßstab für ethisch-nachhaltige Geldanlage
- Analyse von Kriterien für ethisch-nachhaltige Geldanlage
- Die Bank für Kirche und Caritas eG als Beispiel für nachhaltige Geldanlagen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Notwendigkeit ethisch-nachhaltiger Geldanlage angesichts der Finanzkrise und des zunehmenden Bewusstseins für soziale und ökologische Verantwortung. Sie stellt die Relevanz des Themas und den Fokus der Arbeit auf den Zusammenhang zwischen ethisch-nachhaltiger Geldanlage und dem christlichen Sozialprinzip der Nachhaltigkeit dar.
Die theoretische Grundlegung befasst sich mit den Zielen der ethischen Geldanlage und erläutert den Begriff der ethisch-nachhaltigen Geldanlage. Sie betrachtet die Spannungen zwischen Rendite und moralischer Mittelverwendung und stellt die Bedeutung von sozialen und ökologischen Kriterien in diesem Kontext heraus.
Schlüsselwörter
Ethisch-nachhaltige Geldanlage, Sozialprinzip der Nachhaltigkeit, christliche Sozialethik, Finanzkrise, ESG-Kriterien, Bank für Kirche und Caritas eG, nachhaltige Entwicklung, Verantwortung, Moral, Kirche, Institutionen.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2016, Lässt sich ein Zusammenhang zwischen den Kriterien ethisch-nachhaltiger Geldanlage und dem Sozialprinzip der Nachhaltigkeit herstellen?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/366703